Technik

Yamaha Kodiak 450 mit Logic-Geräten: (T)Eure Entscheidung

ATVs sind ja für viele ein reines Spaßmobil. Mit entsprechenden (Anbau-)Geräten kann man die Zweckmäßigkeit solcher Fahrzeuge eventuell verbessern. Wir haben ein Yamaha Kodiak 450 mit Kehrmaschine und Mulcher von Logic getestet.

Mit Geräten wie der Anbaukehrmaschine und/oder dem Anhängemulcher von Logic wird ein ATV wie das Yamaha Kodiak 450 vielseitiger einsetzbar. Die Arbeitsqualität ist gut, die Preise sind allerdings happig. Fotos: Tovornik (Bildquelle: Tovornik)

Das ATV Kodiak 450 von Yamaha haben wir bereits ausführlich getestet (profi 10/2017). Mit seinem wassergekühlten Einzylinder und 421 cm3 Hubraum leistet das ATV gerade mal 20 kW/27 PS. Damit ist der Kodiak kein wildes „Spaßfahrzeug“, sondern wird zumindest von Yamaha selber als „Mittelklasse-Nutzfahrzeug“ beschrieben.
Und wenn man nicht gerade einen 500 kg schweren Rundballen per Anhänger auf die Bergwiese schaffen will (600 kg Anhängelast sind laut Yamaha möglich), kommt man mit der Leistung auch klar. Zumal das „Ultramatic“-Getriebe den Kodiak auch auf fast 90 km/h beschleunigt.
Stichwort Getriebe: Mit dem Vorwahlhebel kann man sehr einfach von der „Park“- Position wechseln in die Positionen „R“ für Rückwärts, „N“ für Neutral sowie „H“ zur Straßenfahrt und „L“ fürs Gelände. Fliehkraftkupplung und Riemenvariator sorgen dann nicht nur für den entsprechenden Vortrieb, sondern man kann bei Bergabfahrten auch die Motorbrems-Wirkung nutzen.
Apropos Bremsen: Vorne hat der Kodiak Scheibenbremsen, hinten eine Mehrscheibenbremse im Achsgetriebe. Abgerundet wird das Ganze von dem einfach elektrisch zuschaltbaren Allradantrieb. Sogar eine (schaltbare) Sperre des Vorderachsdifferenzials gibt es ab 2020 — prima!
Was das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung per Doppelquerlenkern, verstellbaren Federbeinen sowie 17 bzw. fast 19 cm Federweg angeht, fehlt es an nichts. Auch der Wendekreis ist mit 6,45 bzw. 6,67 m in Ordnung. Keinesfalls verzichten sollte man zudem auf das „Electronic Power Steering“. Das kostet zwar stolze 1 000 Euro Aufpreis, sorgt aber für eine leichtgängigere Lenkung, insbesondere wenn man (Front-)Geräte anbaut.
Und damit wären wir bei unseren Werkzeugen. Yamaha arbeitet hier mit dem englischen Anbaugerätehersteller Logic zusammen, der sich auf solche (Klein-) Geräte spezialisiert hat. Als Erstes wäre da die Kehrmaschine S215 mit 1,35 m Arbeitsbreite. Die große Walzenbürste hat Kunststoffborsten im Ringbesatz, die selbst bei feuchter Erde intensiv zu Werke gingen.
Und dank der Schrägstellung nach links oder rechts kann man auch größere Flächen zusammenfegen. Allerdings ersetzt das nicht die fehlende Sammelwanne. Gerade auf kleineren Flächen fliegt das Kehrmaterial (zu) weit, von der gewaltigen Staubent­wicklung bei Trockenheit ganz zu schweigen.
Noch mehr Kritik erntete die Handhabung der S215. Alleine das Anbauen an den erforderlichen Frontrahmen „System 20“ der (aufgrund des Aufbaumotors)immerhin 130 kg schweren Maschine will geübt sein. Zudem gehen die Bolzen mit Sicherungsbügel am Anbaurahmen bei Geländefahrten ohne Besen schnell verloren. Hier haben wir später Schrauben (Werkzeug!) eingesetzt.
Und dann ist da noch das Ausheben der auf eigenen Stützrädern laufenden S215 mit einem langen Hebel: Hier scheiterten manche Fahrer(innen) an dem erforderlichen Kraftaufwand. Gut, dass es hier optional einen elektrischen Aushub gibt. Allerdings bleibt auch damit die Lenkbarkeit des ATV bei abgesenktem Besen — insbesondere bei Bergabfahrt auf Flächen mit Gefälle — deutlich...

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