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Corona: Auswirkungen bei Bestell-, Dünge- und Planzenschutztechnik noch überschaubar

Bis auf wenige Werke im Ausland wird bei Amazone, Kverneland und Lemken unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen derzeit weiter produziert.

Auf die deutschen Produktionsstätten von Amazone, Kverneland und Lemken hat die Corona-Krise derzeit noch überschaubare Auswirkungen. (Bildquelle: Werkbild)

Wir haben Amazone, Kverneland und Lemken Anfang dieser Woche gefragt, wie sich die Corona-Krise auf ihr Unternehmen auswirkt. Alle drei Hersteller bestätigten, dass alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind und auch weiterhin getroffen werden, um sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter zu schützen und der Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken.
Aber: Die aktuellen Entwicklungen sind sehr dynamisch, und die Bedingungen ändern sich täglich. Daher muss sich die Industrie auch auf mögliche Nachfragerückgänge, Probleme in den Lieferketten und weitere politische Restriktionen einstellen. Um schnell und vorausschauend reagieren zu können, haben die Unternehmen Krisenstäbe mit Mitarbeitern aus allen wichtigen Abteilungen eingerichtet. Nahezu täglich werden die aktuelle Lage analysiert und entsprechende Maßnahmen angepasst.
Alle drei Hersteller tun alles, um Produktion und Service weiter aufrechtzuhalten. Amazone-Geschäftsführer Christian Dreyer bringt es auf den Punkt: „Unsere Maschinen werden von den Landwirten und Lohnunternehmern für den Anbau und die Pflege von Nahrungsmitteln jetzt dringend benötigt. Dafür ist es wichtig, dass wir weiter Landmaschinen produzieren, ausliefern und wir gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern diese Maschinen betreuen, so gut es entsprechend der Lage möglich ist.“

Corona-Virus: Amazone

Die Produktion läuft aktuell unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen in fast allen Landmaschinenwerken zuverlässig weiter. Auch Kurzarbeit ist derzeit noch kein Thema. Nur der Betrieb im Kommunaltechnik-Werk in Forbach, das in der Krisenregion Grand Est in Frankreich liegt, musste geschlossen werden. Die Maschinenauslieferungen bewegen sich laut Amazone auf einem hohen Niveau – auch dank eines guten Auftragspolsters.
Wegen der hohen Fertigungstiefe ist der Materialfluss bis auf weiteres gesichert. Die Situation bei den Zulieferteilen ist allerdings sehr angespannt. Im Augenblick versucht Amazone in einigen Bereichen die Anschlusslieferungen nach Ostern sicherzustellen. Bei vielen Komponenten gelingt es, auf Zweit- und Drittlieferanten zurückzugreifen.
Zum aktuellen Zeitpunkt arbeitet auch die Ersatzteillogistik von Amazone stabil. Durch täglich steigende Einschränkungen in der Versandlogistik kann es allerdings zu längeren Lieferzeiten kommen. Unter Wahrung aller vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen ist laut Amazone auch der Service vor Ort sichergestellt, auch wenn der persönliche Kontakt zu den Kunden einschränkt wurde.

Das sagt Kverneland zur Corona-Krise

Die regionalen Einschränkungen der Produktionsstandorte in Europa variieren stark. Nach Umsetzung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen wird aber in fast allen Werken produziert. Kverneland spricht von rund 80 Prozent Auslastung. Einzig die Werke im italienischen Ravenna (Ballenpressen) sowie im französischen Les Landes (Bodenbearbeitung) sind zur Zeit geschlossen.
In einigen Bereichen kommt es darüber hinaus zu ersten Engpässen bei Zulieferteilen, diese sind laut Kverneland aber nur bedingt für die laufende Produktion relevant. Neumaschinen sowie Maschinen aus Lagerbeständen werden nach wie vor ausgeliefert. Je nach Produktionsstandort kommt es zu ersten Verzögerungen – unter anderem auch durch stärkere Grenzkontrollen.
Das zentrale Ersatzteillager in Metz (Frankreich) ist nach Angaben von Kverneland gut gefüllt und liefert nach wie vor per Nachtversand, Paketdienst und Spedition aus. Die „Cut off Time“ (letztmöglicher Aufgabezeitpunkt) für Nachtversandbestellungen wurde allerdings bereits in der vorletzten Woche von 18.00 auf 16.00 Uhr vorgezogen, um den verstärkten Grenzkontrollen gerecht zu werden und die Übernachtlieferung sicherzustellen.
Hilfreich ist laut Kverneland in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit für die Fachhandelspartner, ihre Lagerbestände auf einem Portal sichtbar zu machen, so dass man sich auch hier untereinander schnell aushelfen kann.

Corona: Lemken

In Deutschland produzieren das Hauptwerk in Alpen und das Werk in Haren (Pflanzenschutz) genauso im vollen Umfang wie Steketee in den Niederlanden (Hacktechnik). Die Produktion in Indien musste aufgrund der dort verhängten Ausgangssperre für die kommenden drei Wochen eingestellt werden. Das Montagewerk in China ist nach der Schließung inzwischen wieder angelaufen.
Auch bei Düngerstreuern, die von Sulky aus Frankreich bezogen werden, ist Lemken lieferfähig. Zwar hatte Sulky das Werk am 18. März für zunächst 15 Tage geschlossen. Aber nach eigenen Aussagen sind dank ausreichendem Vorlauf ausreichend viele Streuer im Lager.
Um die Produktion auch weiterhin sicherzustellen ist der Einkauf mit Hochdruck dabei, die Versorgung der Werke mit Zulieferteilen sicherzustellen. Wie sich dies in den nächsten zwei bis vier Wochen weiter auswirken wird, muss sich noch herausstellen, so Lemken.
Absagen mussten wir natürlich die anstehenden Termine bis zum 19. April im Schulungsbereich, da wir ansonsten die Abstandsregeln von Mensch zu Mensch nicht hätten einhalten können. Kundenschulungen haben wir zum Teil direkt auf die Betriebe der Landwirte und Lohnunternehmer verlagert. Hier arbeiten wir in kleinsten Gruppen – aber auch nur dann, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind und ein entsprechendes Selbsterklärungsformular unterschrieben wird.

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