Energie

CDE-Systems Intelligentes Nahwärmenetz: Clevere Wärmeverteilung

Bei Wärmenetzen muss die Verteilung der Wärme intelligent geregelt sein. Wie die Steuerung von CDE Systems dabei auch die Effizienz steigert, zeigt unser Praxisbeispiel.

Biogas-Bhkw

Die Biogas-­Bhkw des Betriebs speisen ihre Abwärme in den 45 m³ großen Pufferspeicher. So kann Stephan Ostendarp passend zum Lastgang eine Schule mit Wärme versorgen. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Die Wärmenetzsteuerung von CDE sendet Messwerte in die Cloud.
- Die Steuerung berücksichtigt das selbsterlernte Lastprofil und die Wetterprognose.
- CDE berechnet, wie viele Minuten die Wärme im Pufferspeicher für eine sichere Wärmeversorgung reicht.
- Der Spitzenlastkessel springt nur an, wenn absehbar ist, dass die Wärme in Kürze verbraucht wird.
Landwirt Stephan Ostendarp aus ­Vreden an der niederländischen Grenze betreibt seit 2009 ein lokales Wärmenetz, das seinen eigenen Betrieb und den seines Nachbarn mit Wärme versorgt. Dieses 400 m lange Nahwärmenetz sichert ihm den KWK-Bonus nach EEG 2009 für die Nutzung der Abwärme seines Biogas-Bhkw mit 170 kWel.
„Damals war immer genug Wärme da. Die Effizienz spielte nur eine untergeordnete Rolle, weil das Wärmenetz nicht Verkaufs­erlös-optimiert sein musste. Das ist jetzt vollkommen anders“, sagt der Betreiber der Biogasanlage. Nachdem die Stadt Vreden bei ihm angefragt hatte, ob er eine Schule mit Wärme versorgen könnte, baute Stephan Ostendarp eine 1,4 km lange Nahwärme­leitung hinzu. Seine Biogasanlage hatte er bereits im Jahr 2015 um ein Bhkw mit 250 kWel erweitert. Insofern hatte er noch Wärme übrig.
Nun spielte die Effizienz auf einmal eine deutlich größere Rolle. Auch musste Stephan Ostendarp sicher sein, dass er immer — besonders im Winter — ausreichend Wärme liefern kann. Deshalb installierte er zusätzlich eine 175-kW-Hackschnitzelheizung als Spitzenlastkessel und einen 45 m³ großen Pufferspeicher.

Wie dimensionieren und managen?

Eine große Herausforderung war die Dimensionierung der Rohrleitungen und der Wärme­­netzpumpe. Denn die Schule wurde in den 1970er Jahren gebaut. Entsprechend veraltet ist deren Heizungssystem mit insgesamt fünfzehn, teilweise nicht geregelten Heizkreisen. Ein Lastprofil über den Wärme­verbrauch der Schule gab es nicht. Die einzige, bekannte Kenngröße zum Wärmebedarf der Schule war der Jahresgasverbrauch. Spannend waren somit die Fragen: Wie viel Heizungswasser muss gepumpt werden? Mit welchen Rücklauftemperaturen kommt es zurück? Zudem wollte Stephan Ostendarp die Wärmenetzpumpe nicht ständig mit Volllast bei 4 kW Leistungsaufnahme laufen lassen. Das wäre uneffektiv und würde unnötig viel Strom verbrauchen. Also musste eine Regelung für die Pumpe, am liebsten eine vollautomatische, her.
Doch damit allein war es nicht getan. Denn schließlich sollte die Hackschnitzelheizung nicht noch kurz vor Schulschluss anspringen, um den erkalteten Pufferspeicher zu erhitzen. Die Folge davon wäre nämlich, dass womöglich der Notkühler der beiden Biogas-Bhkw anspringt, weil diese ihre Abwärme nicht an einen schon vollständig erhitzten Pufferspeicher abgeben können. Und umgekehrt sollte die Trocknungsanlage des Betriebs nicht laufen, wenn gleichzeitig die Schule Wärme aus dem Pufferspeicher zieht. Wichtig war auch, dass immer genug Wärme im Puffer ist, falls mal ein Bhkw ausfällt. Denn ohne den Puffer würde die Reaktionszeit der Hackschnitzelheizung unter Umständen für eine sichere Wärmeversorgung der Schule nicht ausreichen.
Am Anfang nach der Inbetriebnahme des neuen Wärmenetzes regelte Stephan Ostendarp die Wärmenetzpumpe zunächst von Hand. Aber ihm war klar: „Da ist noch Einsparpotenzial drin.“ Auch die Steuerung...

Die Redaktion empfiehlt

Energie

Mit 228 Ausstellern war die Biogas Trade Fair in Nürnberg Mitte Dezember voll belegt. Hier ein kleiner Messerundgang.

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.