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Lohnunternehmen Meis im Rückblick: Vielfältiges Angebot statt Spezialisierung

Im Lohnunternehmen Meis im Münsterland war man schon immer breit aufgestellt. Jetzt steht die vierte Generation in den Startlöchern.

Lohnunternehmen Meis

(Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Seit fast 100 Jahren bietet das Lohnunternehmen Meis Dienst­leistungen für Landwirte an.
- Die Kundenstruktur, aber auch die Technik hat sich in dieser Zeit stark verändert.
- Vielseitigkeit ist für Chef Günter Meis wichtig, um auch in Zukunft bestehen zu können.
- Die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern.
Was wir nicht anbieten, braucht der Landwirt nicht“, nennt Günter Meis mit einem Schmunzeln das Motto des Betriebes und schränkt ein: „Außer der Technik für den Zuckerrübenanbau.“ Etwas Wahres ist dran an der Aussage: Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz, Ernte, Drainagepflege, Baggerverleih — bei Lohnunternehmer Meis aus dem westfälischen Borken finden sich eine Menge Dienstleistungen im Angebot. Die Tätigkeit als Lohnunternehmer liegt der Familie dabei scheinbar im Blut.

Lohnunternehmen Meis: Schwieriger Start

Allerdings war der Start nicht einfach: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bewirtschaftete die Familie Meis einen für die Region typischen Betrieb: ein paar Milchkühe, Schweine, Hühner und einige Hektar Land. Anton Meis übernahm bereits ab 1927 auch Arbeiten für Betriebe in der näheren Umgebung. Neben der Getreidemahd mit dem Binder und einer Buschhoff-Dreschmaschine gehörte das Langholzsägen mit einer Feldbahnsäge zum Angebot. Mit einem Farmall DF 25 und einem Hanomag R40 rückte Meis in diesen Jahren zu den Kunden aus.
Als der heutige Seniorchef Franz Meis gerade erst zehn Jahre alt war, verstarb Anton Meis bei einem Unfall viel zu früh. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde zwar von Maria Meis (Mutter von Franz) weiter­geführt, mit den Lohnarbeiten war es allerdings vorerst vorbei.
Für Franz Meis stand jedoch fest, das Lohngeschäft nach der Lehre als Landmaschinenmechaniker erneut aufzunehmen. So wurde wieder in Technik investiert: Ein Fordson Super Major mit 52 PS diente ab 1965 als kräftiges Zugpferd für die Welger Hochdruckpresse AP 12 und den Grimme Kartoffelvollernter. Im Jahr 1967 kam mit einem Claas Matador der erste selbstfahrende Mähdrescher auf den Betrieb. „Damals waren die Betriebe kleiner und der Kundenstamm deutlich größer und vielseitiger“, erinnert sich Franz Meis. Sein Sohn Günter, der den Betrieb heute in der dritten Generation führt, ergänzt: „Vom ursprünglichen Kundenstamm ist durch den Strukturwandel noch etwa ein Drittel übrig.“ Der Großteil der Kunden sind viehhaltendene Betriebe. „Insgesamt ist die Fläche auch durch die Bebauung weniger geworden.“

Meis im Mais

Neben der Kundenstruktur verändern sich die Anforderungen an den Lohnunternehmer: In den 1960er und 1970er Jahren nahm auch im Münsterland der Mais­anbau rasant zu, und sowohl Aussaat als auch Ernte entwickelten sich zur typischen Auftragsarbeit.
Bei Meis wurde dafür bereits früh ein Selbstfahrer eingesetzt, ein kreativer Eigenbau: Ein Claas Mähdrescher SF diente als Basis, ein Mercedes-Motor aus einem Lkw sorgte für die nötige Leistung. Außerdem opferte der Lastwagen sein Getriebe für den Antrieb des zweireihigen Kemper Maishäcks­lers Duplex. Für einen bescheidenen Fahrkomfort an nassen und kalten Herbsttagen gab es sogar eine Kabine.
„Alte Mähdrescherteile hatten wir genug“, erinnert sich Franz Meis an den Bau. „Einmal gab es einen Motorschaden, in einer Nacht haben wir kurzerhand einen Tausch­motor eingesetzt. Damals wurde noch anders geschraubt.“
Aber nicht nur Mais wurde bei Meis...

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