Gut zu wissen
- Das zwölfreihige Orbis 900 komplettiert die Vorsatz-Generation.
- Das 6 bis 9 m breite Orbis gibt es mit integriertem Transportschutz.
- Mit Cemos Auto Performance lastet sich der Jaguar selber aus.
Vor gut zwei Jahren haben wir das
neue Orbis im Fahrbericht vorgestellt (profi 11/2018). Bisher fehlte aber noch der Zwölfreiher — nicht ganz unwichtig für Häcksler über 900 PS. Gewünscht hatten wir uns damals auch einen integrierten Transportschutz, den Claas mit automatischer Klappung jetzt für das neue Orbis 900 entwickelt hat.
Wir haben mit dem 9-m-Vorsatz den Jaguar 990 TT gefüttert, der alle Automatikfunktionen an Bord hatte. Einen Blick haben wir auch auf den Korncracker geworfen, der mit einer neuen Beschichtung arbeitet (Kasten: „Harte Schale, weicher Kern“).
Claas: Raubkatze mit großem Hunger
Für den Appetit des Jaguar mit maximal 925 PS sind zwölf Reihen Mais schon ein Muss. Beim Orbis 900 fördern vier große und vier kleine Trommeln bzw. Scheiben die Pflanzen zur Mitte Richtung Vorpresskanal. Griffige Unterstützung liefern dabei die schräg angeordneten Einzugskegel kurz vor dem Einzugsschacht. Ihr steiler Anstellwinkel hebt das Pflanzenpaket gut auf die Höhe des Einzugs.
Sowohl bei kurzen als auch langen Pflanzen unseres wechselhaften Bestands war am sehr ruhigen Gutfluss nichts auszusetzen. Dabei hilft natürlich, dass sich die Vorsatzgeschwindigkeit aus der Kabine stufenlos anpassen lässt. Und für einen korrekten Abstand lassen sich die Einweiserfinger mit je zwei Schrauben einzeln im Abstand zum Trommelmantel einstellen.
Wie schon beim Orbis 600, 600 SD und 750 ist der zweistufig einstellbare Schnittwinkel schön flach. Und auch bei 9 m Arbeitsbreite passt sich das Maisgebiss prima dem Boden an. Verantwortlich dafür ist der aktive Pendelrahmen mit Rollenführung, der einen Querausgleich von 5° zu beiden Seiten ermöglicht.
Man fährt das Maisgebiss am besten mit der aktiven Schnitthöhen-Regelung Auto Contour. Neben den serienmäßigen äußeren Tastbügeln empfehlen wir auch den optionalen mittigen Taster.
Aufgefaserte Stoppeln
Die Stoppeln sind minimal 8 cm lang und deutlich aufgefasert — schön für die schnelle Rotte, aber noch kein Ersatz für die Zünslerbekämpfung. Unter den sichelartigen Messern rotieren die bekannten Räumer und Klingenräumer. Das Premium Line-Paket mit Wolframcarbid-Beschichtung der Messer und weiteren Verschleißteilen kostet für das 9-m-Orbis knapp 3 000 Euro extra.
Den Aufbau des Gebisses mit T-Konsolen unter den Messerscheiben haben wir schon detailliert im Fahrbericht des Orbis 750 vorgestellt. Praxisgerecht sind dabei die Wartungsklappen zu den Kupplungen sowie die integrierten Ölpeilstäbe in den Trommeln.
Schnell klappen und sitzenbleiben
Das Orbis 900 ist fünfteilig aufgebaut. Die Seitensegmente klappen jeweils rechts und links der zwei kleinen Trommeln symmetrisch übereinander — in 25 Sekunden auf...
Gut zu wissen
- Das zwölfreihige Orbis 900 komplettiert die Vorsatz-Generation.
- Das 6 bis 9 m breite Orbis gibt es mit integriertem Transportschutz.
- Mit Cemos Auto Performance lastet sich der Jaguar selber aus.
Vor gut zwei Jahren haben wir das
neue Orbis im Fahrbericht vorgestellt (profi 11/2018). Bisher fehlte aber noch der Zwölfreiher — nicht ganz unwichtig für Häcksler über 900 PS. Gewünscht hatten wir uns damals auch einen integrierten Transportschutz, den Claas mit automatischer Klappung jetzt für das neue Orbis 900 entwickelt hat.
Wir haben mit dem 9-m-Vorsatz den Jaguar 990 TT gefüttert, der alle Automatikfunktionen an Bord hatte. Einen Blick haben wir auch auf den Korncracker geworfen, der mit einer neuen Beschichtung arbeitet (Kasten: „Harte Schale, weicher Kern“).
Claas: Raubkatze mit großem Hunger
Für den Appetit des Jaguar mit maximal 925 PS sind zwölf Reihen Mais schon ein Muss. Beim Orbis 900 fördern vier große und vier kleine Trommeln bzw. Scheiben die Pflanzen zur Mitte Richtung Vorpresskanal. Griffige Unterstützung liefern dabei die schräg angeordneten Einzugskegel kurz vor dem Einzugsschacht. Ihr steiler Anstellwinkel hebt das Pflanzenpaket gut auf die Höhe des Einzugs.
Sowohl bei kurzen als auch langen Pflanzen unseres wechselhaften Bestands war am sehr ruhigen Gutfluss nichts auszusetzen. Dabei hilft natürlich, dass sich die Vorsatzgeschwindigkeit aus der Kabine stufenlos anpassen lässt. Und für einen korrekten Abstand lassen sich die Einweiserfinger mit je zwei Schrauben einzeln im Abstand zum Trommelmantel einstellen.
Wie schon beim Orbis 600, 600 SD und 750 ist der zweistufig einstellbare Schnittwinkel schön flach. Und auch bei 9 m Arbeitsbreite passt sich das Maisgebiss prima dem Boden an. Verantwortlich dafür ist der aktive Pendelrahmen mit Rollenführung, der einen Querausgleich von 5° zu beiden Seiten ermöglicht.
Man fährt das Maisgebiss am besten mit der aktiven Schnitthöhen-Regelung Auto Contour. Neben den serienmäßigen äußeren Tastbügeln empfehlen wir auch den optionalen mittigen Taster.
Aufgefaserte Stoppeln
Die Stoppeln sind minimal 8 cm lang und deutlich aufgefasert — schön für die schnelle Rotte, aber noch kein Ersatz für die Zünslerbekämpfung. Unter den sichelartigen Messern rotieren die bekannten Räumer und Klingenräumer. Das Premium Line-Paket mit Wolframcarbid-Beschichtung der Messer und weiteren Verschleißteilen kostet für das 9-m-Orbis knapp 3 000 Euro extra.
Den Aufbau des Gebisses mit T-Konsolen unter den Messerscheiben haben wir schon detailliert im Fahrbericht des Orbis 750 vorgestellt. Praxisgerecht sind dabei die Wartungsklappen zu den Kupplungen sowie die integrierten Ölpeilstäbe in den Trommeln.
Schnell klappen und sitzenbleiben
Das Orbis 900 ist fünfteilig aufgebaut. Die Seitensegmente klappen jeweils rechts und links der zwei kleinen Trommeln symmetrisch übereinander — in 25 Sekunden auf straßenkonforme 3 m. Und mit dem Raupenlaufwerk TerraTrac bleibt nicht nur der Vorsatz, sondern auch der Häcksler bei 3 m Transportbreite — zumindest bei 635 mm breitem Laufband (3,30 m bei 735 mm und 3,49 m bei 890 mm).
Den Fahrer freut es, wenn er den Transportschutz nicht mehr suchen und umständlich montieren muss. Denn auf Wunsch ist der jetzt komplett in den Klappvorgang integriert (Aufpreis gut 4 300 Euro): Beim Einklappen fährt von oben ein Gewebetuch mit Leuchten und Warnmarkierung vor das Gebiss und verdeckt die Werkzeuge komplett. Seitlich schwenkt je ein Arm ebenfalls Tücher an das Orbis. Insgesamt dauert der Klappvorgang mit dem integrierten Schutz nur rund fünf Sekunden länger als ohne.
Bei der Arbeit stören weder das eingerollte mittige Tuch noch die hinter das Gebiss geschwenkten seitlichen Arme. Auf der Straße senkt sich das Orbis 900 automatisch auf die integrierten Transporträder ab. Damit ist der Blick über den Vorsatz frei — die Sicht ist wirklich prima.
Weitere Details zum Orbis 900
- Den integrierten Transportschutz gibt es auch nachrüstbar für die neuen Orbis-Gebisse 900, 750, 600 sowie 600 SD.
- Optionale seitliche Lagermaisschnecken sind hydraulisch angetrieben.
- Die Drehzahl der Einzugskegel lässt sich bei Bedarf in drei Stufen anpassen.
- Der variabel-mechanisch angetriebene Vorsatz kann schnittlängenabhängig im Automatikmodus gefahren werden. Einschalten und Reversieren sind bei Vollgas möglich.
- Mit integriertem Transportschutz, Lenkautomat, Lagermaisschnecken und Premium Line-Ausstattung steht das Orbis 900 mit fast 173 000 Euro in der Liste (alle Preise ohne MwSt.). Es gab Zeiten, da gab es dafür einen ganzen Jaguar.
Alle Automatiken an
Automatisch lenken, Geschwindigkeit regeln, Motor drücken sowie Wagen befüllen — mehr kann man dem Fahrer kaum abnehmen. Doch wie effizient lastet sich der Häcksler selber aus? Als guter Häckslerfahrer schafft man immer eine hohe Effizienz, aber nicht konstant über den langen Erntetag. Die Elektronik bleibt immer gleich fit. Und am Ende des Tages ist nicht nur der Fahrer entlastet, sondern die Flächenleistung ist größer und der Dieselverbrauch geringer.
Cemos Auto Performance verbindet die Systeme Cruise Pilot und Dynamic Power miteinander. Im Menü stellt man die maximale Geschwindigkeit ein, wählt die passende Motordrehzahl und erlaubt dem Motor bis zu zehn Regelungsstufen — in unserem Fall maximal 925 PS.
Aktiviert wird das System mit dem Lenkautomaten. Die Elektronik sucht nun die für den aktuellen Durchsatz nötige Motorkennlinie aus und spritzt nur so viel Kraftstoff wie gerade nötig ein. In normalem Maisbestand wird man mit maximaler Leistung und maximalem Durchsatz fahren. Bei unseren Ertragsschwankungen regelte das System die Geschwindigkeit schon recht deutlich.
Ersteindruck bestätigt
Wir können unseren ersten Eindruck vom
Cemos Auto Performance (profi 12/2019) bestätigen: Dank gleichmäßigem Gutfluss und Arbeit im effizienten Drehzahlbereich wird eine dieselsparende Arbeit bei nahezu konstanter Leistung erreicht.
Claas hat Cemos Auto Performance bei der GPS-Ernte von Roggen gegen einen erfahrenen Lohnunternehmer-Fahrer antreten lassen. Das Resultat laut Claas: Die automatische Häckslerauslastung des Jaguar 990 führte zu 6,8 % höherer Flächenleistung und 12,4 % Dieseleinsparung — bei einem Aufpreis von knapp 4 600 Euro.
Harte Schale, weicher Kern
Der MCC Max-Korncracker ist mit der neuen BusaCLAD-Beschichtung von Busatis lieferbar. Die Ringsegmente mit 120/130 Zähnen werden in einem neuen Verfahren mit einem speziellen Verschleißschutz versehen. Verschiedene Legierungen mit Hartstoffen und Hartphasen sollen die Verschleißfestigkeit gegenüber der bisherigen Vergütung laut Claas um bis zu 100 % erhöhen. Die MCC Max-Walzen mit 265 mm Durchmesser eignen sich für einen Schnittlängenbereich von 4 bis 22 mm.
Die ineinandergreifenden Ringsegmente mit schräg angeordneten Reibflächen bereiten die Körner sehr intensiv auf. Zudem wird ein zusätzlicher Schneideffekt erzielt. Die schrägen Flächen liefern 11 % mehr Reibfläche und erreichen zudem auch eine höhere Durchsatzleistung. Die sehr gute Aufbereitung (bei 30 % Drehzahldifferenz) hat uns überzeugt. Mit dieser Intensität ist es möglich, bei gleicher Aufbereitungsintensität ein paar Millimeter länger zu häckseln. Der Mehrpreis gegenüber dem Standard-Cracker steht mit rund 5 500 Euro in der Liste.
Fazit
Um den Jaguar 990 TT mit 925 PS auszulasten, ist ein zwölfreihiges Maisgebiss Pflicht. Das neue Orbis 900 füttert den Häcksler sehr gleichmäßig und legt den Grundstein für eine gute Häckselqualität. Den automatischen Transportschutz hat Claas gut integriert. Mit dem TerraTrac-Laufwerk hält ein Jaguar dieser Leistungsklasse übrigens erstmals die 3-m-Grenze ein und darf damit genehmigungsfrei auf die Straße.
Auch wenn die Systeme nicht ganz günstig sind: Spätestens zum Grashäckseln sollte eine Raubkatze mit dieser Leistung Cemos Auto Performance an Bord haben. Übrigens: In eingesetzter Vollausstattung steht der Jaguar 990 TT inklusive Orbis 900 mit über 1 Mio. Euro in der Preisliste.