Spezial-Beitrag

Gezielter Pflanzenschutz: Die Präzision wird weiter steigen

Chemische Pflanzenschutzmittel müssen künftig gezielter in der Teilfläche ausgebracht werden, bis hin zur Einzelpflanzenbehandlung. Wir haben mit Christoph Laumann, Leiter des Produktmarketings bei Amazone, über den Stand der Technik gesprochen.

Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln wird immer genauer: zum einen die gleichmäßige Ausbringung in der Fläche, zum anderen aber auch die teilflächenspezifische Applikation. (Bildquelle: Werk, Hubert Wilmer)

Der chemische Pflanzenschutz steht vor großen Herausforderungen: einerseits die zunehmende Resistenz-Problematik, andererseits der steigende gesellschaftliche Druck bis hin zu gesetzlichen Reglementierungen. Neben den Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz müssen die Mittel deshalb künftig noch gezielter ausgebracht werden. Dadurch können in der Summe Mittel gespart und trotzdem gesunde und vitale Pflanzenbestände erzeugt werden.
Bei künftigen Anbauverfahren wird ein großer Fokus darauf liegen, den Krankheitsdruck in der Fruchtfolge zu reduzieren. Die Übergänge zwischen Ökolandbau und konventioneller Landwirtschaft werden dabei fließend sein. Bei diesem integrierten Pflanzenbau ist der Pflanzenschutz eine Kombination vieler Maßnahmen: angefangen bei den Anbauverfahren, über die Aussaat, die Fruchtfolge, den Anbau von Zwischenfrüchten, die Nutzung von Untersaaten sowie die Sortenwahl. Auch hier wird die Züchtung zukünftig mehr Wert auf gesunde, ertrags-stabile Sorten legen müssen als auf Maximalerträge.
Was die Pflanzenschutztechnik an­geht, hat es in den letzten Jahren bereits eine erhebliche Präzisionssteigerung gegeben: Automatische, GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltungen minimieren Überlappungen. Durch die Verkleinerung der Teilbreite bis hin zur Einzeldüsenschaltung können so in Keilen, am Vorgewende und bei Überlappungen schon 8 bis 10 % an Mitteln auf der ­Fläche insgesamt gespart werden.
Ein weiteres wichtiges Bauteil für den Applikationserfolg ist die exakte Gestängeführung. Nur so lässt sich eine sehr gute Querverteilung des Pflanzenschutz­mittels bei geringster Abdrift erzielen. Den Anfang machte hier die automatische Gestänge-Höhenführung gefolgt von aktiven Gestängeführungen samt Schwingungstilgung, die auch Zielflächenabstände von weniger als 50 cm möglich machen.
Die bereits angesprochene Einzeldüsenschaltung ermöglicht weitere Ausbaustufen: So kommt es zum Beispiel bislang bei Kurvenfahrten während der Pflanzen­schutzmittelapplikation auf der Kurven­innenseite immer zu einer Überdosierung und auf der Kurvenaußenseite zu einer Unterdosierung. Je breiter die Spritzgestänge werden, desto größer wird dieses Problem.
Um die Ausbringmenge bei Kurvenfahrten über die komplette Arbeitsbreite möglichst konstant zu halten, gibt es heute Systeme wie das „AmaSelect CurveControl“,...

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