Energie

Regenis Gärresttrockner: Trommel im heißen Rauchgas-Mantel

Effizient die Menge reduzieren und ein wertvolles Gärprodukt produzieren: Das ist die Devise beim Trocknen von Gärresten mit dem Regenis GT.

Gärreste trocknen

Der Regenis GT fördert kontinuierlich den Gärrest durch eine gedämmte Trommel. Abgas vom Bhkw erhitzt den Mantel und die Rührwelle in der Trommel. (Bildquelle: Stefan Tovornik)

Gut zu wissen

- Der Regenis GT nutzt heißes Bhkw-Abgas zum Trocknen von Gärresten.
- Die Abgase erhitzen den Trommelmantel und die Rührwerkwelle.
- Zur Anlage im Container gehören ein Separator und ein Abluft­wäscher.
- Erweitern lässt sich die Trocknung mit einer Stickstoff-Produktion und einer Entgasungsanlage zur Erzeugung von Kohle und Gas.

Die Nährstoffe, die die Tiere über das Futter aufnehmen und über den Kot ausscheiden, sollten wieder zurück auf das Feld, um den Nährstoffkreis­lauf zu schließen. Diese Philosophie steckt hinter der Technik von REW Regenis. Ginge es nach Geschäftsführer Dr.-Ing. Dieter Schillingmann, würden Biogasanlagen statt Mais ausschließlich Mist und separierte Gülle vergären. Deren Fermentation in der Biogas­anlage zur Energiegewinnung wäre dann ein Zwischenschritt im Gesamtprozess.
Genauso ist die Trocknung des separierten Gärrest-Feststoffs eigentlich nur ein Teilschritt des Gesamtsystems, das Schillingmann vorschwebt. Nach seiner Vorstellung umfasst das Gesamtsystem zur Gär­rest­auf­bereitung zusätzlich zur Separation und Trocknung eine Stickstoff-Strippung des Dampfs aus dem Trocknungsprozess und die Entgasung des Feststoffs zu Biokohle und Pyrolysegas, das sich wiederum zur Erzeugung von Wärme nutzen lässt.
Alle einzelnen Prozesskomponenten lassen sich modular aufbauen und schrittweise ergänzen. Die Stickstoff-Strippung ist dabei ein bekanntes Verfahren, bei dem der Ammoniak mit dem Dampf extrahiert und zu flüssigem Stickstoffdünger überführt wird, so dass hier z. B. eine Ammonium­sulfat-Lösung (ASL) als Produkt entsteht. Die Anlagen zur Gärrestentgasung von Regenis sind in Verbindung mit Biogas­anlagen noch Prototypen. Den ersten Biomasse-Entgasungsreaktor Regenis Max GT will Regenis im Herbst dieses Jahres in Betrieb nehmen.

Separator plus Trockner

Die Kombination aus den Anlagemodulen Gärresttrockner Regenis GT und Separator Regenis GE ist bereits seit Längerem auf Biogasanlagen im Einsatz. Über den Separator Regenis GE 200 haben wir in profi 5/2018 berichtet. Eine Schnecke fördert kontinuierlich die separierten Feststoffe mit rund 20 bis 30 % Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) in die etwa 8 m lange Trommel des Trockners.
Im Trommeltrockner rotiert eine Rührwerkwelle. Sie mischt und schiebt die Feststoffe durch den Trockner zum Austrag. Die Welle dreht sich dabei mit nur wenigen Umdrehungen pro Minute sehr langsam. So verweilt das zu trocknende Material eine bis eineinhalb Stunden in der Trommel und erhitzt sich auf 75 bis 90 °C. Damit ist das Gär­produkt am Ende des Prozesses nicht nur trockener...

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