Elektronik

Lemken iQblue connect: Intelligenz für dumme Geräte

iQblue connect von Lemken macht Standardmaschinen schlau, wenn ein TIM-fähiger Traktor davor gespannt ist. Wir haben die neue, nachrüstbare elektronische Steuerung eingesetzt.

Lemken iQblue

Für die automatische Arbeitsbreitenverstellung gibt das Gerät Befehle an den Schlepper. (Bildquelle: Böhrnsen)

Gut zu wissen

- Das Steuermodul iQblue connect ist fabrikatunabhängig vom Pflug auf den Grubber umsetzbar.
- Das Modul automatisiert Gerätefunktionen, indem es der Schlepperhydraulik Befehle gibt.
- Voraussetzung ist ein Traktor mit zertifizierter TIM-Funktionalität.
- Das integrierte Modem kann Daten senden und empfangen.
- Der eingebaute GPS-Empfänger unterstützt Teilflächenanwendungen und das Dokumentieren von Aufträgen über den Agrirouter.
Ein Pflug ist zwar nicht so komplex wie beispielsweise eine Ballenpresse. Dennoch könnte er mit Hilfe von Elektronik deutlich mehr leisten als ein Standardpflug. Vor allem beim Pflügen von keilförmigen Stücken ist eine GPS-gesteuerte Arbeitsbreitenverstellung hilfreich, oder auch dann, wenn es auf eine exakt gerade Furche ankommt.
Bislang musste der Variopflug für solche Automatikfunktionen mit zusätzlicher Elektrohydraulik und Elektronik ausgestattet sein. Das ist aufwändig und teuer — für ein Gerät, das eigentlich nur pflügen soll.
Eleganter sind Lösungen, bei denen auf den Elektrohydraulikblock am Pflug verzichtet werden kann. Denn die elektro-hydraulischen Steuergeräte haben die Traktoren ja bereits. Es bedarf nur eines Sensors, der die Arbeitsbreite des Pfluges erkennt, und eines Jobrechners, der dem Schlepper befiehlt, das Steuergerät entsprechend zu betätigen.

Grundmodul plus Sensor-Kit

Eine solche Lösung gibt es nun mit dem iQblue connect von Lemken. Das System besteht aus einem Jobrechner, einem Sensor-Kit und der für die jeweilige Anwendung nötigen Software. Der Jobrechner, das sogenannte Grundmodul von iQblue connect kostet 2 780 Euro, das Sensor-Kit 950 Euro (alle Preise ohne MwSt.).
Der Clou an dem System: Der Jobrechner ist umsetzbar — und zwar nicht nur von Pflug zu Pflug, sondern auch vom Pflug auf einen Grubber. Dafür wird an den Geräten eine Grundplatte mit einem Schnellwechsel­verschluss angebracht. Lediglich die Sen­soren und die Verkabelung sind fest installiert und verbleiben auf den jeweiligen Maschinen.
Für die automatische Steuerung misst ein Winkelsensor ständig die Ist-Arbeitsbreite des Pflugs oder am Grubber die Arbeitstiefe. Für den Abgleich der Ist-Werte mit den Soll-­Werten kommuniziert der Jobrechner von iQblue connect per ISO-Bus-Verbindung mit den Terminals auf dem Schlepper und mit dem Traktor-Jobrechner, der sogenannten Traktor-ECU oder kurz TECU. Die TECU setzt Steuerbefehle z. B. für das Betätigen der hydraulischen Steuergeräte oder des Hubwerks um. Normalerweise würde der Fahrer die Steuergeräte manuell bedienen.

Nicht ohne TIM

Bei der automatischen Steuerung mit iQblue connect kommen die Befehle vom Grundmodul am Gerät. Damit aber die TECU solche Befehle überhaupt entgegennimmt, muss der Traktor mit dem Tractor-Implement-Management (TIM) ausgestattet und diese Funktionalität von der AEF (Agricultural Industry Electronics Foundation) zertifiziert sein.
Umgekehrt muss auch der Geräte-Jobrechner — in diesem Fall das Grundmodul von...

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