Spezial-Beitrag

Getreide-Schneidwerke: Sauber schneiden und gleichmäßig zuführen

Das Schneidwerk soll das Erntegut verlustfrei abschneiden und gleichmäßig dem Mähdrescher zuführen. Nur dann kann das Druscheistungs-Potenzial ausgeschöpft werden.

Claas hat seine Draper Convio und Convio Flex bereits 2018 vorgestellt. (Bildquelle: Hubert Wilmer)

Neben dem Standardschneidwerk (starr oder geklappt) mit fixem Tisch und großer Einzugschnecke haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten weitere Bauformen bei den Schneidwerken etabliert. Einen Überblick des Marktangebotes gibt die Tabelle „Schneid­werke und Arbeitsbreiten“.
Die Erntevorsätze am Mähdrescher nehmen eine Schlüsselfunktion bei der Entwicklung ein. Denn sie sind die Basis für hohe Ernte­leistungen mit geringen Aufnahmeverlusten. Vielfältigere Fruchtfolgen und der Anbau von Pflanzen, die eher in südlicheren Regio­nen zu finden sind, stellen weitere Herausforderungen für Erntevorsätze dar.

Band-, Vario- und Flex-Schneidwerke

Zur Gutfluss-Verbesserung wurden bei uns zunächst die Standard-Schneidwerke (man spricht auch von Schnecken-Schneidwerk) weiterentwickelt. Massey Ferguson präsentierte 1985 das Powerflow, das auf die Erfindung eines schottischen Farmers von 1972 zurückgeht und mit Gummibändern das Ernte­gut aktiv zur Einzugschnecke fördert. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet das Premium Flow, das Zürn exklusiv für die Mähdrescher von John Deere baut.
Die ersten Vorserien-Versionen des Vario-Schneidwerks hatte Claas 1997 im Einsatz. Dank hydraulisch verstellbarer Tisch­länge kann man es prima an die Erntebedingungen — kurzes oder langes Stroh, Lagergetreide — anpassen. Inzwischen bieten Biso (auch im Angebot bei Deutz-Fahr), Gering­hoff, John Deere und New Holland Schneidwerke mit variabler Tischlänge an. Sowohl bei Band- als auch bei Vario-Schneidwerken ist eine extra Tischverlängerung für den Rapsdrusch nicht mehr erforderlich.
Zur besseren Bodenanpassung und Verringerung der Aufnahmeverluste werden neben der Autocontour-Führung immer häufiger flexible Messerbalken eingesetzt. Vor allem bei Spezialfrüchten wie Erbsen und Sojabohnen, aber auch bei Lagergetreide haben sich flexible Messerbalken etabliert. Schnecken-Schneidwerke mit einem flexi­blen Messerbalken haben Biso, Case IH, Claas, Cressoni, John Deere, New Holland und Rostselmash im Programm.

Neues beim Schnecken-Schneidwerk

Biso stellte auf der Agritechnica 2019 erstmals ein Schnecken-Schneidwerk mit variabler Tischlänge und flexiblem Messerbalken vor. Der Weg des Messers von der Nullposition nach oben und unten beträgt 17 cm. Die Schneidtischgeometrie bleibt bei der Auf- und Niederbewegung gleich, weil...

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