Neuheiten

Fendt: 800 Vario

Neue 800er Vario von Fendt

(Bildquelle: Hersteller)

Insgesamt fünf Modelle umfasst die neue Baureihe 800 Vario von Fendt: Vom 819 Vario mit 147 kW/200 PS Maximalleis-tung (nach ECE-R 24) bis zum 828 Vario mit 206 kW/280 PS. Im Vergleich zum bekannten 818/820 Vario ist der Radstand beim neuen 800er mit 290 cm genau 18 cm größer (aber immer noch 15 cm weniger als bei der aktuellen 900er Serie). Das Leergewicht gibt Fendt beim neuen 822 Vario mit immerhin 9400 kg Leergewicht an. Dank eines maximal zulässigen Gesamtgewichtes von 14 oder gar 16 t bleibt aber trotzdem noch genug Nutzlast übrig. Außerdem können hinten bis zu 2,05 m hohe Reifen montiert werden (z.B. 710/70 R 42).
Beim Motor setzt Fendt nach wie vor auf den Sechszylinder-Deutz mit 6 l Hubraum. Um dem Aggregat die höhere Leistung zu entlocken wurde aber z.B. der Einspritzdruck im CommonRail-System von 1600 auf 2000 bar erhöht. Außerdem hat der Motor jetzt auch einen SCR-Katalysator mit dem Abgasnorm Euro 3 b erfüllt wird. Neben dem 500-l-Dieseltank hat der Schlepper deshalb auch einen 42 l großen Tank für AdBlue.
Das Vario-Getriebe ML 200 im neuen 800er kennen wir bereits aus der früheren 900er-Serie (die aktuellen 900er haben das ML 260, der 818/820 das ML 160). Wichtigste Neuheiten hier sind die 60 km/h Endgeschwindigkeit bei nur 1700 Touren (bzw. 50 km/h bei nur 1450 U/min) und die geänderten Bremsen. Denn um die Schleppverluste zu verringern sitzt die Bremse jetzt auf dem Planetenträger, wo die Drehzahl auf 1/10 reduziert ist. Alleine das bringt nach den Erfahrungen von Fendt eine Reduktion des Dieselverbrauchs beim Transport von 3 %.
Anders als die 900er-Serie hat der neue 800er mit Deutz-Motor die Halbrahmen-Bauweise der bekannten 700/800er-Modelle. Auch die Federung der Vorderachse erfolgt nicht über eine Einzelradaufhängung sondern eine Längsschwinge mit durchgehendem Achskörper. Doch die Zylinder der Federung sitzen nicht an der Schwinge, sondern links und rechts an der Achse. So konnte auch hier die Fahrwerks-Stabilisierung FSC (Fendt Stability Control) realisiert werden.
Auch bei dem Hubwerk und der Hydraulik hat der neue 800er ordentlich zugelegt. Zwar ist in der Serie eine Axialkolbenpumpe mit „nur“ 110 l/min verbaut, aber auf Wunsch gibt es Pumpen mit Fördermengen von 152 oder gar 193 l/min. Auch die knappe Steuergerätebestückung hat ein Ende: Bis zu acht Ventile mit vollständiger Zeit- und Mengensteuerung sind möglich. Gleichzeitig ist die maximal entnehmbare Ölmenge auf 80 Liter gestiegen. Mit 11100 daN Hubkraft hebt der neue 800 Vario über 2 t mehr als der 820 und erreicht fast die 11,8 t des 900 Vario.
Eine Offenbarung für 800er-Fahrer dürfte die X5-Kabine sein. Deren Federungskomfort, Platzangebot und Rundumsicht kennen und schätzen die 900er-Fahrer genauso, wie die Möglichkeit der vollwertigen Rückfahr-Einrichtung. Aber beim neuen 800er kommen nicht nur „Kleinigkeiten“ hinzu, denn neben der bekannten Multifunktionsarmlehne „Variocenter“ bekommt der Schlepper als erstes das ganz neue Vario-Terminal. Dies hat einen (auch in der Neigung verstellbaren!) 7 oder sogar 10,4 Zoll großen berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel und 24 Bit Farbtiefe für 16,7 Mio. Farben. Damit hat Fendt zum einen die komplette Bedienung und Programmierung erheblich vereinfacht.
Neben der Schlepperbedienung vereinigt das große Terminal die ISO-Bus-Gerätebedienung, die Dokumentation sowie die neue automatische Spurführung „VarioGuide“: Der GNSS Receiver erhöht die Satelliten-Verfügbarkeit zur Grundortung, da er sowohl auf das GPS-System der USA als auch auf das Glonass-System der russischen Föderation zugreifen kann. Und neben den bekannten Korrektursignalen wird es auch die Möglichkeit geben, Korrekturdaten von vernetzten RTK-Stationen aus dem Internet (Ntrip) per Mobilfunk abzurufen. Das bedeutet maximale Genauigkeit bei minimaler Abschattungsproblematik. Ebenfalls mit dem neuen „VarioGuide“ gibt es bei Fendt den automatischen Wendevorgang am Feldende geben.
Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten hat Fendt für den neuen 800 Vario drei Ausstattungs-Pakete geschnürt: Die Version „Power“, Profi“ und „Profi Plus“. Der „Power“ hat serienmäßig die Standard-Bremsanlage, fährt maximal 50 km/h bei 14 t zulässigem Gesamt-Gewicht beziehungsweise 40 km/h bei 16 t. Außerdem gibt es nur den einfachen Fahrhebel ohne Bedienung der Hubwerke und Steuerventile sowie den kleineren 7-Zoll-Monitor ohne Kameraanschlüsse. Auch die ISO-Bus-Gerätesteuerung ist hier Wunschausstattung. Der „Vario 800 Profi“ fährt serienmäßig 60 km/h mit dem FSC (Fendt Stability Control) und der HighSpeed-Bremsanlage für 14 t zulässiges Gesamtgewicht (16 t bei 50 km/h). Er hat serienmäßig auch noch den kleinen Monitor, aber zwei Kameraanschlüsse, den großen Multifunktionsgriff sowie die ISO-Bus-Gerätesteuerung und das Fronthubwerk. Beim „Vario 800 Profi Plus“ kommt serienmäßig der große Monitor sowie das Dokumentationssystem „VarioDoc“ und die Vorrüstung für das „VarioGuide“-Lenksystem hinzu.

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