Gut zu wissen
- Jörg und Gerhard Austermühle betreiben eine GbR zur Landschaftspflege neben ihren landwirtschaftlichen Betrieben.
- Dabei setzen sie auf gebrauchte und kompakte Technik.
- Mit einer ferngesteuerten Mulchraupe hat sich das Einsatzfeld und der Radius erweitert.
Wenn Sie da mit einem neuen Schlepper reinfahren, dann kommen Ihnen die Tränen!“ Gerhard Austermühle zeigt Bilder eines völlig zugewachsenen Wanderwegs. Auf dem nächsten Bild ist Jörg Austermühle zu sehen, wie er mit einem kompakten Hanggeräteträger eine Schneise in das Dickicht mulcht. Die Maschine wird dabei fast vom Grünzeug verschluckt.
Zustände wie diese sind die einfache Erklärung für den Fuhrpark der A+A Landschaftspflege: Große Schlepper oder Selbstfahrer sucht man vergebens, stattdessen besteht der Maschinenpark überwiegend aus kleinen und gebrauchten Maschinen.
Landwirtschaft war die Basis
Hervorgegangen ist die A+A Landschaftspflege aus den landwirtschaftlichen Betrieben der Cousins: Der Maschinenring Kassel trat vor knapp 30 Jahren an die beiden Landwirtschaftsmeister Gerhard und Jörg Austermühle heran, ob sie mit ihrem Ausleger-Mulcher auch Dienstleistungen übernehmen möchten. Dabei ging es um die Radwegpflege — also um Einsätze unter beengten Bedingungen. „Den gebrauchten Ausleger hatten wir damals eigentlich gekauft, um die Feldränder unserer eigenen Flächen zu pflegen“, erinnert sich Gerhard Austermühle.
Für den Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes wurde ein Ferri TKZ Sieben-Meter-Ausleger angeschafft, der wechselweise mit einem 1,20 m breiten Mulchkopf, einer Ast-Kreissäge oder einer Schere mit je 2,20 m Arbeitsbreite ausgerüstet werden konnte. „Der Einsatz der Kreissägeblätter hat aber auch Nachteile“, berichtet Jörg Austermühle. „Die Säge ist sehr laut, und Bodenkontakt ist unbedingt zu vermeiden. Außerdem gibt es zwar bei dickeren Ästen einen sauberen Schnitt, feine Äste werden aber aufgefasert.“
Daher werden heute auch die Mulchköpfe der auf sieben Ausleger angewachsenen Flotte für die Heckenpflege eingesetzt. Einen Vorteil sehen die Austermühles auch darin, dass die Holzreste nach dem Mulchen an Ort und Stelle verbleiben können. „Außerdem werden diese Hecken durch die starke Bestockung sehr dicht.“
Eingesetzt werden die Mulcher allerdings nur dort, wo es möglich und erlaubt ist. In...
Gut zu wissen
- Jörg und Gerhard Austermühle betreiben eine GbR zur Landschaftspflege neben ihren landwirtschaftlichen Betrieben.
- Dabei setzen sie auf gebrauchte und kompakte Technik.
- Mit einer ferngesteuerten Mulchraupe hat sich das Einsatzfeld und der Radius erweitert.
Wenn Sie da mit einem neuen Schlepper reinfahren, dann kommen Ihnen die Tränen!“ Gerhard Austermühle zeigt Bilder eines völlig zugewachsenen Wanderwegs. Auf dem nächsten Bild ist Jörg Austermühle zu sehen, wie er mit einem kompakten Hanggeräteträger eine Schneise in das Dickicht mulcht. Die Maschine wird dabei fast vom Grünzeug verschluckt.
Zustände wie diese sind die einfache Erklärung für den Fuhrpark der A+A Landschaftspflege: Große Schlepper oder Selbstfahrer sucht man vergebens, stattdessen besteht der Maschinenpark überwiegend aus kleinen und gebrauchten Maschinen.
Landwirtschaft war die Basis
Hervorgegangen ist die A+A Landschaftspflege aus den landwirtschaftlichen Betrieben der Cousins: Der Maschinenring Kassel trat vor knapp 30 Jahren an die beiden Landwirtschaftsmeister Gerhard und Jörg Austermühle heran, ob sie mit ihrem Ausleger-Mulcher auch Dienstleistungen übernehmen möchten. Dabei ging es um die Radwegpflege — also um Einsätze unter beengten Bedingungen. „Den gebrauchten Ausleger hatten wir damals eigentlich gekauft, um die Feldränder unserer eigenen Flächen zu pflegen“, erinnert sich Gerhard Austermühle.
Für den Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes wurde ein Ferri TKZ Sieben-Meter-Ausleger angeschafft, der wechselweise mit einem 1,20 m breiten Mulchkopf, einer Ast-Kreissäge oder einer Schere mit je 2,20 m Arbeitsbreite ausgerüstet werden konnte. „Der Einsatz der Kreissägeblätter hat aber auch Nachteile“, berichtet Jörg Austermühle. „Die Säge ist sehr laut, und Bodenkontakt ist unbedingt zu vermeiden. Außerdem gibt es zwar bei dickeren Ästen einen sauberen Schnitt, feine Äste werden aber aufgefasert.“
Daher werden heute auch die Mulchköpfe der auf sieben Ausleger angewachsenen Flotte für die Heckenpflege eingesetzt. Einen Vorteil sehen die Austermühles auch darin, dass die Holzreste nach dem Mulchen an Ort und Stelle verbleiben können. „Außerdem werden diese Hecken durch die starke Bestockung sehr dicht.“
Eingesetzt werden die Mulcher allerdings nur dort, wo es möglich und erlaubt ist. In Niedersachsen ist der Einsatz von Mulchern zur Gehölzpflege beispielsweise verboten. „Die Einhaltung des Bundesnaturschutzgesetzes zur Heckenpflege vom 1. Oktober bis 28. Februar ist für uns feste Voraussetzung“, stellt Gerhard Austermühle fest. „Und auch dann müssen die Witterungsbedingungen passen, damit wir keinen Flurschaden anrichten.“
Bei den Auslegern ist A+A Landschaftspflege vom italienischen Fabrikat Ferri überzeugt. „Mit den Geräten können wir auch direkt „überkopf“ über der Maschine arbeiten. Das ist gerade beim Lichtraumprofil-Schneiden unter engen Bedingungen ein großer Vorteil“, erklärt Austermühle. „Und außerdem stimmt aus unserer Sicht das Preis-Leistungs-Verhältnis“, ergänzt Jörg Austermühle.
Verschiedene Einsatzgebiete
Streuobstwiesen, Feuchtgebiete oder Versorgungsanlagen: Neben der Pflege von Wegrändern und Lichtraumprofilen nahmen die Aufträge für weitere Pflegemaßnahmen zu. Um bei starken Hanglagen oder besonders nassen Flächen einsatzsicherer zu sein, wurde 1999 ein erster Hanggeräteträger vom Typ Aebi TT 77 gebraucht angeschafft.
Inzwischen ist die Flotte auf vier dieser Spezialschlepper angewachsen. Vor allem der niedrige Schwerpunkt, das geringe Gewicht und die zwei übersichtlichen Anbauräume haben Gerhard Austermühle überzeugt. Und auch bei den drei neuen wurde auf Gebrauchtmaschinen gesetzt: „Den größten und jüngsten TT setzen wir nur dort ein, wo keine Äste Schäden an der Maschine, insbesondere den Kabeln, anrichten können“, nennt Gerhard Austermühle einen Nachteil der moderneren Maschinen.
Bei den Maschinen wird das Team teils selbst kreativ: So ist zum Beispiel aus einem alten JF-Grünfutterhäcksler in Eigenregie ein kompakter Mulch-Sammelwagen entstanden. Zusammen mit selbst gebauten Laubbläsern für den Frontanbau wird damit auch die Laubentsorgung von großen Flächen übernommen.
Eine größere Investition war die Anschaffung einer ferngesteuerten Mulchraupe. „Damit ist unser Einsatzradius auf deutlich über 50 km gewachsen, da die Raupe auf dem Autoanhänger transportiert werden kann“, nennt Jörg Austermühle einen Vorteil des kompakten Geräts.
Das führt zu Spezialaufträgen, wie dem Mulchen von Schilf mit Weidendurchwuchs auf einem zugefrorenen See. „Mit einem Gewicht von einer Tonne ist die 40 PS starke Maschine für uns passend dimensioniert“, erklärt Austermühle. „Größere Geräte sind bei feuchter Witterung schnell zu schwer.“ Mittlerweile wurde die erste Maschine bereits gegen eine neue Energreen Robogreen Evo mit 40 PS und 1,30 m breiten Mulchkopf getauscht.
Vielfältige Kundschaft
Bei den Kunden geht es von A wie Angelverein bis zu W wie Wasserkraft. Darunter fallen landwirtschaftliche Betriebe, Gemeinden, Jagdgenossenschaften, private Unternehmen und Versorger sowie auch der Tierpark Sababurg.
Bei der Auftragsvergabe und der Abrechnung arbeitet das Unternehmen eng mit dem Maschinenring Kassel zusammen. „Wir betreiben aber auch selbst Auftragsakquise. Allerdings sind wir im Moment voll ausgelastet“, so Gerhard Austermühle. Öffentliche Ausschreibungsverfahren spielen daher kaum noch eine Rolle: „Bei einigen Ausschreibungsverfahren steht der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum möglichen Ertrag.“
Fuhrpark der A+ALandschaftspflege
Traktoren
7 Traktoren von 30 bis 140 PS: John Deere 6910, 6610, Fendt 611, 307, 225 GT, Valtra N 123, Massey Ferguson 6280, 4 Aebi Terra Tracs 40 bis 95 PS, 2 Carraro-Schmalspurtraktoren 40 PS
Mähgeräte
Ferngesteuerte Mulchraupe Energreen 1,30 m, 2 handgeführte Motormäher 0,75 m, 3 Frontanbaumulcher 2,00 m, 2 Frontanbaumulcher 1,20 m, Heckmulcher 2,80 m, kombinierten Front-/Heckmulcher 2,80 m, Sichelmulcher 4,25 m, 2 kleine Ausleger 1,00 m, Frontausleger 1,00 m, 3 Ferri TKZ Ausleger, Bomford-Ausleger, Ferri-Seitenmulcher 1,50 m, McConnel 7-m-Ausleger
Sonstige Technik
Busatis Doppelmessermähwerk 2,25 m, Krone Ladewagen 2,80 t, Mulch-Sammelwagen Eigenbau, Einkreiselschwader 2,00 m, Herder Stubbenfräse 40 PS, Holzhäcksler bis 15 cm, 2 Gehölzmischer von Strautmann bzw. Dücker, diverse Kleingeräte.
Wir halten fest
Mit einer umfangreichen Ausstattung an kompakten und leichten Maschinen haben sich die Cousins Gerhard und Jörg Austermühle ein zweites Standbein geschaffen. Um die Kosten und die Beschädigungsanfälligkeit gering zu halten, kommen robuste Gebrauchtmaschinen zum Einsatz — vor allem unter engen Einsatzverhältnissen. „Trotzdem bleibt es für saubere Ergebnisse natürlich immer Handarbeit. Wir fahren meist zu zweit los und wechseln uns dabei ab“, stellt Gerhard Austermühle abschließend fest, dass auch die vielfältige Mechanisierung Grenzen hat.