Gut zu wissen
- Die neuen Kat. III-Unterlenker wurden anhand alter Zeichnungen angefertigt.
- Der Listenpreis für den Anhängebock inkl. Zugmaul und Schlitten liegt bei 3 466 €, der hydraulische Oberlenker kostet 774 € netto.
Im ersten Teil dieser Serie bauten wir den Agrostar auseinander und montierten ein weiteres Steuergerät. Mittlerweile sind die Blechteile lackiert und die Dachhaube sowie die hinteren Kotflügel durch neue Teile ersetzt. Im gleichen Zug montierte die Werkstatt neue LED-Arbeitsscheinwerfer und zwei LED-Rundumleuchten von Hella. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um die Arbeitsscheinwerfer Power Beam 1800 Compact mit Kunststoffgehäuse und einer Lichtleistung von je 1 850 Lumen. Die vorderen zwei Scheinwerfer sind für die weitreichende Ausleuchtung konzipiert und die zwei hinten auf den Kotflügeln montierten für die Nahfeldausleuchtung. Worauf bei der richtigen Ausleuchtung zu achten ist, darüber haben wir bereits in profi 2/2018 berichtet.
Außerdem montierten wir zwei „K-LED Rebelution“-Kennleuchten auf zuvor gefertigte Rohr-Halterungen. Die sehr flachen Leuchten gibt es als rotierende und wie in unserem Fall als blitzende Variante.
Umgerüstet: Auch am Heck geht‘s zur Sache
Mit Unterstützung der Firma Walterscheid bekommt der Deutz-Fahr neue Hubwerkskomponenten und einen neuen Anhängebock mit fester Kugel K80. Die Hubstreben sowie der Stabilisator sind Standardteile. Die neuen Unterlenker wurden anhand alter Zeichnungen angefertigt und mit Kat. III-Fanghaken aufgerüstet. Original waren Kat. II-Haken montiert. Insgesamt sind die Unterlenker zwar ein Stück länger als die originalen, doch ist dies gerade wegen der anstehenden Umbereifung von Vorteil, da mehr Platz zwischen Anbaugerät und Schlepper geschaffen wird.
Der Anhängebock vom Typ „KU398KK“ ist ein von Walterscheid für die Agrostar-Baureihe speziell angepasstes Bauteil. Es sind alle Durchführungen, z. B. für die Zapfwellenschaltung, vorgesehen. Da es sich um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt, ist eine Typengenehmigung oder eine Einzelabnahme nötig. Deshalb trägt der Bock ein separates Typenschild. Von Selbstbauversuchen ohne spezielle Qualifikation und anschließende Abnahme durch ein entsprechendes Prüfzentrum sollte man absehen.
Die feste K80-Zugkugelkupplung ist für eine Stützlast von bis zu drei Tonnen ausgelegt. Hierbei sind allerdings die zulässigen Achslasten des Schleppers zu berücksichtigen. Der Deutz-Fahr Agrostar 6.21 darf im Heck noch gut drei Tonnen aufnehmen.
Einfach einstellbar
Das automatische Zugmaul kann durch den etwa 31 cm breiten Schlitten in sechs Höhenpositionen im Bock verstellt werden — ein klarer Vorteil gegenüber dem alten fixen Zugmaul. Die zulässige Stützlast beträgt bis zu zwei Tonnen.
Um das Heck zu komplettieren und den Youngtimer für weitere Jahre im Einsatz zu rüsten, bauen wir noch einen hydraulischen Oberlenker an. Es handelt sich dabei um das Modell HOLH-C-70 mit Kat. III-Fanghaken. Der Oberlenker wird...
Gut zu wissen
- Die neuen Kat. III-Unterlenker wurden anhand alter Zeichnungen angefertigt.
- Der Listenpreis für den Anhängebock inkl. Zugmaul und Schlitten liegt bei 3 466 €, der hydraulische Oberlenker kostet 774 € netto.
Im ersten Teil dieser Serie bauten wir den Agrostar auseinander und montierten ein weiteres Steuergerät. Mittlerweile sind die Blechteile lackiert und die Dachhaube sowie die hinteren Kotflügel durch neue Teile ersetzt. Im gleichen Zug montierte die Werkstatt neue LED-Arbeitsscheinwerfer und zwei LED-Rundumleuchten von Hella. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um die Arbeitsscheinwerfer Power Beam 1800 Compact mit Kunststoffgehäuse und einer Lichtleistung von je 1 850 Lumen. Die vorderen zwei Scheinwerfer sind für die weitreichende Ausleuchtung konzipiert und die zwei hinten auf den Kotflügeln montierten für die Nahfeldausleuchtung. Worauf bei der richtigen Ausleuchtung zu achten ist, darüber haben wir bereits in profi 2/2018 berichtet.
Außerdem montierten wir zwei „K-LED Rebelution“-Kennleuchten auf zuvor gefertigte Rohr-Halterungen. Die sehr flachen Leuchten gibt es als rotierende und wie in unserem Fall als blitzende Variante.
Umgerüstet: Auch am Heck geht‘s zur Sache
Mit Unterstützung der Firma Walterscheid bekommt der Deutz-Fahr neue Hubwerkskomponenten und einen neuen Anhängebock mit fester Kugel K80. Die Hubstreben sowie der Stabilisator sind Standardteile. Die neuen Unterlenker wurden anhand alter Zeichnungen angefertigt und mit Kat. III-Fanghaken aufgerüstet. Original waren Kat. II-Haken montiert. Insgesamt sind die Unterlenker zwar ein Stück länger als die originalen, doch ist dies gerade wegen der anstehenden Umbereifung von Vorteil, da mehr Platz zwischen Anbaugerät und Schlepper geschaffen wird.
Der Anhängebock vom Typ „KU398KK“ ist ein von Walterscheid für die Agrostar-Baureihe speziell angepasstes Bauteil. Es sind alle Durchführungen, z. B. für die Zapfwellenschaltung, vorgesehen. Da es sich um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt, ist eine Typengenehmigung oder eine Einzelabnahme nötig. Deshalb trägt der Bock ein separates Typenschild. Von Selbstbauversuchen ohne spezielle Qualifikation und anschließende Abnahme durch ein entsprechendes Prüfzentrum sollte man absehen.
Die feste K80-Zugkugelkupplung ist für eine Stützlast von bis zu drei Tonnen ausgelegt. Hierbei sind allerdings die zulässigen Achslasten des Schleppers zu berücksichtigen. Der Deutz-Fahr Agrostar 6.21 darf im Heck noch gut drei Tonnen aufnehmen.
Einfach einstellbar
Das automatische Zugmaul kann durch den etwa 31 cm breiten Schlitten in sechs Höhenpositionen im Bock verstellt werden — ein klarer Vorteil gegenüber dem alten fixen Zugmaul. Die zulässige Stützlast beträgt bis zu zwei Tonnen.
Um das Heck zu komplettieren und den Youngtimer für weitere Jahre im Einsatz zu rüsten, bauen wir noch einen hydraulischen Oberlenker an. Es handelt sich dabei um das Modell HOLH-C-70 mit Kat. III-Fanghaken. Der Oberlenker wird für Traktoren bis zu einer Leistung von 110 kW/150 PS empfohlen. So kann das nachgerüstete Steuergerät sinnvoll genutzt werden.
Im nächsten Teil dieser Reihe können Sie sich auf den Anbau des Lenksystems von Trimble freuen. Das I-Tüpfchen bildet dann die neue Bereifung und die Montage einer Reifendruckregelanlage.
Zu allen Umbaumaßnahmen finden Sie auch die entsprechenden Videobeiträge auf unserem Youtube-Kanal
youtube.com/profi und auf unserer Homepage
profi.de.
ANBAU DER WALTERSCHEID-TEILE
Passend für den Agrostar liefert Walterscheid einen Anhängebock, Hubstreben, Unter- und Oberlenker. Das Unternehmen verkauft die Zubehörteile hauptsächlich über Landtechnikhändler und über Online-Fachhändler. Möchten auch Sie Ihren Youngtimer aufrüsten, sollten Sie bei der Werkstatt des Vertrauens oder im Internet nach den passenden Teilen fürs Heck suchen.
1. Demontage
Die Hubstreben und Unterlenker des Agrostars haben die besten Zeiten hinter sich. Das Zugmaul besaß zwar schon eine Automatikfunktion, doch konnte es in der Höhe nur begrenzt eingestellt werden. Dazu musste man die ganze Halterung entnehmen, um 180 Grad drehen und wieder per Bolzensteckverbindung befestigen. Eine K80-Zugkugelkupplung war Anfang der 90er Jahre auch noch kein Thema.
Nicht nur die alte Aufnahme des Zugmauls müssen Sie abschrauben, sondern auch die Bedienung der Zapfwellenschaltung. Durchführungen hierfür sind am neuen Anhängebock bereits vorgesehen.
2. Gewinde reinigen
Bevor es an die Montage des rund 100 kg schweren Bocks geht, müssen alle Blindstopfen der Montagebohrungen mit M16-Innengewinde entfernt werden. Um das Eindrehen der Schrauben zu erleichtern und angesammelten Schmutz zu entfernen macht es Sinn, die Gewindegänge zuvor mit einem passenden Gewindeschneider und Druckluft zu reinigen.
3. Heranfahren des Anhängebocks
Wie bereits erwähnt ist der Bock kein Leichtgewicht. Wir stellen ihn deshalb auf zwei Paletten und fahren ihn mit einem Hubwagen an das Schlepperheck. Achten Sie darauf, dass keine störenden Teile, wie die Bowdenzug-Befestigung der Zapfwellenschaltung mehr im Montagebereich angebracht sind.
4. Anschrauben
Die Hubstreben werden wie gewohnt durch Bolzen an den Hubarmen und Unterlenkern befestigt. Die Hubstreben sind in Kombination für eine Traglast bis zu acht Tonnen ausgelegt und somit ausreichend dimensioniert für den Agrostar.
Der Bock wird mit 10 M16-Innensechskantschrauben der Güteklasse 10.9 am Getriebegehäuse des Agrostars angeschraubt. Natürlich benötigen solche Schrauben ein entsprechend hohes Anzugsmoment: Bei 335 Nm muss man sich schon mächtig ins Zeug legen. Prüfen Sie vorher, ob ihr Drehmomentschlüssel für diese Anzugsmomente geeignet ist.
5. Für alles eine Halterung
Es ist eine Bowdenzughalterung sowie die Durchführung zur Zapfwellenschaltung vorgesehen. Unten muss die Aufnahme des Kugelkopfes aber etwas verlängert werden. In unserem Fall nutzen wir eine gedrehte Hülse, in der mittig in den Kopfseiten zwei Gewindebohrungen gefertigt wurden. In diese schrauben Sie die Kugel sowie den Betätigungshebel an.
6. Anbringen der Unterlenker
Aufgrund festsitzender Schrauben der Bolzensicherung müssen wir den umgekehrten Weg gehen und demontieren die gesamte Befestigungswelle mit Aufnahmehebel. An diesem ist auch der Geber für die Kraftmessbolzen der mechanischen Hubwerksregelung angebracht, der zuvor abgeschraubt werden muss. Danach werden die Unterlenker auf den Wellenzapfen des Aufnahmehebels aufgesteckt und die gesamte Welle wieder montiert. Vergessen Sie im Anschluss nicht, den Sicherungsring auf dem Wellenzapfen zu montieren.
7. Hubstreben anstecken
Die Hubstreben werden wie gewohnt durch Bolzen an den Hubarmen und Unterlenkern befestigt. Die Hubstreben sind in Kombination für eine Traglast bis zu acht Tonnen ausgelegt und somit ausreichend dimensioniert für den Agrostar.
8. Seitlicher Halt
In unserem Beispiel montieren wir den mechanischen Stabilisator ASST-B von Walterscheid am linken Unterlenker. Im abgesenkten Zustand hält eine Kette die Sperrklaue oben, sodass das Arbeitsgerät beweglich hinter dem Schlepper geführt wird. Rechts bringen wir einen federbelasteten Distanzhalter an.
9. Hydraulischer Oberlenker
Zum Schluss wird noch der hydraulische Oberlenker angebracht. Um weiterhin zwei doppeltwirkende Steuergeräte für Anbaugeräte nutzen zu können, montierten wir ein weiteres Zusatzsteuergerät, in dessen Kupplungen die Leitungen des Oberlenkers nun eingesteckt werden.
So aufgerüstet braucht sich der Agrostar vor keinem Anbaugerät oder Anhänger verstecken. Die Montage aller Teile dauert rund vier Stunden.