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Immer weniger Ölmühlen in Betrieb

In den letzten drei Jahren hat rund ein Drittel von ehemals knapp 600 Ölmühlen den Betrieb komplett eingestellt. Weitere Ölmühlen legten die Produktion zumindest vorübergehend still, so dass im Juni

(Bildquelle: profi.de)

In den letzten drei Jahren hat rund ein Drittel von ehemals knapp 600 Ölmühlen den Betrieb komplett eingestellt. Weitere Ölmühlen legten die Produktion zumindest vorübergehend still, so dass im Juni 2011 nur noch 274 Ölmühlen Pflanzenöle und Futtermittel, bei einer durchschnittlichen Auslastung der Anlage von lediglich 33 Prozent, produzierten.

Hauptursache hierfür liegt im massiv eingebrochenen Absatz von Rapsölkraftstoff, der überwiegend in der Landwirtschaft und im Speditionsgewerbe aber auch in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme eingesetzt wurde. Waren es im Jahr 2007 noch 772.000 Tonnen, sank der Absatz bis 2011 auf 15.000 Tonnen - ein Einbruch, den viele Ölmühlen nicht mehr kompensieren konnten und schließen mussten. Die auf die Herstellung von kaltgepressten Speiseölen spezialisierten Betriebe konnten hingegen bei der Vermarktung zulegen.

Der Anteil Rapsölkraftstoff an der Ölproduktion sank zwischen 2007 und 2010 von 58 Prozent auf 35 Prozent. Insgesamt wurden 2010 125.000 Tonnen Rapsöl und 243.000 Tonnen Presskuchen erzeugt. 35 Prozent des Öles wurden als Rapsölkraftstoff, 30 Prozent als Grundöl zur Umesterung zu Biodiesel, 22 Prozent als Futteröl, 7 Prozent als Speiseöl und 6 Prozent für sonstige technische Zwecke vermarktet. Der Presskuchen wird zu nahezu 100 Prozent als wertvolles Eiweißfuttermittel abgesetzt und ersetzt Sojaimporte aus Übersee. Befragt ob sie, falls sie erneut vor der Entscheidung stünden, wieder eine Ölmühle errichten würden, antworteten im Juni 2011 nur 36 Prozent der Ölmüller mit „ja“. Im Jahr 2007 waren es noch 57 Prozent, im Jahr 2004 sogar 81 Prozent der Befragten.

Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage, die vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) bereits zum dritten Mal nach 2004 und 2007 im Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) durchgeführt wurde. Den Status-Bericht können Sie auf den Internetseiten des TFZ kostenlos herunterladen.

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