Elektronik

ISOmaX von AgXtend: Das Tor in die ISO-Bus-Welt

Auf der Agritechnica 2019 gab es für das Projekt ISOmaX eine Silbermedaille. Diese Technik ist ebenso wegweisend wie erklärungsbedürftig. Die Entwickler haben die erste Aufgabe erledigt, profi übernimmt die zweite.

Lohnunternehmer Christoph Hante aus 46342 Vreden hat eine Reifendruckregelanlage entwickelt, die über das ISO-Bus-Terminal des Traktors bedient wird. (Bildquelle: Hante, Holtmann, Werkbilder)

Gut zu wissen

- Die ISOmaX Connect ID kostet 350 Euro (plus MwSt.).
- Als Verbindung dienen ein Kabel und die ISO-Bus-Steckdose.
- Das ISOmaX Dev Kit kostet regulär 1 800 Euro (plus MwSt.), für die Lehre und Schüler die Hälfte.
- Das Dev Kit übernimmt die Auf­gaben des Jobrechners.
- Beide Varianten sind AEF-zertifiziert.
Noch immer sind viele neue Maschinen mit Elektrobedienungen und elektronischen Steuerungen nicht ISO-Bus-tauglich. Der häufigste Grund: Eine ISO-Bus-Steuerung ist sehr aufwändig zu programmieren. Bis zur Zertifizierung vergeht Zeit, und die Kosten pro Maschine sind gerade für Kleinserien hoch.
So kostet die dafür nötige Software „ISO-Bus Development Kit“ allein im ersten Jahr über 7 500 Euro. Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt für solche Entwickler, die ISO-Bus „können“, so gut wie leergefegt ist. Kleine und mittlere Hersteller geben die Entwicklung deshalb an spezialisierte Elektronikfirmen ab. Daraus entstehen Abhängigkeiten, und die Partner können nicht immer so flexibel zusammenarbeiten, wie sie gerne möchten.
In der Forschung und Lehre wurde die ISO-Bus-Technologie lange Zeit nicht explizit gefördert. Erst jetzt bekommen junge Leute an den Fachhochschulen, Universitäten und landtechnischen Instituten die Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Unter diesen Vorzeichen wurde das Projekt „ISOmaX“ ins Leben gerufen, an dem Akteure aus der Landtechnik, der landwirtschaftlichen Praxis und der IT-Branche beteiligt sind:
  • Um die Soft- und Hardware kümmert sich der freiberufliche Softwareentwickler Franz Höpfinger aus 84419 Schwindegg.

  • Janis Faltmann von der Firma Agrivation aus 48329 Havixbeck ist für die externe Koordination zuständig.

  • Für die Marke AgXtend von CNH Indus­trial (Heilbronn) ist Maximilian Birle projektverantwortlich.

  • Lohnunternehmer Christoph Hante aus 46342 Velen und sein 16-jähriger Programmierer Jannes Brands sind als Praktiker beteiligt.

Unter dem Namen ISOmaX werden derzeit zwei verschiedene Hardwarevarianten verkauft: Zur Entwicklung eigener ISO-Bus-Lösungen für Landtechnikhersteller dient das „ISOmaX Development Kit“. Um sofort mit einer Anwendung starten zu können, gibt es die automatische Anbaugeräteerkennung ISOmaX Connect ID.
Die Anbaugeräteerkennung haben Professor Dr. Dr. Hermann Auernhammer und sein Team in Weihenstephan vor über zwanzig Jahren erfunden und patentieren lassen. Über Auernhammer wurde dies als IMI (Implement Indicator) bekannt. John Deere und Hansenhof_electronic bieten solche kabelgebundenen Geräte seit vielen Jahren an.
Ähnlich wie beim IO-Gateway von b-plus (profi 12/2019) handelt es sich bei der ISOmaX Connect ID um eine Technik, die der Landwirt oder seine Fachwerkstatt auf eine Maschine baut. Als Verbindung zum ISO-Bus dienen ein Kabel und ein Stecker für die ISO-Bus-Steckdose im Heck des Traktors. Anschließend kann der Traktorbesitzer die ISOmaX Connect ID über eine Eingabemaske am ISO-Bus-Terminal konfigurieren.
Doch während das IO-Gateway von b-plus auch Funktionen überwachen und schalten kann, dient die ISOmaX Connect ID allein der reinen Datenaufzeichnung. Dazu ist das Gerät mit einem Beschleunigungssensor bestückt, der zwischen Ruhe und Bewegung unterscheidet sowie über den Winkel zwischen Transport und Arbeit differenzieren kann. Wenn die Arbeitsbreite des Gerätes eingegeben wurde, wird die bearbeitete Fläche erfasst. Sofern der Traktor mit einem GNSS-Empfänger zum Lenken oder für das Section-Control ausgerüstet ist und das ISO-Bus-Terminal eine freigeschaltete Auftragsverwaltung hat, werden diese Prozessdaten dort festgehalten und zusätzlich als Bedeckungskarten grafisch gespeichert.
Die ISOmaX Connect ID verfügt über einen zusätzlichen Speicher, in dem sich für die Auftragsaufzeichnung alle relevanten Daten eingeben lassen. Dazu gehören der Name des Gerätes, die Arbeitsbreite sowie die Versatzmaße für das Lenksystem. Wird z. B. eine Mähkombination im Wechsel mit mehreren Traktoren eingesetzt, können auch mehrere Versatzvarianten eingegeben werden. Sobald die Connect ID hinten am Traktor eingesteckt ist, werden diese Daten im ISO-Bus hochgeladen. Auf die Weise wird automatisch dokumentiert.
Die ISOmaX Connect ID beherrscht WLAN und Bluetooth und dient ausschließlich der Dokumentation. Sie eignet sich für Grubber, Scheibeneggen, Heugeräte und andere Maschinen ohne eigene Elektronik. Die kleine Box kostet 350 Euro plus MwSt. Die Montage ist sehr einfach, weil weder Schalter, Sensoren noch Kabel vorhanden sind. Zurzeit arbeiten die Entwickler an einer Version, die wie das IO-Gateway auch über digitale...

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