Report

Unternehmensreport Vervaet

Vervaet ist ein niederländischer Hersteller von Selbstfahrern. Wir haben uns im südwestlichsten Zipfel der Niederlande die Saisonal-Produktion der Maschinen angeschaut.

Saisonal: Bei ­Vervaet werden Gülleselbstfahrer und Rübenroder gebaut in je einer Jahreshälfte. (Bildquelle: Colsman, Vervaet (6))

Gut zu wissen

- Vervaet ist ein niederländisches Familienunternehmen, das sich auf den Bau von Selbstfahrern (Rübenroder und Gülletrikes) ­spezialisiert hat.
- Jährlich produzieren 150 Mit­arbeiter mehr als 100 Maschinen.
- Mit dem Rebuild-Programm für gebrauchte Trikes werden alte Modelle komplett überholt und mit Garantie wieder verkauft.
Gepflügter Klei — Scholle für Scholle schnurgerade gezogen, liegt der fette Boden in der Winterfurche und glänzt im Regen. Durch fruchtbarste Landschaften fährt man in den südwestlichsten Zipfel der Niederlande nach Biervliet. Hier im flachen Land, der lehmigsten Böden ist das Familienunternehmen Vervaet ansässig. Der Kleiboden ist der Hintergrund für die Philosophie von Vervaet und die einzigartige Bauweise aller Selbstfahrer des Unternehmens.

Geschichte von Vervaet

Den Grundstein legten 1957 Franz und Richard als Gebrüder Vervaet mit einer Werkstatt in der Scheune des Lohnbetriebs ihres Vaters. Hier reparierten die beiden alles, was einen Motor hatte, von Autos und Traktoren bis hin zu Mofas und sogar Kühlschränken. Die hohe Nachfrage bescherte den Brüdern bereits nach einem Jahr den Handel mit Nuffield-Traktoren. 1960 wurde die Scheune des Vaters zu klein und die Brüder eröffneten eine eigene Werkstatt in Biervliet.
Als die zwei anderen Brüder, die das Lohnunternehmen des Vaters übernahmen, nach einer schlagkräftigen Lösung für die Zuckerrübenernte unter nassen Bedingungen suchten, entschlossen sich Franz und Richard 1974 erstmals zum Bau selbstfahrender Rübenroder, die bereits 1980 im größeren Stil vermarktet wurden. Wichtig war den Niederländern dabei, dass möglichst keine Bodenverdichtung durch die schweren Maschinen erzeugt wird. Breite Bereifung, die möglichst auf ganzer Fläche das Maschinengewicht verteilt, stand von vornherein auf der Prioritätenliste.
1987 war die Nachfolgegeneration mit Robin und Edwin Vervaet bereit, die Nachfolge des Unternehmens anzutreten. Die Familie unterteilte das bisherige Unternehmen in drei Teile: einen Mazda-Autohändler, einen John Deere Händler und die Vervaet-­Maschinenproduktion.
1989 sind die Gebrüder Edwin und Robin in das Maschinenbauunternehmen eingestiegen. Aufgrund der hohen Nachfrage im Bereich der Gülleausbringung entschloss man sich 1990, das erste HydroTrike zu bauen. Man blieb der bisherigen Vervaet-­Philosophie treu: ein Rad pro Spur. Ein Dreirad mit Hydrostat für die Gülleausbringung. 1992 wurden die niederländischen Landwirte dazu verpflichtet, die anfallende Gülle in den Boden zu injizieren — sowohl auf Acker- als auch auf Grünland. Das bedeutete den Durchbruch für die jungen Einsteiger Edwin und Robin. Direkt gegenüber des Landmaschinenhandels wurde am Rande von Biervliet die erste Produktionshalle errichtet....

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