Elektronik

Stammtisch des Fortschritts: Teeren und federn

Albert Bauer verzweifelte fast an seinem Dieselantrag. Dieter Maring, Claus Fahrer und Bernd Lohner fühlen mit. Die Personen sind erfunden, die amtliche Hilfe zum Kundenbetrug nicht.

(Bildquelle: profi)

Maring: Ich habe mir heute meinen Tankwart zur Brust genommen. Er sollte mir erklären, warum der Spritpreis immer dann hochgeht, wenn ich Feierabend habe.
Fahrer: Hast du keine Tank-App?
Maring: Wozu? Die Preise ändern sich doch, als wären die Zapfsäulen markenübergreifend vernetzt. Der Tankwart sagt, dass seine Gesellschaft die Preise festlegt, er hätte darauf keinen Einfluss.
Fahrer: Das kann er seiner Oma erzählen. In meiner Tank-App und im Navi werden die Preise für jede Tankstelle einzeln ausgewiesen, und fast immer sind sie aktuell. Das stinkt doch zum Himmel.
Maring: Mein Reden, doch was ich euch jetzt erzähle, schlägt dem Fass den Boden aus. Eine Regierungsbehörde hilft den Konzernen dabei, die Kunden über den Tisch zu ­ziehen!
Bauer: Das glaube ich jetzt nicht.
Maring: Das Bundeskartellamt betreibt die sogenannte Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. Alle Unternehmen, die öffentliche Tankstellen betreiben, sind verpflichtet, dort ihre Preise zu melden, und zwar aktuell, unmittelbar nach einer Änderung.
Lohner: Mir dämmert es. Der Feind hört mit.
Maring: So ist es, in dem Fall sieht er mit. Sobald eine Gesellschaft ihren Preis anfasst, ziehen die anderen nach. So läuft das Spiel, echte Markttransparenz sieht anders aus.
Lohner: Immer bevor ich Diesel kaufe, schaue ich auch in die App, um einen Preisüberblick zu bekommen. Und jedes Mal schimpft mein Hauptlieferant mit mir. Das hat schon rituellen Charakter. Er sagt, dass die Tankstellenpreise und die Marktpreise nichts miteinander zu tun haben.
Bauer: Das kann ich bestätigen. Die...

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