Gut zu wissen
- Frank Beckmann wurde schon als Schuljunge mit dem Häckselvirus infiziert.
- Seit er 18 Jahre ist, nutzt er seinen Urlaub, um Häcksler zu fahren.
- Nach einem beruflichen Ausflug in die Industrie ging er zu einem Lohnunternehmer.
- Seit 2002 ist Frank Beckmann bei Krone als Vorführfahrer und im Prototypenbau tätig.
"Meine Lieblingspflanze hat einen Migrationshintergrund, erzählt Frank Beckmann gerne. Damit meint er den Mais. Ab Mitte der 1970er Jahre war der Landwirtssohn (Jahrgang 1967) bei der Maisernte immer dabei. Nach der Realschule machte er eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. Jedes Jahr im Herbst nahm er Urlaub, um seinem Hobby zu frönen: Häcksler fahren. Erstmals in der Ernte 1985 löste er den Lohnunternehmer Wilfried Steenweg als Fahrer eines Deutz-Fahr 4010 A mit einem zweireihigen Erntevorsatz ab. Das gefiel beiden. Steenweg merkte bald, dass Frank Beckmann ein Gespür und ein Gehör für die Maschine hatte, und so konnten sie das Maximum herausholen.
Im folgenden Jahr verstärkte ein älterer Claas Jaguar 70 den Deutz-Fahr. An diese Maschine erinnert er sich mit Grausen, traten doch alle Unzulänglichkeiten zutage, die ein gebrauchter Häcksler haben kann. „Eine Stunde häckseln, drei Stunden reparieren“, war das Motto. Beckmann war einerseits völlig verzweifelt, andererseits eignete er sich dabei ein unschätzbares Wissen über Häcksler an: „Seitdem wusste ich, dass Häckseln mehr ist als vorne rein und oben raus.“
Der erste richtige Häcksler
Nach diesen Erfahrungen schaffte Wilfried Steenweg zur Ernte 1987 einen neuen Häcksler des Typs New Holland 1900 an. Dieser ersetzte den Deutz-Fahr und den Claas. Für Frank Beckmann war dies eine Offenbarung. „Der New Holland war in...
Gut zu wissen
- Frank Beckmann wurde schon als Schuljunge mit dem Häckselvirus infiziert.
- Seit er 18 Jahre ist, nutzt er seinen Urlaub, um Häcksler zu fahren.
- Nach einem beruflichen Ausflug in die Industrie ging er zu einem Lohnunternehmer.
- Seit 2002 ist Frank Beckmann bei Krone als Vorführfahrer und im Prototypenbau tätig.
"Meine Lieblingspflanze hat einen Migrationshintergrund, erzählt Frank Beckmann gerne. Damit meint er den Mais. Ab Mitte der 1970er Jahre war der Landwirtssohn (Jahrgang 1967) bei der Maisernte immer dabei. Nach der Realschule machte er eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. Jedes Jahr im Herbst nahm er Urlaub, um seinem Hobby zu frönen: Häcksler fahren. Erstmals in der Ernte 1985 löste er den Lohnunternehmer Wilfried Steenweg als Fahrer eines Deutz-Fahr 4010 A mit einem zweireihigen Erntevorsatz ab. Das gefiel beiden. Steenweg merkte bald, dass Frank Beckmann ein Gespür und ein Gehör für die Maschine hatte, und so konnten sie das Maximum herausholen.
Im folgenden Jahr verstärkte ein älterer Claas Jaguar 70 den Deutz-Fahr. An diese Maschine erinnert er sich mit Grausen, traten doch alle Unzulänglichkeiten zutage, die ein gebrauchter Häcksler haben kann. „Eine Stunde häckseln, drei Stunden reparieren“, war das Motto. Beckmann war einerseits völlig verzweifelt, andererseits eignete er sich dabei ein unschätzbares Wissen über Häcksler an: „Seitdem wusste ich, dass Häckseln mehr ist als vorne rein und oben raus.“
Der erste richtige Häcksler
Nach diesen Erfahrungen schaffte Wilfried Steenweg zur Ernte 1987 einen neuen Häcksler des Typs New Holland 1900 an. Dieser ersetzte den Deutz-Fahr und den Claas. Für Frank Beckmann war dies eine Offenbarung. „Der New Holland war in jeglicher Hinsicht ein Quantensprung. Vor allem hatte er einen Metalldetektor, und der Einzug ließ sich blitzartig stoppen“, erinnert er sich. Das Häckslerfahren blieb aber weiter ein Hobby.
Nach der Gesellenprüfung machte Beckmann eine zweite Ausbildung als Schweißer. Diese öffnete ihm die Tür zum nächsten Job. Er arbeitete mehrere Jahre als Schweißer auf Bohrplattformen an Land und hauptsächlich auf See. In den Freischichtdiensten war er im Lohnunternehmen Steenweg, und in der Gras- und Maisernte fuhr er Häcksler. Mitte der 1990er Jahre wechselte Frank Beckmann dann voll ins Lohnunternehmen.
Wilfried Steenweg hatte seine Häckslerflotte trotz der negativen Erfahrungen mit dem gebrauchten Jaguar 70 inzwischen ganz auf Claas umgestellt. Im August 2002 schickte Frank Beckmann eine Initiativbewerbung als Häckslerfahrer an die Firma Krone. Dort war der erste BiG X zwei Jahre zuvor vom Band gelaufen.
Dann zu Krone
Tatsächlich kam es zu einem Vorstellungsgespräch. Eine Woche später war sein Arbeitsvertrag per Handschlag besiegelt. Und damit begann die aufregendste Zeit seines Arbeitslebens. Als Vorführfahrer war er in allen europäischen Ländern, Australien und den USA unterwegs.
Neben praktischen Einsätzen gehörten auch Fahrerschulungen zu Beckmanns Aufgaben. Seine Kollegen wunderten sich immer wieder, weshalb er keine Vorbereitung für Vorträge brauchte. Frank Beckmann kann bei Diskussionen über Feldhäcksler sowohl Praktiker als auch Theoretiker mit seinem Wissen verblüffen. „Ich habe schon alles gehäckselt, was Stängel hat und höher als einen halben Meter ist“, erklärt der Spezialist seinen immens großen Erfahrungsschatz.
Bei Krone war Frank Beckmann als Vorführfahrer für Feldhäcksler viele Jahre das Bindeglied zwischen Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb. Stellvertretend für die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen nennt er die Namen Heiner Brüning, Hans-Dieter Heet, Dr. Josef Horstmann, Manu Ruhara und Wilhelm Voß. Mit ihnen hat er sowohl im Werk als auch auf den Reisen viel erlebt und gelernt.
Aufgrund einer strategischen Neuausrichtung im Vertrieb der Firma Krone ist Frank Beckmann jetzt im Prototypenbau tätig. Einerseits vermisst er den Kontakt mit Praktikern und die Arbeit mit den Häckslern. Andererseits hat er pünktlich Feierabend und kann sich besser um die Pflege seines Häckslernetzwerkes kümmern. Denn im Laufe der vergangenen Jahre hat sich Frank Beckmann mit Gleichgesinnten angefreundet, die ebenfalls vom Häckseln fasziniert sind.
Immer noch ein Hobby
Dazu gehören Stefan Rott aus Bad Bentheim sowie seine Häckslerfreunde in Holland. Das Highlight ist in jedem Herbst das gemeinsame Häckseln diesseits oder jenseits der Grenze. Und wenn es ihm zwischendurch langweilig wird, plaudert er mit Wilfried Steenweg über alte Zeiten.
Denn der hat nicht nur ein großes Lohnunternehmen aufgebaut, sondern sich auch die Begeisterung für das Häckseln bewahrt. Erst kürzlich hat Steenweg einen alten Claas Jaguar 60 SF gekauft. Anders als 1986 beim 70 SF blieb Frank Beckmann dieses Mal entspannt, wohlwissend, dass es eine Hobby-Maschine ist, die ihn nicht mehr ärgert.