NIRS-Güllesensoren helfen. Denn nur wer weiß, was drin ist, kann Gülle gut verteilen.
Besonders die Tatsache, dass NIRS-Sensoren Daten in Echtzeit liefern, ist ein Argument für das System. Laut Düngeverordnung müsste der Landwirt vor dem Ausbringen der Gülle die Nährstoffgehalte ermitteln. Doch wie soll das gehen? Die erste Schwierigkeit ist schon, eine repräsentative Probe zu ziehen. Allein das vollständige Homogenisieren des Behälterinhalts ist eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass die Laborergebnisse erst Tage oder sogar Wochen später vorliegen. Also ist es gängige Praxis, dass die Gülle verteilt wird, bevor die Ergebnisse vorliegen. Für den Ackerbauer ist das eigentlich ein Unding. Er möchte wie beim Streuen von Mineraldünger vorher wissen,...
NIRS-Güllesensoren helfen. Denn nur wer weiß, was drin ist, kann Gülle gut verteilen.
Besonders die Tatsache, dass NIRS-Sensoren Daten in Echtzeit liefern, ist ein Argument für das System. Laut Düngeverordnung müsste der Landwirt vor dem Ausbringen der Gülle die Nährstoffgehalte ermitteln. Doch wie soll das gehen? Die erste Schwierigkeit ist schon, eine repräsentative Probe zu ziehen. Allein das vollständige Homogenisieren des Behälterinhalts ist eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass die Laborergebnisse erst Tage oder sogar Wochen später vorliegen. Also ist es gängige Praxis, dass die Gülle verteilt wird, bevor die Ergebnisse vorliegen. Für den Ackerbauer ist das eigentlich ein Unding. Er möchte wie beim Streuen von Mineraldünger vorher wissen, wie viele Nährstoffe mit dem Wirtschaftsdünger auf seine Flächen kommen.
Kontinuierlich messen
Eine technische Lösung für das Problem, das Landwirte an dieser Stelle haben, ist der NIRS-Güllesensor. Dieser kann vom ersten bis zum letzten Kubikmeter die gesamte Fassfüllung messen.
Das ist bei der Gülleanalyse mit Nuklearer Magnetischer Resonanz (NMR) Spektroskopie nicht so. Samson stellte diese Technik auf der letzten Agritechnica neu vor und erhielt eine Silbermedaille. Über den Stand der Technik berichteten wir in der August-Ausgabe von profi. Die NMR-Technik funktioniert wie ein Kernspintomograf. Der Messvorgang dauert drei bis fünf Minuten. Die Probe muss dabei ruhig stehen. Das Verfahren kann also wie das Labor nur diskontinuierlich Stichproben analysieren.
Der größte Schlüssel für die Genauigkeit von NIRS-Güllesensoren ist die Anzahl an Systemen im Markt. Denn je mehr Messdaten in die zentralen Datenbanken der Sensorhersteller fließen, desto besser und genauer werden die Kalibrierfunktionen für die gängigsten Güllearten und für Gärreste. Hingegen ist bei der NMR-Analyse die Gülleart egal, und für die Kalibrierung des Systems sind keine aufwändigen Referenzmessungen im Labor nötig.
Ausbringmenge automatisch regeln
Dafür ist der NIRS-Güllesensor praxistauglich und funktioniert, wie der Beitrag zum System von Topcon zeigt. Er kann entweder beim Befüllen des Fasses oder beim Ausbringen messen, wie viele Nährstoffe in der Gülle sind. Der nächste, naheliegende Schritt ist, die Gülle-Nährstoffe bedarfsgerecht zu verteilen. Dazu muss der Güllefahrer von seiner Fuhre das aktuelle Ergebnis der Inhaltsstoffmessung kennen, damit er die Ausbringmenge und seine Fahrgeschwindigkeit entsprechend anpasst. Im besten Fall geschieht die Mengenanpassung automatisch, indem die Fasssteuerung den Durchfluss regelt.