Aus dem Heft

Agroforst: Erste Ergebnisse von Praxisversuchen

Wie ist die Kombination von Ackerfrüchten und Gehölzstreifen ökonomisch und ökologisch zu bewerten? Diese Frage sollte das im Jahr 2007 unter Leitung der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) gestartete Verbundprojekt „Agroforst“ beantworten. An vier Standorten wurden auf insgesamt rund 100 Hektar Acker- und Grünland Baumreihen mit Pappeln, Robinien, Weiden, Aspen und weiteren Arten angepflanzt. Nach 4 Jahren mit einer ersten Beerntung lassen sich nun Tendenzen ableiten: Die Gehölzstreifen reduzierten die Windgeschwindigkeiten im windabgewandten Bereich deutlich. Besonders Windspitzen wurden abgemindert. Bei Getreide traten weniger Lager und bei Mais weniger Windbruchschäden auf. Die Erträge von Getreide sowie von Eiweiß- und Ölpflanzen wurden in der Ackerstreifenmitte positiv, nahe am Gehölzstreifen negativ beeinflusst. Langfristig ist durch Laubstreueintrag eine stete Zunahme des Humusgehaltes und der C-Fixierung im Boden der Baumstreifen und auf den Ackerstreifen im Nahbereich der Gehölze zu erwarten. In den Gehölzstreifen erfolgte eine starke Artenvermehrung der Begleitflora. Um auch die längerfristigen Effekte zu erfassen, sollen die Versuchsflächen im Rahmen des Projektes Agroforst II weiter wissenschaftlich begleitet werden. Unter Agroforstsystemen versteht man den Anbau von Bäumen, Sträuchern oder Hecken bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung der Fläche.

(Bildquelle: profi)

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