Management

Gehaltsverhandlungen richtig führen: Geschickt in die Gehaltsverhandlung

Egal ob in der Industrie, beim Landmaschinenhändler oder auf dem landwirtschaftlichen Betrieb — das Gehalt ist häufig ein Tabu-Thema. Eine fiktive Betrachtung aus zwei Blickwinkeln.

Schaubild Gehaltsverhandlungen

Muss kein zähes Ringen sein: Mit Geschick, Ausdauer und etwas Glück kann eine Gehaltsverhandlung für beide Seiten gute Ergebnisse erzielen. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Eine gute Vorbereitung ist für beide Seiten unabhängig von der Art der Arbeitsstelle entscheidend.
- Für eine Gehaltsanpassung muss es einen unternehmensbezogenen Grund geben.
- Weiterbildungen, mehr Flexibilität oder Übergabe von Verantwortung können Alternativen zur reinen Gehaltsanpassung sein.
Michael Kruse ist Produktmanager bei einem kleinen mittelständischen Hersteller für Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Er ist inzwischen seit vier Jahren als einziger Produktmanager im Unternehmen tätig. Jetzt hat er einen Termin mit seiner Vorgesetzten anberaumt, von der er sich eine Gehaltserhöhung verspricht.
Michael Kruse möchte bei der anstehenden Gehaltsverhandlung nichts anbrennen lassen und sich entsprechend vorbereiten. Auch seine Vorgesetzte Christine Meyer will sich ebenfalls auf den Termin vorbereiten. Die Ansätze, die unsere fiktiven Beispielcharaktere dafür verfolgen, lassen sich auch auf andere Job-Bereiche wie etwa in der Landwirtschaft oder in einem Lohnunternehmen übertragen.
Dazu ein paar Grundsätze vorab, die sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer gelten. So wirkt sich neben der Branche auch die Region zum Teil erheblich auf das Durchschnittsgehalt aus. In den dicht besiedelten Ballungsgebieten ist das Lohnniveau häufig höher als auf dem „platten Land“. Auch die Unternehmensgröße hat einen Einfluss: In größeren Unternehmen oder Konzernen sind die Gehälter tendenziell auch etwas höher.

Wunschgehalt festlegen

Kruses erster Schritt ist die Ermittlung einer Zielvorstellung. Sein Arbeitgeber ist im ländlichen Raum in der Nähe von Kassel angesiedelt. Für seine Forderung sollte Michael Kruse aber auch die Situation am Arbeitsmarkt berücksichtigen: Gibt es aktuell viele arbeitssuchende Produktmanager? Oder ist ein Mitarbeiter wie Michael Kruse gerade stark nachgefragt? Er kann sich bei guten Kontakten in der Branche informieren.
Michael hat sich schlau gemacht, und nach seiner aktuellen Recherche und Einschätzungen befindet sich sein Bruttojahres­gehalt im durchschnittlichen Bereich. Wichtig beim Ermitteln der Wunschzahl: Michael Kruse muss die Bruttozahlen kennen, denn damit wird auch Christine Meyer in die Verhandlung gehen. Sie kennt das Gehalts­gefüge im Unternehmen genau. Aber auch sie muss sich Gedanken über ein mögliches Gehaltsziel machen: Gibt es noch Spielraum beim Gehalt? Oder sind vielleicht Karriere-Perspektiven bzw. Zusatzleistungen eine mögliche Alternative? Dazu später mehr.
Auch wenn Michael Kruse der einzige Produktmanager ist, muss Christine Meyer bei den Über­legungen zur Gehaltshöhe das Teamgefüge berücksichtigen. Denn auch abteilungsübergreifend soll die Vergütung der Position in das Gehaltsgefüge passen.

Der richtige Zeitpunkt

Um den Termin für die Gehaltsverhandlung anzusetzen, sollte Michael Kruse einen passenden Zeitpunkt wählen. Wie steht sein Arbeitgeber aktuell da? Ist die Stimmung...

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