1. Kraftstoffverbrauch kennen
Die meisten modernen Schlepper, Teleskoplader oder Erntemaschinen haben eine Kraftstoffverbrauchsanzeige im Bedienterminal. Während der Arbeit können Sie damit zumindest rudimentär nachhalten, wie sich der Verbrauch bei unterschiedlicher Fahrweise oder Einstellung ändert.
Alternativ kann auch schon eine gewissenhafte Aufzeichnung der Verbräuche an der Zapfsäule einen Überblick geben — und den brauchen Sie, wenn Sie mögliche Einsparpotenziale ausfindig machen wollen.
2. Arbeitsschritte überdenken und kombinieren
Lassen sich einzelne Arbeitsschritte kombinieren oder können sogar gänzlich entfallen? Prophylaktische Produktionsschritte sollten bei einem steigenden Dieselpreis unter Umständen auf den Prüfstand gestellt werden. Auch eine Vergabe von Arbeiten, die mit eigener Technik nur eher kraftstoffaufwändig (z. B. aufgrund geringerer Transportvolumen) erledigt werden können, kann eine Option zum Dieselsparen sein. Und bei größeren logistischen Aufgaben kommt ein Lkw meist mit weniger Diesel aus als ein Traktor-Anhänger-Gespann — die Trennung von Feld- und Transportarbeit bietet hier Vorteile. Aber auch größere Arbeitsbreiten z. B. beim Schwader, können den Dieselverbrauch der nachfolgenden Maschinen reduzieren. Außerdem sollten unnötiger Leerlauf und häufige Kaltstarts vermieden werden.
3. Reifen und Druck anpassen
Ein angepasster
Reifendruck reduziert nicht nur den Verschleiß und schont den Boden, sondern er spiegelt sich auch im Dieselverbrauch wider: Der Rollwiderstand wird reduziert, wenn auf harten Untergründen (z. B. Straßenfahrt) ein hoher und bei weichen Untergründen (z. B. Feldarbeiten) ein niedriger Reifeninnendruck gewählt wird. Eine Reifendruckregelanlage ist eine komfortable Lösung und ermöglicht auch bei häufigen Feld-/Straße-Wechseln eine schnelle Anpassung des Reifendrucks. Aber auch eine manuelle Anpassung, z. B. vor langen Transportfahrten oder mehrstündiger Feldarbeit kann sich schnell lohnen.
Auch die Bereifung selbst hat Einfluss auf den Dieselverbrauch. Stark abgefahrene Reifen können auf dem Acker Schlupf verursachen und damit Diesel kosten. Überwiegt der Anteil an Straßenfahrten, können auch spezielle Profilversionen eine interessante Alternative bilden — das gilt natürlich auch bei der Transporttechnik.
4. Passendes Pferd
Passen Pferdestärken, Gewicht und Einsatz zusammen? Eine Über- oder Untermotorisierung kann einen höheren Kraftstoffverbrauch bedeuten: Der schwere Großschlepper vor dem Güllezubringer muss viel Gewicht beschleunigen, während ein zu kleiner Schlepper an der Leistungsgrenze hohe Drehzahlen und damit mehr Diesel verbraucht. Wenn möglich sollte also auf eine passende Kombination aus Schlepper und Anbaugerät geachtet werden. Und: Bedenken Sie auch, dass bei manchen Arbeiten der Schlepper mit Loadsensing-Hydraulikanlage evtl. einen Vorteil gegenüber dem rüstigen Altschlepper hat.
5. Richtig ballastieren
Je nach Einsatz kann ein zusätzlicher Ballast Kraftstoff sparen oder kosten. Bei schweren Zugarbeiten kann eine Aufballastierung den Schlupf und damit den Dieselverbrauch reduzieren. Bei leichten Arbeiten kostet das Herumschleppen der zusätzlichen Kilos dagegen Diesel. Es lohnt sich also auch bei kürzeren Einsätzen, im Zweifelsfall das Frontgewicht oder auch den Frontlader abzubauen. Das schont neben dem Portemonnaie auch die Maschine.
6. Nie mit der Wartung warten
Ein verschmutztes Kühlerpaket und ein verstopfter Luftfilter können den Dieselverbrauch nach oben treiben. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung und der rechtzeitige Tausch der Luftfilterpatrone wirken sich direkt auf die Einsatzkosten aus. Genauso verhält es sich bei überfälligem Ölwechsel oder verschlissenen Einspritzdüsen.
Ist es gerade wirklich so warm, dass die Klimaanlage laufen muss? Der Einsatz des Klimakompressors kostet über den Tag gesehen schnell ein paar Liter Diesel — insbesondere, wenn die Anlage schlecht gewartet ist. Und: Auch eine undichte Druckluftbremsanlage wirkt sich auf den Dieselverbrauch aus, da der Kompressor ständig gegen das Leck arbeiten muss — genau hinhören lohnt sich.
7. Angebaut und eingestellt
Ein nicht bodenparallel angebauter Grubber oder ein falsch eingestellter Pflug kosten bares Geld. Nicht nur der Verschleiß erhöht sich, sondern auch der Kraftstoffverbrauch. Daher sollten Sie bereits beim Anbau auf die richtige Grundeinstellung des Anbaugerätes achten. Aber auch während der Einsätze lohnt sich die regelmäßige Kontrolle: Unterschiedliche Bodenbedingungen können eine Anpassung der Einstellungen erfordern. Bei einer hydraulischen Tiefeneinstellung können auch undichte Steuergeräte mit der Zeit eine zu tiefe Arbeit zur Folge haben. Bei angetriebenen Geräten sollte nach Möglichkeit die Sparzapfwelle genutzt werden.
8. Vorausschauend fahren
Das größte Potenzial liegt zwischen Sitz und Lenkrad — an dieser zugegeben recht abgegriffenen Aussage ist in Bezug auf das Kraftstoff-Sparpotenzial durchaus einiges dran. Vorausschauendes Fahren reduziert unnötiges Bremsen und Beschleunigen und damit den Dieselverbrauch.
Aber auch die Wahl des richtigen Gangs bzw. der passenden Getriebeeinstellung wirkt sich auf den Kraftstoffverbrauch aus, ebenso wie die passende Nutzung des Allradantriebs. Für Mitarbeiter wie Betriebsleiter kann auch die Teilnahme an Seminarangeboten rund um das Thema „effizientes Fahren“ interessant sein.
9. Elektronik nutzen
Viele Traktoren und Landmaschinen haben inzwischen automatische Assistenzsysteme an Bord. Diese beeinflussen auch den Kraftstoffverbrauch: etwa die automatische Einstellung der Motordrückung oder die elektronische Wahl der angepassten Motordrehzahl zur Fahrgeschwindigkeit. Bei vielen Herstellern lässt sich die Aggressivität dieser Assistenzsysteme vorwählen. Es lohnt sich also auch im Hinblick auf den Dieselverbrauch, die vielfältigen Einstellmöglichkeiten moderner Traktoren zu studieren und zu nutzen.
10. Scharf unterwegs
Verschlissene Schare am Grubber oder stumpfe Messer am Ladewagen kosten Kraft — und damit Kraftstoff. Kontrollieren Sie regelmäßig den Verschleiß und schärfen bzw. wechseln Sie rechtzeitig — auch im Sinne der Arbeitsqualität. Auch am Futtermischwagen kosten stumpfe Messer richtig Kraftstoff. Gleiches gilt übrigens auch für schlecht geschmierte Lager.