Aus dem Heft

Ja, ich kaufe im Internet!

Kommentar von profi-Redakteur Martin Zäh Der Computer hat unser Leben verändert — wenn vielleicht auch nicht immer zum Besseren. Vermissen möchte ich ihn trotzdem nicht. Das gilt vor allem für das Internet, seit es das schnelle DSL gibt. Bei der Arbeit nutzen wir das Internet regelmäßig: für den Schriftverkehr, für Recherchen, zum Wettercheck für Außenaufnahmen oder für die Quartiersuche im Rahmen der nächsten Dienstreise. Einmal fündig geworden, klärt man telefonisch die Details und bucht. Dank Internet kann der Wirt so sein Zimmerkontingent planen, und ich erspare mir die nächtliche Suche. Privat erledige ich seit Jahren meine Bankgeschäfte, bevorzugt am Abend und am Wochenende, von zu Hause aus. Dank Internet konnte ich dabei meiner alten Hausbank an meinem Geburtsort treu bleiben. Was das Einkaufen im Netz betrifft, wehrte ich mich jahrelang dagegen. Einmal des Bezahlens wegen — das Prinzip „Geld gegen Ware“ ist mir immer noch am liebsten. Zweitens möchte ich, dass möglichst viele Handwerker und Geschäfte in meiner Region erhalten bleiben. Und drittens sind Dinge im Internet nicht automatisch günstiger als beim Einkauf im Geschäft. In letzter Zeit erwische ich mich aber immer häufiger beim Einkauf im Internet. Entweder, weil ich keine Zeit für die Fahrt in die Stadt hatte; weil man mir im Geschäft am Ort ein veraltetes Teil andrehen wollte; weil die Arbeitsklamotten eines Großhändlers zu mir passen und dabei auch noch günstig sind. Oder weil das Synthetiköl für meinen Pkw nur ein Drittel von dem kostet, was die Tankstelle, das Lagerhaus oder die Autowerkstatt von mir haben wollten. Und das Beste zum Schluss: Selbst Schuhe habe ich jetzt im Internet bestellt. Denn genau die gleichen Treter, die ich schon besaß und lange damit zufrieden war, gab es hier noch — als Lagerware und zum Sonderpreis. Und dreimal dürfen Sie raten, wer der Verkäufer war: Ein kleiner, von einem Ehepaar geführter Schuhladen in der Nähe von Berlin. Immer wenn die Leute Platz für neue Ware brauchen, greifen sie zum Fotoapparat und stellen die alte ins Netz. Warum macht das eigentlich nicht mein Schuhhändler vor Ort?

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