Gut zu wissen
- Dacom bietet ein umfangreiches Farm-Management-System an.
- Einzelne Module erweitern die Ackerschlagkartei optional.
- Für das Bewässerungsmodul benötigt man eine FDR-Sonde mit Solar-Funkmodul und Regenmesser.
Bei der niederländischen Onlineplattform dacom.nl handelt es sich um eine umfangreiche Ackerschlagkartei. Zusätzlich zur Basisplattform (ab 300 Euro jährlich) lassen sich Module hinzubuchen: Wettervorhersagen (100 Euro pro Jahr), das Bewässerungsmanagement (250 Euro pro Station), Cloudfarm zur Erstellung von Applikationskarten (ab 300 Euro jährlich) und ein Warnsystem für Pilzkrankheiten (300 Euro jährlich).
Das Beregnungsmanagement
Für das Bewässerungstool brauchen Sie verschiedene Hardware-Komponenten. Notwendig ist das Paket TerraSen, wozu eine etwa 75 cm lange Bodensonde, ein Datenlogger mit Mobilfunk-Sendeeinheit und ein Solarpanel gehört. Im Boden misst die Sonde in fünf Horizonten im Abstand von 10 cm die nutzbare Feldkapazität. In der Pro-Version gibt es außerdem einen Regenmesser für die Feldstation. Preislich liegt man mit der FDR (Frequency Domain Reflectometry)-Bodensonde, dem akkubasierten Solarmodul und Regenmesser bei etwa 2 000 Euro für das Pro-Paket. Für eine zusätzliche Hof-Wetterstation, die man z. B. für das Krankheitsmanagement benötigt, rufen die Niederländer weitere 2 000 Euro auf. Soll dort auch die Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung erfasst werden, kostet die Messstation noch mal 3 000 Euro mehr.
Aber immerhin: Zu den Stationen von Dacom gehören autark arbeitende Funkmodule, die automatisch zwischen 2G- und 3G-Mobilfunkempfang wechseln; 4G ist noch nicht möglich. Die SIM-Karten liefert Dacom mit, dafür fallen keine weiteren Kosten an.
Einbau-Erfahrungen
Der Sondeneinbau im Feld war im Vergleich zu den Geräten aus den ersten beiden Teilen dieser Serie am einfachsten. Zuerst wird mit einem dünnen, mitgelieferten Bohrstock und passendem Knebel vorgebohrt und anschließend die Sonde in das vorgesehene Loch geschraubt. Hierfür ist die gekapselte Sonde unten mit einem Kunststoff-Gewinde versehen, wodurch sie sich zusammen mit einer mitgelieferten Welle als Hebel gut im Boden eindrehen lässt.
Die Einbauanleitung gibt es momentan nur auf Englisch. Darin ist beispielsweise auch die Inbetriebnahme des Solar-Datenloggers mit Hilfe eines beiliegenden Magneten beschrieben. Während der Installation werden die Onlineplattform und der Datenlogger per Smartphone-App verbunden. Ein QR-Code auf dem Logger versorgt diese dabei per Foto mit allen notwendigen Daten — super.
Um die Bodensonde möglichst repräsentativ im Feld zu platzieren, gibt Dacom verschiedene Empfehlungen: So sollte man die Sonde z. B. im Bereich einer schlechteren Bodenzone und nicht mittig zwischen zwei...
Gut zu wissen
- Dacom bietet ein umfangreiches Farm-Management-System an.
- Einzelne Module erweitern die Ackerschlagkartei optional.
- Für das Bewässerungsmodul benötigt man eine FDR-Sonde mit Solar-Funkmodul und Regenmesser.
Bei der niederländischen Onlineplattform dacom.nl handelt es sich um eine umfangreiche Ackerschlagkartei. Zusätzlich zur Basisplattform (ab 300 Euro jährlich) lassen sich Module hinzubuchen: Wettervorhersagen (100 Euro pro Jahr), das Bewässerungsmanagement (250 Euro pro Station), Cloudfarm zur Erstellung von Applikationskarten (ab 300 Euro jährlich) und ein Warnsystem für Pilzkrankheiten (300 Euro jährlich).
Das Beregnungsmanagement
Für das Bewässerungstool brauchen Sie verschiedene Hardware-Komponenten. Notwendig ist das Paket TerraSen, wozu eine etwa 75 cm lange Bodensonde, ein Datenlogger mit Mobilfunk-Sendeeinheit und ein Solarpanel gehört. Im Boden misst die Sonde in fünf Horizonten im Abstand von 10 cm die nutzbare Feldkapazität. In der Pro-Version gibt es außerdem einen Regenmesser für die Feldstation. Preislich liegt man mit der FDR (Frequency Domain Reflectometry)-Bodensonde, dem akkubasierten Solarmodul und Regenmesser bei etwa 2 000 Euro für das Pro-Paket. Für eine zusätzliche Hof-Wetterstation, die man z. B. für das Krankheitsmanagement benötigt, rufen die Niederländer weitere 2 000 Euro auf. Soll dort auch die Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung erfasst werden, kostet die Messstation noch mal 3 000 Euro mehr.
Aber immerhin: Zu den Stationen von Dacom gehören autark arbeitende Funkmodule, die automatisch zwischen 2G- und 3G-Mobilfunkempfang wechseln; 4G ist noch nicht möglich. Die SIM-Karten liefert Dacom mit, dafür fallen keine weiteren Kosten an.
Einbau-Erfahrungen
Der Sondeneinbau im Feld war im Vergleich zu den Geräten aus den ersten beiden Teilen dieser Serie am einfachsten. Zuerst wird mit einem dünnen, mitgelieferten Bohrstock und passendem Knebel vorgebohrt und anschließend die Sonde in das vorgesehene Loch geschraubt. Hierfür ist die gekapselte Sonde unten mit einem Kunststoff-Gewinde versehen, wodurch sie sich zusammen mit einer mitgelieferten Welle als Hebel gut im Boden eindrehen lässt.
Die Einbauanleitung gibt es momentan nur auf Englisch. Darin ist beispielsweise auch die Inbetriebnahme des Solar-Datenloggers mit Hilfe eines beiliegenden Magneten beschrieben. Während der Installation werden die Onlineplattform und der Datenlogger per Smartphone-App verbunden. Ein QR-Code auf dem Logger versorgt diese dabei per Foto mit allen notwendigen Daten — super.
Um die Bodensonde möglichst repräsentativ im Feld zu platzieren, gibt Dacom verschiedene Empfehlungen: So sollte man die Sonde z. B. im Bereich einer schlechteren Bodenzone und nicht mittig zwischen zwei Beregnungsgassen einbauen. Grundsätzlich empfiehlt der Hersteller, eine Sonde pro Beregnungseinheit zu installieren, was aber in heterogenen Regionen bei kleinflächigen Strukturen schnell sehr teuer wird.
App und Onlineplattform
Nach dem Einbau und der Inbetriebnahme mit Hilfe der App erfolgen weitere Anpassungen über den Computer im Online-Portal
dacom.farm.
Dort kann beispielsweise der Bodentyp oder die verfügbare Feldkapazität der einzelnen Bodenschichten nachjustiert werden. Spätestens nach den ersten Niederschlägen lassen sich diese Werte optisch aus den Feuchtigkeitsgehalten der einzelnen Kennlinien ableiten.
Diese Kalibrierung muss nach jedem Feldeinbau erneut erfolgen, auch eine Anpassung während der Einbausaison ist zu empfehlen. Eine Automatik-Funktion unterstützt dabei auf Wunsch, diese muss allerdings auch manuell angewählt und überprüft werden.
Gute Darstellung im Portal
Nach einer Eingewöhnungsphase kommt man mit der Plattform gut zurecht. Gut ist die Darstellung: Die angezeigten Werte beziehen sich ausschließlich auf die nutzbare Feldkapazität — also auf die Werte, die für Kultur und Entscheidungen relevant sind.
Einzelne der fünf gemessenen Bodenschichten lassen sich auf Wunsch simpel per Mausklick ein- oder ausblenden — auch das gefällt. Schön ist auch die Darstellung in einer Smartphone-App. Darin werden übersichtlich das verfügbare Bodenwasser und die Bewässerungskapazität angezeigt. Eine grafische Darstellung in der App zeigt darüber hinaus den Niederschlag im Feld. Werden die im Online-Portal hinterlegten Schwellenwerte unterschritten, ändert die Darstellung in der App ihre Farbe und empfiehlt so die Bewässerung.
In dieser Ansicht lässt sich auch stets einsehen, wie viel Wasser der Boden gerade aufnehmen könnte. Eine Warnung mit Pushnachricht fehlt. Aber Achtung: Auch dieses Portal arbeitet mit Algorithmen. Um die mathematischen Interpretationen in Abhängigkeit von Wetterprognose und Pflanzenbedarf zu interpretieren, bleibt das Betriebsleiterwissen der wichtigste Baustein.
Mehr Funktionen von Dacom
Zusätzlich zur detaillierten, aber teilweise etwas mäßig übersetzten Schlagkartei bieten verschiedene Sondermodule folgende Inhalte:
- Im Cloudfarm-Baustein lassen sich Satelliten-, Drohnen- und Sensordaten überlagern, um daraus Applikationskarten zu erstellen. Die Karten können danach an Terminals von Fendt und John Deere sowie über den Agrirouter verschickt werden.
- Mit dem Krankheitsmanagement-Modul gleicht das Portal die Daten der Hof-Wetterstationen mit wissenschaftlichen Algorithmen der Universität Wageningen zu Krankheitsverläufen ab. Hierbei berücksichtigt das Portal den Saatzeitpunkt und die Vegetationsstadien. Für die korrekte Interpretation sollte man das Portal wöchentlich mit dem Stadium, dem Wuchsverhalten und der Bestandesdichte füttern. Eine Anleitung zur Einstufung der Stadien gibt es momentan nur auf Niederländisch. Darauf aufbauend werden anschließend grafisch unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen auch zukünftige Prognosen für einen Pilzbefall dargestellt.
- In der Wettervorhersage werden alle ackerbaulich relevanten Daten inklusive der erwarteten Verdunstungsrate aufgeführt. Direkt unter der Ansicht ist ein Spritzplaner integriert, der vorausschauend den Einsatz der Feldspritze bewertet.
- Außerdem bietet das Portal Möglichkeiten zur Lagerverwaltung, Führung eines Flottenregisters und Verwaltung von Lieferverträgen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Detaillösungen von Zulassungsbeschreibungen für Pflanzenschutzmittel (für die Niederlande. Belgien und Frankreich), Fotogalerien für die Ackerschlagkartei oder zum Fuhrpark. Auch Apps von Drittanbietern lassen sich anbinden sowie Finanzauswertungen oder eine Adressdatenbank organisieren.
Alles Weitere in Kürze
- Die Übersetzung in die deutsche Sprache ist noch nicht ganz lupenrein, und manche Feldaktivitäten wie „Bodenbegasung“ passen nicht für den deutschen Landwirt.
- In den Niederlanden bietet Dacom für die Kunden ein Netz aus 200 Wetterstationen an, auf das alle Landwirte Zugriff haben.
- Das Solar-Funkmodul sendet alle 15 Minuten neue Werte an die Cloud.
Wir fassen zusammen
Das niederländische Portal Dacom bietet mehr als nur eine Bewässerungshilfe. Als komplette Managementplattform sind darin viele Betriebsabläufe von der Ackerschlagkartei bis zu Wetterprognosen gebündelt. Das Bewässerungsmanagement, das auch solo genutzt werden kann, ist ein Zusatzmodul zu der Plattform. Diese Erweiterung basiert auf mindestens einer FDR-Bodensonde, die in Eigenregie stationär im Feld eingebaut wird. Die dort erfassten Werte lassen sich per Internetbrowser oder App auslesen.
Nur für die Überwachung der Bodenfeuchte fallen jährlich 250 Euro für das Zusatzmodul und einmalig 2 000 Euro pro Feldstation an. Sollen weitere Module der Plattform genutzt werden, kommen mindestens 300 Euro pro Jahr für die Basis-Ackerschlagkartei hinzu.