Praktisch

Unterschiedliche Materialien verkleben

Wir haben mit dem Klebstoff von Eurobond Technologies verschiedenste Materialien verklebt - hier unsere Erfahrungen.

Egal ob Holz, Metall oder Kunststoff, wir haben etwas experimentiert und waren erstaunt, was der Industrieklebstoff so aushält. (Bildquelle: Alexander Bertling)

Gut zu wissen

- Vor allem bei Kunststoffen und Gummi hat der Industrieklebstoff seine Stärken.
- Bei Metall kommt der Klebstoff an seine ­Grenzen.
- Man sollte sich im Vorhinein im Klaren sein, um welche Stoffe es sich handelt. Ggf. muss der Primer zur Hilfe genommen werden.
Bereits in profi 12/2017 beschäftigten wir uns mit Industrieklebstoffen, damals lag das Augenmerk auf der Verklebung von Kunststoffen. Auf der Agritechnica 2019 stießen wir auf den Klebstoff von Eurobond Technologies aus dem österreichischen St. Paul.
Geschäftsführer und Kleberspezialist Wolfgang Grass präsentierte auf seinem Stand an Beispielen, dass sich ein Industrieklebstoff für sämtliche Materialen eignet. Wir haben selbst einige Versuche durchgeführt und waren von der Klebe-Kraft überrascht. Trotzdem gibt es Grenzen.

Industrieklebstoff als Basis

Der Klebstoff kommt in einer 20-g-Flasche und ist dünnflüssig. Alternativ gibt es Gebinde mit 10 oder 50 g Inhalt. Bei dem auf Cyanacrylat basierenden Industrieklebstoff (auch Grundstoff diverser Sekundenkleber) handelt es sich um einen Reaktionskleber. In Verbindung mit dem zu klebenden Material kommt es zu einer exothermen Reaktion. Solange sich der Klebstoff also in der Flasche befindet und es keine Verschmutzungen am Flaschenkopf gibt, kann er sogar offen auch bei kälteren Temperaturen (z. B. in der Garage) gelagert werden. Um dennoch ein Verkleben der Öffnung zu verhindern, befindet sich in der Kappe mit dem blauen Punkt eine kleine Nadel, die diese freihält. Laut Eurobond soll der Industriekleber Holz, Metall, Keramik, Kunststoff, Porzellan und noch weitere Stoffe miteinander verkleben können.
Doch Achtung: auch vor Haut macht dieser Kleber keinen Halt, weshalb dünne Handschuhe eine empfehlenswerte Schutzmaßnahme sind. Nicht geeignet ist der Klebstoff für dünnes Papier oder Stoffe. Außerdem haftet er nicht ohne Vorbehandlung auf Kunststoffoberflächen die sogenannte Polyo­lefine enthalten, wie z. B. Silikon.

Mit Füllstoff Lücken schließen

Den sogenannte Füllstoff bietet Eurobond in 30- oder 80-g-Flaschen an. Hierbei handelt es sich um Mineralgranulate in Pulverform, die beim Beträufeln der Klebestelle ebenfalls eine exotherme Reaktion hervorrufen. Das merkt man daran, dass sich die Klebestelle leicht erwärmt. Binnen Sekunden erhärtet das Material und kann bearbeitet werden. Bei diesem Verfahren spricht man auch vom chemischen Verschweißen. Ebenfalls im Set enthalten ist ein Reiniger (20 ml) sowie der sogenannte „Primer“ (15 ml) zur Vorbehandlung.
Der Reiniger soll sich zum Entfernen von Kleberesten und säubern verschmutzter Klebeflächen eigenen. Der Primer hingegen ermöglicht es, auch schwer verklebbare Kunststoffe mit Polyolefine (u. a. auch ­Silikon, Polyäthylen oder Polypropylen) zu verkleben. Dazu ist am Schraubverschluss der Flasche ein kleiner Pinsel angebracht, mit dem die zu beklebende Fläche zuvor bestrichen werden muss.
Das von uns eingesetzte Set kostet 53,45 Euro ohne Mehrwertsteuer (Reiniger 9,50 Euro, Primer 14,90 Euro, Klebstoff 19,10 Euro und Füllstoff...

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