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BtL-Kraftstoffe können wesentlich zur Energieversorgung beitragen

Am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) entsteht derzeit eine bioliq-Pilotanlage zur Herstellung von neuartigen BtL-Kraftstoffen (BtL = Biomass-to-Liquid). Die wesentlichen technischen

(Bildquelle: profi.de)

Am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) entsteht derzeit eine bioliq-Pilotanlage zur Herstellung von neuartigen BtL-Kraftstoffen (BtL = Biomass-to-Liquid). Die wesentlichen technischen Ausrüstungen wurden installiert – für das KIT Anlass genug, Richtfest zu feiern. Einer der Gäste war Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Er zeigte sich beeindruckt von der Leistung des KIT und seiner Industriepartner.
„In das hier entwickelte bioliq-Konzept setzt die Bundesregierung große Hoffnungen. Mit diesem Verfahren können synthetische Biokraftstoffe für Diesel- und Benzinmotoren erzeugt werden. Ihr Einsatz in Pkw, Lkw und Schiffsmotoren bis hin zum Flugzeugtriebwerk ist denkbar, sie verbrennen sehr sauber und verbinden das Potenzial hoher Flächenerträge mit einer breit einsetzbaren Rohstoffpalette inklusive organischer Reststoffe. Gelingt es, diese Potenziale in der Praxis tatsächlich zu erschließen, können BtL-Kraftstoffe wesentliche Beiträge zu dem von uns angestrebten Umbau der Energieversorgung leisten“, so Bleser.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt den Bau der Pilotanlage in Karlsruhe seit 2005 über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) mit insgesamt knapp 25 Millionen Euro. Die Mittel stammen  aus dem Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ und dem Konjunkturpaket II. Der Pilotbetrieb soll 2013 starten.
Der Staatssekretär zeigte sich hocherfreut über den erreichten Meilenstein, sprach jedoch auch die noch bestehenden Herausforderungen an. „Um wirklich nachhaltig zu sein, muss der bioliq-Prozess das theoretisch Machbare auch praktisch erreichen und landwirtschaftliche Reststoffe wie Stroh mit hoher Effizienz in hochwertige Kraftstoffe umwandeln.“ Schließlich appellierte Bleser an die Industrie, sich stärker bei der Entwicklung der BtL-Technologien zu engagieren. Noch immer seien Biokraftstoffe die einzige bestehende Alternative zu begrenzten fossilen Kraftstoffen.
Das in Karlsruhe entwickelte bioliq-Verfahren besteht aus vier Stufen, deren erste räumlich von den Stufen 2 bis 4 getrennt werden kann:


    Die Vervollständigung der bioliq-Versuchsanlage ist für 2012 vorgesehen. Im Gegensatz zu den heute genutzten Biokraftstoffen Biodiesel oder Ethanol verspricht BtL deutlich höhere Energieerträge pro Flächeneinheit. Neben landwirtschaftlichen Reststoffen und Nebenprodukten sind auch Holzhackschnitzel und Bioabfälle verwertbar.

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