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Landtechnikindustrie behauptet sich in schwieriger Lage

Trotz Abwärtstrend in 2015 mit 4 Prozent Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr befindet sich die deutsche Landtechnikindustrie laut VDMA nicht in der Krise. (Bildquelle: Tovornik)

Mit einem Produktionsumsatz von 7,38 Milliarden Euro behauptet sich die Landtechnikindustrie in Deutschland trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Die anhaltend schwache Konjunktur schmälerte die Erlöse der Landmaschinen- und Traktorenhersteller im vergangenen Jahr um weitere 4 Prozent. Niedrige Erzeugerpreise, vor allem für Milch und Mastschweine, haben die Investitionslaune der Landwirte vielerorts deutlich eingebremst, so der VDMA Landtechnik.
 
„Ordentliche Wachstumsimpulse sind derzeit leider noch nicht in Sicht“, sagt VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Dass die Rückgänge im abgelaufenen Kalenderjahr deutlich geringer ausgefallen seien als ursprünglich prognostiziert, „gibt uns aber Anlass zu verhaltenem Optimismus“. Die aktuelle Entwicklung der Auftragseingänge mache deutlich, „dass das Exportgeschäft wieder an Dynamik gewinnt und die schwächelnde Inlandsnachfrage zumindest teilweise abfedert“, so Scherer.
 
So ging das Traktorengeschäft in 2015 nur geringfügig um gut 2 Prozent zurück, weil die internationalen Märkte das zweistellige Minus im Heimmarkt abgepuffert haben. Ebenfalls mit leichten Zuwächsen endete das Jahr für die Produzenten von Sä- und Pflanzenschutztechnik, die in erster Linie von Ersatzbeschaffungen profitieren konnten. Äußerst schwach notierte dagegen das Geschäft mit selbstfahrenden Erntemaschinen sowie mit Transport-, Melk- und Fütterungstechnik mit Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich.
 
Trotz knapp 6 Prozent Rückgang spielt die Nachfrage am Heimatmarkt mit 28 Prozent Anteil weiterhin eine tragende Rolle für die deutsche Landtechnikproduktion. Dagegen entwickelte sich das Exportgeschäft mit einem Minus von insgesamt 3 Prozent deutlich besser. Insbesondere Frankreich dürfte laut VDMA binnen Jahresfrist wieder in die Wachstumszone gelangen. Auch in der Ukraine geben 15 Prozent Umsatzwachstum wieder Anlass zu gedämpftem Optimismus. Die Perspektiven des russischen Marktes werden aufgrund des Rubelverfalls und schwieriger Finanzierungsverhältnisse weiterhin zurückhaltend bewertet.
 
Für 2016 rechnet der VDMA mit einem Produktionsumsatz der deutschen Landtechnikstandorte von rund 7 Milliarden Euro, was einen weiteren Rückgang von 5 Prozent bedeuten würde. „Die Lage bleibt verhalten, aber nicht angespannt“, resümiert Scherer.

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