Aus dem Heft

IDEE DES MONATS: Holz rücken wie ein Profi

IAus Kostengründen baute ich selber einen professionellen Rückewagen. Der Hauptrahmen besteht aus jeweils zwei zusammengeschweißten U-Profilen der Maße 6 x 65 x 240 mm. Die Auflagefläche ist 4,00 m lang und 85 cm breit. Vorne befindet sich außerdem ein Bereich von 70 cm Länge für den Kran. Die Aufnahmen der Boogieachsen innen und außen am Rahmen bestehen aus eigens zugeschnittenen 15er Platten. Diese sind zum Zusammenschweißen unter dem Rahmen abgekantet und zusätzlich an der Seite lochgeschweißt. Die Lagerungen der Achsträger habe ich wie Radlader konstruiert. Die Achsträger selbst habe ich aus 15 x 65 x 200-mm-Rechteckrohren von 1 240 mm Länge hergestellt. Die letzte große Aktion war der Aufbau eines gebrauchten Krans. Meine Ausführung kann bis zu sieben Meter ausfahren und hat dann noch knapp 1,1 t Hubkraft. Ich kaufte eine neue Hydraulikpumpe, die ich direkt auf die Zapfwelle des Traktors flansche. Für die elektrische Steuerung nutze ich eine zusätzliche 12-V-Steckdose. Nicht ganz einfach war es ganz zum Schluss, wegen der Schwenkdeichsel eine 40-km/h- Zulassung zu erreichen. Dank der Zeichnungen und Berechnungen befreundeter Maschinenbauer klappte dies am Ende aber doch. Rund ein dreiviertel Jahr Tüfteln, Flexen und Schweißen haben sich gelohnt. Denn mein Rückewagen hat trotz einer Ausstattung vom Feinsten noch knapp die 10 000-Euro-Marke unterschritten. Manfred Neikes 49143 Bissendorf Für die Rungen ließ ich Anschweißteile für den Rahmen aus 6er Blechstücken lasern. Dazwischen schweißte ich passende Rohr-Enden mit 15er Wandung ein. Die Einsteck-Enden der Rungen fertigte ich ebenfalls aus Rohr mit 15er Wandung. Die acht Rungen selbst sind aus 10 x 80 x 80-mm-Rechteckrohr gefertigt. Mit der hydraulischen Schwenkdeichsel kann ich das Fahrzeug um einen knappen Meter nach links oder rechts versetzen. Hilfreich ist dies auch beim Rückwärtssetzen im Bestand. Die Deichsel kann ich mechanisch verriegeln. Das Frontgitter habe ich in Handarbeit aus 80er und 40er Quadratrohr hergestellt. Ich habe es vorne fest mit dem Hauptrahmen verschweißt. Handarbeit habe ich auch in die Felgen der Rundballenpressenräder investiert. Ich schweißte von außen einen Ring aus gebogenem 10er Rundstahl um den Felgenkamm. Als Ventilschutz dient ein eingeschweißtes zweizölliges Rohr mit Drehverschluss. Nachdem alle Schweißarbeiten am Rahmen abgeschlossen waren, ließ ich diesen sandstrahlen und grundierte und lackierte ihn. Als das Fahrzeug dann auf Rädern stand, installierte ich die Kotflügel und die Druckluftbremsanlage. Die Leitungen dafür wie auch die Kabel für die Beleuchtung verlaufen im Rahmen. Die Heckleuchten kann ich seitlich in ein Kastenprofil schieben. Das Nummernschild klappt bei einem Hindernis nach vorne. Holz rücken wie ein Profi Der Rückewagen fasst rund zehn Raummeter Langholz. Der Kran war gebraucht. Die Räder stammen von einer Rundballenpresse. Die Rungen bestehen unten aus Rohr. Der winklig aufgeschweißte Ring hält sie in Position. Die Bremsleitungen verlaufen durch den Pendelachsträger. Manfred Neikes ist Landmaschinenmechaniker: „Die Planungen habe ich selber gemacht. Ein Maschinenbauer berechnete die Stärken der Bleche und Profile.“ Die Rückleuchten sind einschiebbar. Eine Arretierung (verdeckt) fixiert diese in beiden Positionen. Die Schwenkdeichsel ist mit Messingverschleißschienen bestückt und hat beidseitig einen dw-Zylinder. Oben rechts der Arretierhebel

(Bildquelle: profi)

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