Leserbrief zur geplantenÜbernahme von Fendtdurch AGCONun also auch Fendt! Dahelfen alle Beschwichtigungennichts: Die deutscheAckerschlepperindustriebefindet sich im freienFall. Und dies bei Fendtvöllig ohne Not, nur weiloffenbar den (ehemaligen)Besitzern der Unternehmergeistfehlt und manden risikolosen Weg gegangenist.Wer da glaubt, Fendt alsSinnbild eines deutschenQualitätsschleppers seiquasi unangreifbar, dertäuscht sich. Das könntedann so aussehen:Zunächst tauchen Agco-Schlepper mit Fendt-Farbeauf, vermutlich im unterenPS-Segment. Dann habenplötzlich auch die größerenSchlepper einen...
Leserbrief zur geplantenÜbernahme von Fendtdurch AGCONun also auch Fendt! Dahelfen alle Beschwichtigungennichts: Die deutscheAckerschlepperindustriebefindet sich im freienFall. Und dies bei Fendtvöllig ohne Not, nur weiloffenbar den (ehemaligen)Besitzern der Unternehmergeistfehlt und manden risikolosen Weg gegangenist.Wer da glaubt, Fendt alsSinnbild eines deutschenQualitätsschleppers seiquasi unangreifbar, dertäuscht sich. Das könntedann so aussehen:Zunächst tauchen Agco-Schlepper mit Fendt-Farbeauf, vermutlich im unterenPS-Segment. Dann habenplötzlich auch die größerenSchlepper einen PerkinsoderValmet-Motor. Undwas beim Motor geht, gehtauch beim Getriebe. – Vielewerden sich da noch andie unselige Eicher-Liaisonmit MF erinnern, wo mansich fragte, worin eigentlichder Unterschied zwischeneinem Eicher und einemMF bestand.Aber umgekehrt ginge esauch: Warum sollte Agconicht das innovative leistungsverzweigteGetriebevon Fendt auch in MFTypeneinbauen? Dann istbald der Punkt erreicht, andem es fast egal ist, ob esein Fendt oder ein MF ist.Im Zuge des „Global Playing“könnte dann einsmarter Marketingmenschauf die Idee kommen, dieProdukte des Konzerns füralle wiedererkennbar zugestalten. „Corporate identity“nennt man das aufNeudeutsch.Wenn der Fendt dann rotlackiert ist und sich der Interessiertedaran gewöhnthat, daß der Schlepper eininternationales Konzernproduktist, dürfte dannauch bald die Standortfragegestellt werden. Wiesagte Robert J. Ratliff esdoch im profi-Interview(Heft 8/96): „Wir lassenuns durch den Markt steuernund nicht durch Sachzwängeder Produktionswerke.“Schwarzmalerei? Ich meine,die Erfahrung auch inanderen Branchen hat gelehrt,daß man vollmundigenVersprechungen Übernahmengegenüber sehrkritisch sein sollte. Die Bemerkungim Editorial,außer Fendt gäbe es jaschließlich auch noch andererein deutsche Markenwie Hieble, Dexheimeroder Horsch, klingt dadoch ziemlich hilflos.Rolf Henne21514 Roseburg