Als sich Schlüter 1993 ausdem Schleppermarkt verabschiedete,sah dies der UnternehmerMarkus Liebherr ausEberhardzell (Baden-Württemberg)mit seiner Firma MaliSpezialfahrzeugbau GmbH alsChance. Seinen Anspruch unddie Verbindung zu den Schleppernaus Freising dokumentierteer mit der Aufnahmedes Schlüter-Bären in seinFirmenlogo.Die Soll-Liste für sein neuesProjekt war lang und anspruchsvoll:Allradantrieb undAllradlenkung, vier gleicheRäder, 50 km/h, gefederteVorderachse, drei Anbauräume,leistungsstarke Hydraulik,Rückfahreinrichtung und hoheMotorleistung.Ab 1994 wurde in Eberhardzellauf dem Gut Heinrichsburgentwickelt. Dabei griffen dieKonstrukteure auf Komponentender Baumaschinenfertigungzurück. Um die Eignungvon Liebherr-Motoren...
Als sich Schlüter 1993 ausdem Schleppermarkt verabschiedete,sah dies der UnternehmerMarkus Liebherr ausEberhardzell (Baden-Württemberg)mit seiner Firma MaliSpezialfahrzeugbau GmbH alsChance. Seinen Anspruch unddie Verbindung zu den Schleppernaus Freising dokumentierteer mit der Aufnahmedes Schlüter-Bären in seinFirmenlogo.Die Soll-Liste für sein neuesProjekt war lang und anspruchsvoll:Allradantrieb undAllradlenkung, vier gleicheRäder, 50 km/h, gefederteVorderachse, drei Anbauräume,leistungsstarke Hydraulik,Rückfahreinrichtung und hoheMotorleistung.Ab 1994 wurde in Eberhardzellauf dem Gut Heinrichsburgentwickelt. Dabei griffen dieKonstrukteure auf Komponentender Baumaschinenfertigungzurück. Um die Eignungvon Liebherr-Motoren fürlandwirtschaftliche Schlepperzu testen, wurden einigeSchlüter-Traktoren mit Liebherr-Motoren ausgestattet undgetestet.Die Li-Trac-Prototypen hattenLiebherr-Motoren und Baumaschinen-Achsen. Mit 10 l Hubraumsowie 169 kW/230 PS,dann 200 kW/272 PS und amEnde 220 kW/300 PS versprachdieser Motor Leistungsatt in jedem Drehzahlbereich.Die Zielgruppe waren Lohnunternehmerund Großbetriebe.Mali wollte einen deutlichleistungsfähigeren Nachfolgerdes Schlüter Euro Trac realisieren.Die Entwicklung sollte inEberhardzell stattfinden, fürdie Fertigung rückte Schönebeck(Elbe) in den Focus.In den Versuchen zeigte sichjedoch, dass das anfangsverbaute Getriebe der JohnDeere-Tochter Funk die Erwartungennicht erfüllte. Deshalbentwickelte Mali ein stufenlosesGetriebe, das ab 2006 eingebautwurde. Erstmals 2007stand der Li-Trac auf der Agritechnica.Nach dem Bau von nur fünfPrototypen und wenigen Null-Serien-Traktoren wurde 2008der Li-Trac 300 auf Eis gelegt.Mali entwickelte dann den Li-Trac 120/140 für rein kommunaleAufgaben. Nach dem Todvon Markus Liebherr im August2010 wurde auch diesesProjekt nicht weiter verfolgt.Im Dezember 2011 löste sichdie Mali SpezialfahrzeugeGmbH in Eberhardzell zusammenmit der gesamten Mali-Group auf. Die Prototypen desLi-Trac, die der Getriebeerprobunggedient hatten, wurdenverkauft. Damit schloss sichein Kapitel, das einmal deutscheTraktorengeschichte hättewerden können.Ein Li-Trac 6 mit 200 kW/272 PS Motorleistung und Powershift-Getriebe auf einer Feldvorführung Ende der 90er Jahre in derNähe von Bautzen. Foto: Eikel