Technik

Pro und Contra: Draper — nur eine Mode-Erscheinung?

Draper-Schneidwerke sind in Australien oder den USA lange bekannt und auch in Europa ein Trend. Die profi-Redakteure Tobias Bensing und Hubert Wilmer diskutieren kontrovers.

Bandschneidwerke, sogenannte Draper, sind auch in Deutschland offensichtlich groß im Kommen. Ob das nur eine vorübergehende Mode-Erscheinung oder ein echter Trend ist, darüber lässt sich trefflich streiten. (Bildquelle: Martin Zäh)

Dank gleichmäßiger Beschickung kann der Drescher 15 % mehr leisten!
Zu schwer, zu teuer, zu viel Verschleiß sagen die Draper-Gegner, während die Draper-Fahrer die Ernte bereits abgeschlossen haben! So einfach kann die Entscheidung sein: Wer auf Leistung fahren will, braucht ein Bandschneidwerk für seinen Drescher.
Insbesondere bei Arbeitsbreiten jenseits der 9 m (da geht die Reise hin) ist eine optimale Beschickung des Dreschwerks unumgänglich und nur mit laufendem Band auf Dauer realisierbar. Eine Schnecke drückt das Ernte­gut zu ungleichmäßig in den Schlund des Dreschers. Wer das nicht glaubt: Beobachten Sie mal ihre Überladeschnecke beim Befüllen der Drillmaschine oder den Gutfluss bei einem Überladewagen. Ein gleichmäßiger Gutfluss sieht wohl anders aus.

Draper werden europäisch

Die heutigen Bandschneidwerke auf dem Markt wurden auf die hiesigen Drusch­früchte und deren hohe Korn- und vor allem Stroherträge abgestimmt. Der satte Bestand mit über 10 t läuft geschmeidiger denn je in Richtung Schrägförderer — eine echte Augenweide! Dafür sind die Bänder breiter konstruiert, die Bandgeschwindigkeiten angepasst und für den Rapsdrusch mit einer zusätzlichen hydraulischen Schnecke ver­sehen.
So kommen die neuen Schneidwerke selbst mit dichtesten Rapsbeständen ohne Weiteres zurecht. Wer zuerst die Ähre in den Schrägförderer übergibt, kann mit einer höheren Druschleistung von bis zu 15 % rechnen — das ist amtlich.
Zweiter, nicht wegzudiskutierender Vorteil: Bei Arbeitsbreiten von mehr als 9 m braucht es in kupiertem Gelände eine flexible Boden­anpassung. Diese ist mit Flex-Drapern einfach realisierbar. Und mit hydraulischer Entlastung und/oder Stützrädern schwebt der Messerbalken über den Boden, ohne Erde aufzuschieben. Und wenn die Halme auf gleicher Höhe abgeschnitten sind, ist der nachfolgender Stoppelsturz umso einfacher.

Der universale Vorsatz

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