Technik

Gülleselbstfahrer Büffel Compact: Ausgewachsenes Büffelkalb

Größe ist relativ: Im Vergleich zu seinem vierachsigen Vorgänger ist der BüffelCompact, gebaut vom Lohnunternehmen Bauch, tatsächlich kleiner. Er bleibt aber ein Koloss.

Güllefass

Vor fünf Jahren haben wir den vierachsigen Büffel von Lohnunternehmer Hermann Bauch vorgestellt. (Bildquelle: Schulz)

Gut zu wissen

- Der Gülletank des Büffel mit drei Achsen fasst 25 m³.
- Die Technik baut auf dem Vorgänger mit vier Achsen auf.
- Der Büffel soll vermarktet werden.
Seit 2015 hat das Lohnunternehmen aus Reinstorf im Landkreis Lüneburg viele Erfahrungen mit seinem Selbstfahrer gesammelt — aber auch herbe Rückschläge erlitten. Nachdem das engagierte Team das Fahrzeug permanent optimierte, kam es im vergangenen Sommer zur Tragödie: Durch einen Blitzeinschlag in den GPS-Empfänger (laut Sachverständigem) wurde der nachts am Feldrand geparkte Büffel durch ein Feuer zerstört.
Das Team ließ sich nicht erschüttern und schlug voller Tatendrang neue Wege ein: In nur neun Monaten entwickelten und bauten sie einen Nachfolger auf sechs Rädern, den „Büffel Compact“. Im Lastenheft stand eine schlagkräftige und bodenschonende Gülleeinarbeitung mit einer kompakten Maschine.

Bewährtes übernommen

Bei vielen Komponenten setzt Bauch auf die Erfahrungen aus dem Vierachser:
  • Das Dreiachsfahrwerk stammt beispielsweise wieder von Titan.

  • Das Sechsgang-Getriebe mit automa­tischer Schaltung und Geländeuntersetzung liefert Allison zu.

  • Vergleichbar sind auch die mechanisch angetriebenen und sperrbaren Kessler-­Achsen sowie die Kabine von Ropa.

Bei der Gülletechnik und dem Behälter geht das Team eigene Wege — losgelöst vom früheren Projektpartner Kotte. Überladen wird die Gülle über den 10-Zoll-Saugarm, der rechts auf dem Tank parkt und sich knapp 180° nach vorne schwenken lässt. Das leichte Edelstahlrohr befüllt den Büffel­bauch laut Hersteller in 2 Minuten und 40 Sekunden.
Einen Turbofüller gibt es nicht, die Saug­wirkung kommt allein aus der hydraulisch angetriebenen 12 000-l-Drehkolbenpumpe von Börger. „Eine Vergrößerung von 8 auf 10 Zoll verringert die Befüllzeiten um 30 Sekunden pro Ladung. Je Schicht bringt das eine halbe Stunde mehr Ausbringzeit“, fasst Max Böhme als angestellter LandmaschinenmechanikerMeister und Büffel-Entwickler zusammen.

Komfortabler Saugarm und hydraulische Dreiwegehähne

Ansteuern lässt sich der 6,50 m lange Saug­arm proportional über den rechten Joy­stick im Fahrerhaus. Der Turm wird mit Hilfe von zwei vorgespannten Hydraulikzylindern gedreht: Beide sind über eine Kette verbunden, die passgenau in einen Zahnkranz am Turm eingreift. Sobald das Öl aus einem Zylinder verdrängt wird, strömt es in die jeweilige Kolben- oder Ringkammer des zweiten. Dazwischen sitzt ein Drosselventil, das die Kette selbst bei beginnendem Verschleiß vorspannt.
Während die Gülle beim Befüllen den Saug­arm durchströmt, können sich Fremdkörper in einem zylindrischen Steinfang sammeln. Ein zusätzlicher Güllezerkleinerer ist nicht integriert — natürlich aber ein Schneidverteiler am Anbaugerät. Nach dem Befüllen fährt der Rüssel per Knopfdruck in seine Parkposition, die...

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