Gut zu wissen
- Erntekunststoffe sollten nach der Verwendung sauber, trocken und unzugänglich für Vögel zwischenlagern.
- Für das Rücknahmesystem müssen Folien, Netze und Ballengarn getrennt gesammelt werden.
- Mit dem ERDE-System gibt es eine zentralisierte Rücknahme für Erntekunststoffe, die anschließend dem Recycling zugeführt werden.
- Ein Rücknahmesystem für Ballengarne gibt es bisher nicht.
Auch in der Landwirtschaft wird viel in „Plastik“, richtig Erntekunststoffe, gepackt. Wir haben mit zwei Experten von Tama bzw. Trioplast einige Tipps zum Einsatz und insbesondere zur Zwischenlagerung und Entsorgung von gebrauchten Erntekunststoffen herausgearbeitet.
Mit Berechtigung
Anders als die Plastiktüte im Supermarkt hat der Einsatz in der Landwirtschaft Einfluss auf das Volumen und vor allem die Qualität des Erntegutes. Denn während sich die Plastiktüte einfach durch einen Korb oder Jutebeutel ersetzen lässt, ist das bei Erntekunststoffen nicht möglich: Denn erst der luftdichte Abschluss der „Plastikverpackung“ macht eine Futterkonservierung möglich und sorgt für gute Futterqualitäten.
Gleichzeitig hat bei den Materialien in den vergangenen Jahren eine stetige Entwicklung stattgefunden: Durch die höheren Zugfestigkeiten der Ballengarne sind heute beispielsweise höhere Pressdichten bei gleichzeitig geringerem Garnbedarf möglich — so wurde bei 130er Garn bereits eine Kunststoffeinsparung um ca. 23 % erzielt, da pro kg Garn größere Längen möglich sind. Ähnlich verhält es sich bei den Rundballennetzen. Hier könnte eine Reduzierung durch stärkenoptimierte Netze um rund 1 000 t allein in Deutschland erreicht werden. Kaum ein anderes Produkt hat so einen Faktor von bis zu 6 000 zwischen Gewicht des Erntegutes und des Verpackungsgewichtes.
Das sind gute Argumente für den Einsatz von Erntekunststoffen....
Gut zu wissen
- Erntekunststoffe sollten nach der Verwendung sauber, trocken und unzugänglich für Vögel zwischenlagern.
- Für das Rücknahmesystem müssen Folien, Netze und Ballengarn getrennt gesammelt werden.
- Mit dem ERDE-System gibt es eine zentralisierte Rücknahme für Erntekunststoffe, die anschließend dem Recycling zugeführt werden.
- Ein Rücknahmesystem für Ballengarne gibt es bisher nicht.
Auch in der Landwirtschaft wird viel in „Plastik“, richtig Erntekunststoffe, gepackt. Wir haben mit zwei Experten von Tama bzw. Trioplast einige Tipps zum Einsatz und insbesondere zur Zwischenlagerung und Entsorgung von gebrauchten Erntekunststoffen herausgearbeitet.
Mit Berechtigung
Anders als die Plastiktüte im Supermarkt hat der Einsatz in der Landwirtschaft Einfluss auf das Volumen und vor allem die Qualität des Erntegutes. Denn während sich die Plastiktüte einfach durch einen Korb oder Jutebeutel ersetzen lässt, ist das bei Erntekunststoffen nicht möglich: Denn erst der luftdichte Abschluss der „Plastikverpackung“ macht eine Futterkonservierung möglich und sorgt für gute Futterqualitäten.
Gleichzeitig hat bei den Materialien in den vergangenen Jahren eine stetige Entwicklung stattgefunden: Durch die höheren Zugfestigkeiten der Ballengarne sind heute beispielsweise höhere Pressdichten bei gleichzeitig geringerem Garnbedarf möglich — so wurde bei 130er Garn bereits eine Kunststoffeinsparung um ca. 23 % erzielt, da pro kg Garn größere Längen möglich sind. Ähnlich verhält es sich bei den Rundballennetzen. Hier könnte eine Reduzierung durch stärkenoptimierte Netze um rund 1 000 t allein in Deutschland erreicht werden. Kaum ein anderes Produkt hat so einen Faktor von bis zu 6 000 zwischen Gewicht des Erntegutes und des Verpackungsgewichtes.
Das sind gute Argumente für den Einsatz von Erntekunststoffen. Gleichzeitig kann man schon bei der Verwendung an die spätere Entsorgung denken: Mit hochwertigen Folien (geblasene Stretchfolie) und Garnen lässt sich häufig Material einsparen. Außerdem sollte die Technik funktionieren, vor allem in Bezug auf Ballensilage: Richtig eingestellter Pressdruck, passende Folienlagen-Zahl und ordentlich eingestellte Vorstrecker (70 %) sollten selbstverständlich sein — das hilft auch der Futterqualität!
Richtig lagern
Nach dem Einsatz und vor dem Entsorgen kommt die Zwischenlagerung. Klar ist: Die Erntekunststoffe sollten nach dem Gebrauch nicht in der Landschaft verteilt werden. Lagern Sie die Folien, Netze und Garne so, dass weder der Wind noch Vögel die Reste verteilen können. Diese nutzen sonst gerade die Netzreste gerne zum Nestbau.
Eine Lagerung trocken unter Dach in einem Behälter (Gitterbox, BigBag, Mülltonne oder Ähnliches) ist daher optimal.
Bevor Sie das Material aber in den Sammelbehälter geben, sorgen Sie für Sauberkeit. Folien sollten besenrein und möglichst trocken sein, Netze grob ausgeschüttelt. Das vereinfacht nicht nur das spätere Recycling, sondern spart durch das geringere Gewicht bei ca. 80 €/t Entsorgungskosten auch bares Geld. Stichwort Recycling: Trennen Sie die entsprechenden Erntekunststoffe bereits bei der Lagerung richtig: Silofolien, Stretchfolien, Netze und Ballengarne sollten jeweils getrennt gesammelt werden. Aufgrund der späteren Verarbeitung müssen die Folien vor allem sortenrein gesammelt werden. Der Behälter für die Folien sollte also nicht zur „Restmülltonne“ verkommen. Die Pappkerne der Folien können Sie übrigens im Altpapier entsorgen.
Richtig entsorgen
Mit der seit 2012 bestehenden ERDE-Initiative (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) einiger großer Hersteller gibt es bereits ein europaweites Rücknahmesystem. An 452 festen und 1 174 mobilen Sammelstellen werden an mehreren Tagen im Jahr gebrauchte Erntekunststoffe zurückgenommen, die die oben beschrieben Anforderungen erfüllen. Die Termine und Sammelstellen sind im Netz oder mit der ERDE-App zu finden. Der Preis liegt bei rund 80 €/t. Zum Vergleich: Eine Entsorgung als Restmüll liegt bei um die 180 €/t.
Für 2020 sollen knapp 26 000 t im Rahmen des Programms dem Recycling zugeführt werden, das entspricht rund 50 % der verkauften Silofolien. Mit Beginn des Jahres 2020 wird von den Herstellern Tama, Novatex, RKW und Karatzis unter dem Dach der Vereinigung ERDE auch ein Rücknahmesystem für Rundballennetze angeboten. Eine Herausforderung ist dabei vor allem die häufig starke Verschmutzung (bis zu 50 % des Gewichts) der Netze mit Ernteresten — es muss eine automatisierte, industrielle Reinigung durchgeführt werden, die die Kosten nach oben treibt.
Ein Rücknahmesystem für Ballengarne gibt es bisher nicht, hier sorgt eine große Anzahl an Herstellern mit einem starken Preisdruck für Hürden bei der Umsetzung. Bei ERDE wird aber an einer Lösung gearbeitet.
PRAXISTIPP
Landwirt Lars Bunge lagert seine Silofolien in ausrangierten Rahmen von IBC-Containern. Um sie gegen Wegfliegen durch Windböen zu schützen, wird ein Betongewicht mit der Palettengabel auf die Folienreste gelegt. Damit werden die Folien zudem kompakt zusammengepresst. Ist ein Container gefüllt, wird er unter Dach gelagert. So ist das Material am Recyclingtermin kompakt und trocken vorbereitet.
Fazit
Erntekunststoffe sind in der heutigen Landwirtschaft durchaus berechtigt. Sie sorgen für eine gute Futterqualität und geringes Transportvolumen.
Der richtige Umgang mit den gebrauchten Erntekunststoffen bleibt aber wichtig. Denn eines ist klar: Gebrauchte Erntekunststoffe jeglicher Art gehören weder in die Landschaft noch in den Gelben Sack!