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Same Deutz-Fahr: Kräftiger Umsatzrückgang im letzten Jahr

Die italienische Same Deutz-Fahr-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 876 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2008. Der Gewinn vor

(Bildquelle: profi.de)

Die italienische Same Deutz-Fahr-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 876 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2008. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank von 54 Millionen Euro auf 6,5 Millionen Euro. Ursache dafür ist die weltweit eingebrochene Nachfrage nach Traktoren und Landmaschinen. Negativ zu Buche schlug auch das schlechte Jahresergebnis beim Motorenbauer Deutz, an dem Same Deutz-Fahr mehrheitlich beteiligt ist.
Gleichwohl sieht CEO Massimo Bordi die Same Deutz-Fahr-Gruppe auf einem guten Weg. Immerhin ist der Marktanteil von SDF letztes Jahr bei den Traktoren in Westeuropa um 0,5 Prozent auf 13,2 Prozent gestiegen. Und im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lagen bereits zwölf Prozent mehr Auftragseingänge vor als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Durch Restrukturierungsmaßnahmen in den letzten Jahren ist das Unternehmen außerdem heute besser für die Zukunft aufgestellt als 2004, als die Gewinnsituation besser war als 2009. Angesichts der umgesetzten Umstrukturierungsmaßnahmen und der allmählich steigenden Nachfrage geht Bordi dieses Jahr wieder von einem steigenden Umsatz aus. Ziel für 2010 ist ein Gesamtumsatz von rund 950 Millionen Euro. Mittelfristig soll wieder ein Umsatz von über 1 Milliarde Euro erreicht werden.
Mit 80 Prozent Umsatzanteil ist Europa der Hauptabsatzmarkt von SDF. Zwar steht Europa auch weiterhin im Fokus der Aktivitäten. Um weiter zu wachsen, baut SDF aber auch seine Geschäfte in Indien und China aus, wo die SDF-Gruppe eigene Traktoren-Werke besitzt. In der Nähe von Moskau werden zudem Traktoren für den russischen Markt montiert. In Afrika (vor allem Marokko, Tunesien, Ägypten und Angola) sowie in Ozeanien werden die Vertriebsaktivitäten verstärkt. In Südamerika gewinnt Brasilien an Bedeutung. Im Ausland entwickelt SDF vor allem Deutz-Fahr als globale Marke.
Auch hinsichtlich der Produkte sieht sich die SDF-Gruppe gut aufgestellt. Derzeit habe man drei Schleppermodelle mit Stufenlos-Getriebe mit 150, 170 und 190 PS im Programm. Bis Ende dieses Jahres sollen zwei Modelle mit 100 und 160 PS mit eigenem CVT-Getriebe vorgestellt werden. Im Frühjahr 2011 folgen zwei Stufenlos-Modelle mit 120 und 140 PS mit dem Eccom-Getriebe 1.3 und bis Ende 2012 ein 250-PS-Schlepper mit S-Matic-Getriebe.
Im Mähdrescherbereich stellt SDF allgemein wachsendes Interesse an Fünf-Schüttler-Maschinen fest. Mit seinem Programm an Fünf- und Sechs-Schüttler-Modellen sieht das Unternehmen gute Chancen, seinen Marktanteil zu erhöhen. Der Rotor-Mähdrescher RTS läuft in Deutschland dieses Jahr noch im Test. Er wird in Details noch den europäischen Verhältnissen angepasst, soll aber bereits 2011 zu kaufen sein. SDF erwarb die Lizenz für den Bau des Rotor-Mähdreschers vom argentinischen Hersteller Vassalli. In Zukunft werden die Rotormähdrescher wie die anderen Deutz-Fahr-Mähdrescher im eigenen kroatischen Mähdrescherwerk in Zupanja gefertigt.
Umsatzsteigerungen erwartet Same Deutz-Fahr auch im Ersatzteilbereich. Hier erzielte die Gruppe im Jahr 2009 einen Umsatz von 153 Millionen Euro. Mittelfristig soll der Umsatz im ET-Segment auf 200 Millionen Euro jährlich steigen. Helfen soll dabei ein noch flexiblerer Service. Außerdem führt SDF ein eigenes Ölsortiment ein, und bei seinen Händlern will SDF eigene Shops einrichten.
Als große Belastung für die Traktoren- und Landmaschinenhersteller sieht Massimo Bordi die Einführung der verschärften Abgasnormen ab 2011. Die enormen Entwicklungskosten stünden in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem Effekt der Abgasbehandlung. Denn der Anteil landwirtschaftlicher Maschinen und Traktoren am gesamten weltweiten Fahrzeugbestand sei verschwindend gering. Zudem gelten die neuen Abgasnormen zum Beispiel nicht für den asiatischen Markt, wodurch die dort ansässigen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil haben. Weil die Abgasvorschriften von den Regierungen beschlossen wurden, fordert Bordi für die Landwirte eine staatliche Unterstützung beim Kauf eines umweltfreundlichen Schleppers.

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