Gut zu wissen
- Wolfgang Bethe ist Bauernsohn und hatte immer einen Bezug zur Landtechnik.
- Im Jahr 1989 fand er ein H0-Modell vom Fahr D 180 H, dem ersten Schlepper auf dem Hof.
- Das war der Auslöser für das Hobby.
- Bethe besitzt heute mehrere Tausend H0-Modelle, viele davon hat er selbst veredelt.
"Mensch Wolfgang, warum tust du dir diese Fummelei an, geh doch in die Kneipe, um zu entspannen, du hast es ja nicht weit.“ Dieser eher scherzhaft gemeinte Rat von Freunden begleitet den engagierten H0-Sammler und Hobbymodellbauer Wolfgang Bethe seit über 30 Jahren. So lange schon sammelt, baut und veredelt er Landtechnikmodelle im Maßstab 1 : 87.
Als er 1950 geboren wurde, war sein kleines Dorf komplett landwirtschaftlich geprägt. Sein Vater gab den Familienbetrieb gesundheitsbedingt auf, als Wolfgang Bethe knapp zehn Jahre alt war. Nach einer Zeit als Zeitsoldat war er viele Jahre im Justizdienst, bevor er 2005 in Frühpension ging. Er und seine Familie, bestehend aus seiner Frau und drei Kindern, blieben auf der Hofstelle mitten im Dorf. Den Bezug zur Praxis behielt er, indem er regelmäßig bei einem befreundeten Landwirt mit einsprang.
Modellbau: Ein platzsparendes Hobby
„Einen kleinen Sammeltick hatte ich schon immer, und für mich als Bauernsohn boten sich Traktormodelle geradezu an“, gesteht der passionierte Modellfreund. Der kleine...
Gut zu wissen
- Wolfgang Bethe ist Bauernsohn und hatte immer einen Bezug zur Landtechnik.
- Im Jahr 1989 fand er ein H0-Modell vom Fahr D 180 H, dem ersten Schlepper auf dem Hof.
- Das war der Auslöser für das Hobby.
- Bethe besitzt heute mehrere Tausend H0-Modelle, viele davon hat er selbst veredelt.
"Mensch Wolfgang, warum tust du dir diese Fummelei an, geh doch in die Kneipe, um zu entspannen, du hast es ja nicht weit.“ Dieser eher scherzhaft gemeinte Rat von Freunden begleitet den engagierten H0-Sammler und Hobbymodellbauer Wolfgang Bethe seit über 30 Jahren. So lange schon sammelt, baut und veredelt er Landtechnikmodelle im Maßstab 1 : 87.
Als er 1950 geboren wurde, war sein kleines Dorf komplett landwirtschaftlich geprägt. Sein Vater gab den Familienbetrieb gesundheitsbedingt auf, als Wolfgang Bethe knapp zehn Jahre alt war. Nach einer Zeit als Zeitsoldat war er viele Jahre im Justizdienst, bevor er 2005 in Frühpension ging. Er und seine Familie, bestehend aus seiner Frau und drei Kindern, blieben auf der Hofstelle mitten im Dorf. Den Bezug zur Praxis behielt er, indem er regelmäßig bei einem befreundeten Landwirt mit einsprang.
Modellbau: Ein platzsparendes Hobby
„Einen kleinen Sammeltick hatte ich schon immer, und für mich als Bauernsohn boten sich Traktormodelle geradezu an“, gesteht der passionierte Modellfreund. Der kleine Maßstab hat im wesentlichen zwei Gründe: Der erste ist der geringe Platzbedarf. Als zweiten Grund nennt Bethe, dass sich H0-Modelle wesentlich entspannter transportieren lassen. Denn er trifft sich regelmäßig mit Modellfreunden aus der Region.
Dazu gibt es einen Stammtisch mit dem Einzugsgebiet südliches Niedersachsen und Ostwestfalen. In der Modellbau-IG Northeim steuert er den landtechnischen Part bei. Und letztlich hat er über die Internetseite modell-trecker.de viele Modellbaufreunde in ganz Deutschland kennengelernt, mit denen er sich regelmäßig austauscht.
Ein bestimmtes Lieblingsfabrikat hat Wolfgang Bethe nicht. Für ihn zählt vor allem, solche Modelle zu bauen, die es im Handel oder bei den Kleinfabrikanten nicht gibt. Oft dienen übliche Exponate als Umbaubasis oder Teilespender. Mit Abstand am häufigsten hat er einen Deutz-Fahr DX 4.70 von Wiking genommen, um daraus MF, Eicher, Hanomag, Steyr und viele andere Modellfabrikate entstehen zu lassen. „Wenn die Proportionen stimmen, ist alles möglich“, ist Bethes Erfahrung.
Aus der Küche
Er hat bereits in den 1990er Jahren Vorlagen für Kleinserien gebaut, denn damals gab es im Maßstab 1 : 87 einmal gerade eine Handvoll von Traktormodellen, und Anbaugeräte gab es so gut wie gar nicht. In dieser Zeit hat er sich sehr viel selbst beigebracht. Die Liste seiner Werkzeuge von damals und heute könnte aus einem hauswirtschaftlichen Seminar stammen: Schälmesser, Pinzette, Nagelfeile, Kleber, Feinhaarpinsel und Farbe sind seine wichtigsten Utensilien. Als Material nutzt er hauptsächlich Kunststoff, aber teils auch Metall, Pappe und Sperrholz. Wenn es sich anbietet, kauft er Schriftzüge, Fräsbausätze oder in 3D-produzierte Teile im Modellhandel dazu. Der Rest ist Feinarbeit auf sehr hohem Niveau.
480 Einzelteile
Den 3D-Druck sieht Wolfgang Bethe eher skeptisch. Er erkennt die Möglichkeiten an, Spezialformen und Details originalgetreu umzusetzen. „Aber nur drei oder vier Teile zusammensetzen ist für mich kein Modellbau mehr“, fürchtet er den Niedergang einer Kultur.
Mit Stolz zeigt er einen Grubber, den er als Fräsbausatz gekauft und aus 480 Teilen zusammengebaut hat.
Viele Modellfreunde hätten weder die Ruhe noch die Zeit für solch ein Mammutprojekt. Für Wolfgang Bethe aber sind solche Aufgaben die Quelle, aus der er Kraft für die restlichen Aufgaben des Lebens schöpft.