Gut zu wissen
- Intensivkulturbetriebe schätzen den porenfreien Edelstahltank zur sauer-alkalischen Reinigung.
- 12 m3 Brühe bringen Schlagkraft, bis zu 24 t Gesamtgewicht müssen aber auch gezogen werden.
- Eine Allrad-Zwangslenkung oder Nachlauf-Lenkung gibt es wahlweise.
Anhängespritzen mit extrem großen Tankvolumen sind besonders für Betriebe mit großen Hof-Feld-Entfernungen interessant, die keine zusätzliche Wasserlogistik aufbauen möchten. Insbesondere auf ebenen Standorten und gut befahrbaren Böden ist das hohe Gewicht dieser Spritzen in der Regel auch kein Problem.
Anders sieht das aus, wenn es hügeliger wird. Insbesondere bei der Bergauffahrt läuft die Spritzbrühe nach hinten, die Stützlast fehlt, und der Schlepper bekommt Traktionsprobleme.
Stützlast auch bergauf
Um diese Schwierigkeiten ohne Liftachse, Traktionsverstärker oder gar Radgewichte lösen zu können, hat Horsch seine Tandemspritze mit einem Doppeltank ausgestattet. Dabei fasst der vordere Behälter 7 000 l, während der hintere Tank 5 000 l groß ist. Beim Spritzen werden die beiden Tanks schrittweise abwechselnd entleert, wobei der Füllstand im vorderen Behälter immer höher ist als im hinteren. Außerdem kann bei Bergauffahrt dank der zwei separaten Tanks nicht zu viel Brühe nach hinten fließen. So hat man immer die maximal mögliche Stützlast, um den Berg hinaufzukommen. Und durch den Verzicht auf eine Liftachse verteilt sich die Last trotzdem gleichmäßig auf alle vier Räder.
Sonst merkt der Fahrer von dem Zweitank-System nichts: So sind beide Tanks oben miteinander verbunden, was das Überfüllen eines Behälters ausschließt. Außerdem wird während des Befüllens die Spritzbrühe dank entsprechender Leitungsquerschnitte sofort automatisch im Verhältnis 7:5 aufgeteilt.
Soll später auf dem Acker für die letzten Hektar noch ein weiteres Pflanzenschutzmittel zugemischt werden, sorgt ein Homogenisierungsprogramm für eine absolut gleichmäßige Verteilung in beiden Tanks.
Edelstahl oder PE-Tank
Selbst die Reinigung des Doppeltanks ist laut Horsch nicht aufwändiger, da die kleineren Tanks weniger verschachtelt und keine Schwallwände nötig sind. Damit sei die Netto-Reinigungsfläche bei dem Zwei-Tank-System sogar geringer.
Apropos Reinigung: Die 12 TD gibt es wahlweise mit Tanks aus Polyethylen (PE) oder aus Edelstahl (VA). Die VA-Variante ist zwar rund 17 000 Euro teurer, aber insbesondere Intensivkultur-Betriebe schätzen auch nach...
Gut zu wissen
- Intensivkulturbetriebe schätzen den porenfreien Edelstahltank zur sauer-alkalischen Reinigung.
- 12 m3 Brühe bringen Schlagkraft, bis zu 24 t Gesamtgewicht müssen aber auch gezogen werden.
- Eine Allrad-Zwangslenkung oder Nachlauf-Lenkung gibt es wahlweise.
Anhängespritzen mit extrem großen Tankvolumen sind besonders für Betriebe mit großen Hof-Feld-Entfernungen interessant, die keine zusätzliche Wasserlogistik aufbauen möchten. Insbesondere auf ebenen Standorten und gut befahrbaren Böden ist das hohe Gewicht dieser Spritzen in der Regel auch kein Problem.
Anders sieht das aus, wenn es hügeliger wird. Insbesondere bei der Bergauffahrt läuft die Spritzbrühe nach hinten, die Stützlast fehlt, und der Schlepper bekommt Traktionsprobleme.
Stützlast auch bergauf
Um diese Schwierigkeiten ohne Liftachse, Traktionsverstärker oder gar Radgewichte lösen zu können, hat Horsch seine Tandemspritze mit einem Doppeltank ausgestattet. Dabei fasst der vordere Behälter 7 000 l, während der hintere Tank 5 000 l groß ist. Beim Spritzen werden die beiden Tanks schrittweise abwechselnd entleert, wobei der Füllstand im vorderen Behälter immer höher ist als im hinteren. Außerdem kann bei Bergauffahrt dank der zwei separaten Tanks nicht zu viel Brühe nach hinten fließen. So hat man immer die maximal mögliche Stützlast, um den Berg hinaufzukommen. Und durch den Verzicht auf eine Liftachse verteilt sich die Last trotzdem gleichmäßig auf alle vier Räder.
Sonst merkt der Fahrer von dem Zweitank-System nichts: So sind beide Tanks oben miteinander verbunden, was das Überfüllen eines Behälters ausschließt. Außerdem wird während des Befüllens die Spritzbrühe dank entsprechender Leitungsquerschnitte sofort automatisch im Verhältnis 7:5 aufgeteilt.
Soll später auf dem Acker für die letzten Hektar noch ein weiteres Pflanzenschutzmittel zugemischt werden, sorgt ein Homogenisierungsprogramm für eine absolut gleichmäßige Verteilung in beiden Tanks.
Edelstahl oder PE-Tank
Selbst die Reinigung des Doppeltanks ist laut Horsch nicht aufwändiger, da die kleineren Tanks weniger verschachtelt und keine Schwallwände nötig sind. Damit sei die Netto-Reinigungsfläche bei dem Zwei-Tank-System sogar geringer.
Apropos Reinigung: Die 12 TD gibt es wahlweise mit Tanks aus Polyethylen (PE) oder aus Edelstahl (VA). Die VA-Variante ist zwar rund 17 000 Euro teurer, aber insbesondere Intensivkultur-Betriebe schätzen auch nach Jahren die absolut porenfreie Oberfläche sowie die Möglichkeiten der sauer-alkalischen Reinigung.
Zum Gewicht: Die 12 TD von Horsch ist immer mit einer Untenanhängung ausgestattet und ermöglichst so 24 t zulässiges Gesamtgewicht. Das zweifache 10-t-Achsaggregat von BPW hat serienmäßig eine hydraulische Federung mit Nachlauflenkung. Einzigartig ist dabei die Möglichkeit, 2,05 m hohe Räder montieren zu können. Diese sorgen nicht nur für 85 cm Bodenfreiheit, sondern ermöglichen laut Horsch bei 620er Reifen und 2,25 m Spurweite sogar noch den vollen Lenkeinschlag von 28° an der hinteren Achse.
Nachlauf- oder Zwangslenkung
Für rund 4 200 Euro Aufpreis bekommt man die 12 TD statt mit der einfachen Nachlauflenkung auch mit einer hydraulischen Zwangslenkung. Ein auf der Achse montiertes Gyroskop liefert dann die Impulse für den Lenkeinschlag beider Achsen. Außerdem gibt es natürlich die Möglichkeit, auch am Hang einen spurtreuen Nachlauf sicherzustellen. Der Einschlagwinkel der vorderen Achse beträgt dabei maximal 14°.
Wer weitere 6 600 Euro investiert, bekommt für die 12 TD das „Adapted Tyre Pressure Control“ (ATP) von Horsch. Eine automatische, vom Behälterfüllstand abhängige Reifendruckregelung, die von der Druckluftanlage des Traktors gespeist wird — sehr gut! Dazu passen dann auch perfekt die Reifen mit IF- oder VF-Technologie, die das Potenzial der Reifendruckanpassung auch nutzen können.
Horsch Leeb: Gestänge bis 45 m
An der 12 TD, die wir eingesetzt haben, war das fünfteilige Gestänge mit 30 m Arbeitsbreite montiert. Es gibt aber bei den Gestängen sämtliche Varianten — angefangen beim fünfteiligen Spritzbalken der Selbstfahrer bis hin zu der siebenteilig geklappten Variante der Anhängespritzen GS und LT. So sind Gestängebreiten von bis zu 45 m genauso möglich, wie es die bekannten Gestängeführungen „BoomControl“ oder „BoomControl Pro“ gibt, um auch unter 30 cm Zielflächenabstand arbeiten zu können.
Dazu passt die Möglichkeit, die TD 12 neben 50 cm auch mit 25 cm Düsenabstand (z. B. 2/1 oder 2/2) und AutoSelect ausstatten zu können. Das ermöglicht dann zum Beispiel auch die Kombination von Doppelflachstrahl-/Flachstrahl-Düsen wie sie erfolgreich zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung eingesetzt werden.
Alles Weitere in Kürze
- Das Befüllzentrum der 12 TD ist identisch mit dem der Horsch Leeb-Baureihen LT und GS. Allerdings wird die TD 12 derzeit nur in der CCS Pro-Variante mit komplett automatisierter Steuerung gebaut. Dazu gehören das Außenbedienterminal, Waschprogramme sowie eine Einwinterungsfunktion zum automatischen Verteilen vom Frostschutz in allen Leitungen und Ventilen.
- Eine 3-Zoll-Fremdbefüll-Leitung mit Rückschlagventil kann derzeit nur sehr dominant „auf Putz“ nach vorne zur Deichsel verlegt werden.
- Neben der 35 l großen Einspülschleuse aus Kunststoff ist optional die 52-l-Edelstahlschleuse mit Stoßdüse lieferbar.
- Es gibt einen automatischen Befüllstopp mit zwei einstellbaren Füllständen sowie eine Druck-Entleerung mit 8 bis 10 bar und Cam-Lock-Kupplung, die auch zum Feuerlöschen taugt.
- Die Kreiselpumpe vom US-Hersteller Ace hat serienmäßig ein Flügelrad aus Edelstahl (Gehäuse optional) und leistet 1 000 l/min.
- Eine Kolbranpumpe von AR mit rund 170 l/min sorgt für die Entlüftung der 3-Zoll-Saugleitung und für die kontinuierliche Innenreinigung.
- Angetrieben werden die Pumpen per LS-Hydraulik vom Schlepper. Dafür sind laut Horsch einschließlich der Gestängesteuerung maximal 150 l/min Öl notwendig. Optional gibt es eine Aufsteckpumpe für die Zapfwelle.
- Der Frischwasserbehälter fasst 970 l, sitzt hinten über der Achse und muss mit einer Druckleitung über eine Geka-Kupplung gefüllt werden.
- Bei der Bedienung setzt Horsch Leeb auf ISO-Bus-Terminals (wie das Touch 800) und den Multifunktionsgriff von Müller Elektronik.
- In der eingesetzten Ausstattung kostet die Horsch TD 12 mit Tandemachse laut Preisliste knapp 150 000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
Fazit
Mit der 12 TD steigt Horsch Leeb in die Klasse der Tandemspritzen ein. Besonderheit ist das Doppeltank-System, von dem der Fahrer bei der Arbeit nichts mitbekommt. Damit will der Hersteller aber ausreichend Stützlast auch bei Bergauffahrt sicherstellen. Nur so können die Schlepper genügend Traktion entwickeln, um die 24-t-Spritze sicher ziehen zu können.
Was die Gestänge-, Pumpen- und Düsenausstattung angeht, greift Horsch auf die Komponenten seiner Anhängespritzen LT und GS zurück. Genauso wird es auch die große Spritze wahlweise mit PE- oder Edelstahltanks sowie 50 oder 25 cm Düsenabstand geben.