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VDMA Landtechnik: Deutsche Landtechnikindustrie auf Wachstumskurs

Die Landtechnikindustrie am Standort Deutschland hat die Rezession bereits im vergangenen Jahr überstanden. Der Branchenumsatz stieg im Jahr 2010 um zwei Prozent auf 5,77 Milliarden Euro. „Damit sehen

(Bildquelle: profi.de)

Die Landtechnikindustrie am Standort Deutschland hat die Rezession bereits im vergangenen Jahr überstanden. Der Branchenumsatz stieg im Jahr 2010 um zwei Prozent auf 5,77 Milliarden Euro. „Damit sehen wir die positiven Langfristtrends für Landwirtschaft und Landtechnik deutlich bestätigt“, erklärte Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des VDMA Landtechnik. „Denn moderne Landtechnik leistet einen entscheidenden Beitrag, um die weltweit steigenden Nahrungsmittel- und Energiebedarfe nachhaltig zu decken.“
Für 2011 erwartet der VDMA Landtechnik angesichts der höheren Auftragsbestände und der positiven landwirtschaftlichen Einkommen einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Damit liegt der Umsatz zwar noch um 15 Prozent unter dem Rekordniveau des Boomjahres 2008, die Branche ist jedoch mit dem gegenwärtigen Auslastungsgrad ihrer Produktion zufrieden. Durch große Auftragsüberhänge aus dem Jahr 2008 ging der Umsatz für die Hersteller von Landmaschinen und Traktoren im Vergleich zu anderen Branchen erst ab dem Frühjahr 2009 zurück. Aufträge und Umsatz stiegen dann ab Mai 2010 wieder über das Vorjahresniveau. Momentan beträgt der Zuwachs im Auftragseingang mehr als ein Drittel - ein gutes Vorzeichen für das Geschäftsjahr 2011.
Die Analyse der Umsatzzahlen 2010 zeigt die unterschiedlichen Entwicklungen. Vorreiter des neuerlichen Aufschwungs war die Traktorensparte. Bereits seit dem zweiten Quartal 2010 wurde die Produktion wieder ausgeweitet. Im gesamten Jahr 2010 liefen in Deutschland 53.450 Traktoren vom Band, was einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz erhöhte sich in gleichem Maße. Vier von fünf der in Deutschland produzierten Traktoren werden in andere Länder verkauft.
Etwas schleppender lief die Konjunktur noch für die Erntemaschinen. Aufgrund der geringen Nachfrage in wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich, Ukraine und Russland ging die Produktion von Mähdreschern und Grünfuttermaschinen das zweite Jahr in Folge zurück. Etwas ausgeglichen wurde dies durch einen wiederum steigenden Umsatz mit Feldhäckslern. Für die aktuelle Saison kann die Produktion für alle Erntemaschinen jedoch wieder hochgefahren werden. Auch die Fertigung der Geräte für Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz läuft derzeit wieder auf Hochtouren, nachdem das Kalenderjahr 2010 mit einem geringen Umsatzrückgang abgeschlossen wurde.
Das Marktvolumen in Deutschland belief sich mit 3,95 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, wobei der Umsatz mit Traktoren um sechs Prozent höher und mit Landmaschinen um vier Prozent niedriger ausfiel. Bereits seit Monaten investieren Deutschlands Landwirte und Lohnunternehmer vermehrt, was die Verkaufszahlen schon im vierten Quartal 2010 deutlich in die Höhe trieb. Damit ist der deutsche Markt momentan konjunktureller Primus in Europa und wird es angesichts der hohen Auftragsbestände auch in den kommenden Monaten noch bleiben.
Die Exportquote lag 2010 bei 70 Prozent. Auf dem wichtigsten Exportmarkt, Frankreich, verkauften die deutschen Hersteller 15 Prozent weniger Technik als im Vorjahr. Erst seit gut einem Vierteljahr fallen die Investitionen wieder höher aus. Dagegen erholten sich die meisten der zentral- und osteuropäischen Absatzmärkte bereits spürbar.
Russland steht mittlerweile wieder an vierter Stelle im Ranking der Exportmärkte. Gleichwohl wirken sich die Importbarrieren der russischen Regierung nach wie vor sehr hinderlich auf die Verkäufe der westeuropäischen Landtechnikindustrie aus.

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