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5.000 Stunden störungsfrei mit Rapsölkraftstoff

Nach sechs Jahren intensiver Begleitforschung an fünf rapsöltauglichen Traktoren, die auf staatlichen Versuchsgütern eingesetzt werden, ziehen die Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums

(Bildquelle: profi.de)

Nach sechs Jahren intensiver Begleitforschung an fünf rapsöltauglichen Traktoren, die auf staatlichen Versuchsgütern eingesetzt werden, ziehen die Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) zusammen mit den Verantwortlichen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine durchweg positive Bilanz: Rapsöltraktoren sind in vollem Umfang alltagstauglich und haben im Routineeinsatz ihre Robustheit unter Beweis gestellt. Somit kann Rapsölkraftstoff schon kurzfristig Dieselkraftstoff in der Land- und Forstwirtschaft ersetzen und so einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, heißt es in einer Pressemitteilung des TFZ. Die Weiterentwicklung von rapsöltauglichen Traktoren für die künftigen Abgasstufen IIIB und IV ist derzeit eine der wichtigsten Aufgaben.
Mehr als 5.000 Betriebsstunden absolvierte inzwischen ein Fendt Farmer Vario 412, der bereits im Jahr 2003 von der Firma VWP an den Pflanzenölbetrieb angepasst wurde, am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) Kringell. Eine aktuelle Motorbefundung ließ keinen außergewöhnlichen Verschleiß erkennen. Ein von der Firma Hausmann umgerüsteter Deutz-Fahr Agrotron TTV 1160 verrichtet seit 2006 dort ebenso tadellos und zuverlässig seinen Dienst. Auch ein Fendt 820 Vario und zwei John Deere 6930 Premium Traktoren der Abgasstufe IIIA mit Common Rail-Motoren, die von den Herstellern ab Werk für Rapsölkraftstoff freigegeben sind, erfüllen die hochgesteckten Erwartungen der staatlichen Versuchsbetriebe in Achselschwang und Grub.
Das Abgasverhalten aller Traktoren war unterm Strich mit Rapsölkraftstoff sogar besser als mit Diesel und veränderte sich über die gesamte Laufzeit nicht. Auch Leistung und Kraftstoffverbrauch blieben im Untersuchungszeitraum konstant. Projektleiter Dr. Klaus Thuneke vom TFZ stellt fest: „Rapsölkraftstoff nach DIN 51605 in pflanzenöltauglichen Traktoren ist eine echte Alternative für die heimische Land- und Forstwirtschaft, wenn es darum geht, effizient und umweltschonend den ländlichen Raum zu bewirtschaften. Wir hoffen, dass die Landmaschinenindustrie auch weiterhin Traktoren für den Betrieb mit Rapsölkraftstoff anbietet, auch wenn momentan auf Grund der geringen Preisunterschiede zu Diesel die Nachfrage der Landwirte eher gering ist. Das TFZ sieht es als seine Aufgabe an, Land- und Forstwirte sowie Unternehmen beim Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energieträgern zu unterstützen.“ Gefördert werden die Aktivitäten durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
An den Bayerischen Lehr-, Versuchs- und Fachzentren sowie den Versuchsbetrieben sind mittlerweile schon neun Pflanzenöltraktoren im Einsatz und es sollen noch weitere hinzukommen: Bei Traktor-Neubeschaffungen werden Rapsöltraktoren bevorzugt. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium geht mit gutem Beispiel voran, so das TFZ, und unterstützt aktiv den verstärkten Einsatz von Rapsölkraftstoff in der bayerischen Landwirtschaft als Strategie der kurzen Stoffkreisläufe und ortsnahen Wertschöpfung gemäß dem bayerischen Energiekonzept „Energie Innovativ“.

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