Gut zu wissen
- Der Torion 738 T Sinus ist der erste Teleradlader, den Liebherr mit Claas entwickelt hat.
- Die Knick-/Achsschenkellenkung verbessert gegenüber der Knicklenkung die Standsicherheit.
- Optional lassen sich Arbeitsfunktionen automatisch ansteuern.
Die Sinus-Baureihe ordnet sich bei den Torion-Radladern von Claas (gebaut von Liebherr) zwischen der kleinen und mittleren Klasse ein. Die Sinus-Lenkung kombiniert Knickpendel- mit 30° und Hinterradlenkung mit 25° Einschlagwinkel. Im Praxistest hatten wir bereits den Torion 956 Sinus (profi 7/2020).
Beim 738 T ist die Technik die Gleiche, nur etwas kleiner dimensioniert. Für die Bereifung 400/70 R 20 (2,09 m Außenbreite) gibt Claas einen äußeren Wendekreis über die Räder von 7,14 m an (8,55 m über die Kante der Erdschaufel). Das ist gut und erlaubt den Einsatz auch unter engeren Bedingungen. Schade, dass zur Lenkung noch immer nur ein normaler Differenzialzylinder installiert ist.
Claas Teleradlader 738 T Sinus: Hinterwagen vom Torion 644
Der Hinterwagen des Torion 738 T entspricht dem Radlader 644 mit 73-PS-Vierzylindermotor von Yanmar, Fahrhydrostat und automatischer Zweistufenschaltung. Der Motor erreicht mit DOC und DPF die Abgasstufe V. AdBlue muss also nicht zusätzlich zum Diesel (90-l-Tank) getankt werden.
Wir haben einen Futtermischwagen beladen und Quaderballen ausgelagert. Dabei zeigten sich Motor und Fahrantrieb wenig ausgelastet, prima waren das Ansprechverhalten und die Dosierbarkeit. Die Arbeitshydraulik arbeitet mit einer Zahnradpumpe mit maximal 93 l/min bei 230 bar. Mit der Geschwindigkeit und Ansteuerung kamen wir gut klar. Für 3 000 Euro gibt es optional eine Zusatzpumpe mit 30 l/min.
Telearm reicht knapp 5 m hoch
Zur Anlenkung des Teleskoparms wurde der Vorderwagen des 738 T neu...
Gut zu wissen
- Der Torion 738 T Sinus ist der erste Teleradlader, den Liebherr mit Claas entwickelt hat.
- Die Knick-/Achsschenkellenkung verbessert gegenüber der Knicklenkung die Standsicherheit.
- Optional lassen sich Arbeitsfunktionen automatisch ansteuern.
Die Sinus-Baureihe ordnet sich bei den Torion-Radladern von Claas (gebaut von Liebherr) zwischen der kleinen und mittleren Klasse ein. Die Sinus-Lenkung kombiniert Knickpendel- mit 30° und Hinterradlenkung mit 25° Einschlagwinkel. Im Praxistest hatten wir bereits den Torion 956 Sinus (profi 7/2020).
Beim 738 T ist die Technik die Gleiche, nur etwas kleiner dimensioniert. Für die Bereifung 400/70 R 20 (2,09 m Außenbreite) gibt Claas einen äußeren Wendekreis über die Räder von 7,14 m an (8,55 m über die Kante der Erdschaufel). Das ist gut und erlaubt den Einsatz auch unter engeren Bedingungen. Schade, dass zur Lenkung noch immer nur ein normaler Differenzialzylinder installiert ist.
Claas Teleradlader 738 T Sinus: Hinterwagen vom Torion 644
Der Hinterwagen des Torion 738 T entspricht dem Radlader 644 mit 73-PS-Vierzylindermotor von Yanmar, Fahrhydrostat und automatischer Zweistufenschaltung. Der Motor erreicht mit DOC und DPF die Abgasstufe V. AdBlue muss also nicht zusätzlich zum Diesel (90-l-Tank) getankt werden.
Wir haben einen Futtermischwagen beladen und Quaderballen ausgelagert. Dabei zeigten sich Motor und Fahrantrieb wenig ausgelastet, prima waren das Ansprechverhalten und die Dosierbarkeit. Die Arbeitshydraulik arbeitet mit einer Zahnradpumpe mit maximal 93 l/min bei 230 bar. Mit der Geschwindigkeit und Ansteuerung kamen wir gut klar. Für 3 000 Euro gibt es optional eine Zusatzpumpe mit 30 l/min.
Telearm reicht knapp 5 m hoch
Zur Anlenkung des Teleskoparms wurde der Vorderwagen des 738 T neu konstruiert. Komplett angehoben und austeleskopiert sind damit 4,96 m Hubhöhe im Werkzeug-Drehpunkt möglich. Der Arm selbst macht von seinen Abmessungen her einen stabilen Eindruck, auch die Verarbeitung mit innenliegenden Ölleitungen gefällt.
Im Zusammenspiel mit der vergleichsweise guten Standfestigkeit durch die Sinus-Lenkung und seinem Einsatzgewicht von 7 t kommt der Torion 738 T für seine Klasse auf relativ hohe Kipplasten von bis zu 4,3 t gerade bzw. 3,8 t geknickt. So hatten wir je nach Teleskopausschub mit zwei oder drei Quaderballen auf der Gabel immer ein sicheres Fahrgefühl. Dynamische Lastüberwachung nennt Claas sein System zur Überlastsicherung. Statt Dehnmess-Streifen auf der Hinterachse wird sie über Drucksensoren im Ölkreislauf und Winkelsensoren des Teleskoparms gesteuert.
Der Schwanenhals verfügt über eine aufwändige Z-Kinematik für den Kippzylinder, was zu relativ hohen Aufbrechkräften sowie Auskippgeschwindigkeiten führt. Der Bolzen der serienmäßig hydraulischen Werkzeug-
Verrieglung ist gleichzeitig der Drehpunkt des Schnellwechselrahmens. Das ergibt mehr Überladehöhe bei ausgekipptem Werkzeug. Der Auskippwinkel der Schaufel ist mit nur 38° bei voller Hubhöhe eher mäßig. 42,5° Ankippwinkel am Boden gehen in Ordnung.
Bekannte Kabine, top Terminal
Zur komfortablen Kabine mit großzügigem Platzangebot und guten Sichtverhältnissen müssen wir uns nicht wiederholen. Das können Sie bereits im Praxistest des Torion 956 nachlesen. Prima für die große Hubhöhe ist, dass der 738 T zusätzlich über ein breites Dachfenster verfügt.
Auch die Bedienelemente kennen wir bis auf das Terminal. So fällt der Joystick mit Mini-Kreuzhebel für die Teleskop- und vierte Hydraulikfunktion positiv auf, während die Anordnung und Symbolik der Schalter und Taster auf der rechten Instrumentenkonsole nach wie vor nicht überzeugen. Auch die lange Zwangspause beim Starten des Motors ist noch nicht abgestellt.
Richtig gut hat uns das serienmäßige Terminal mit dem 9 Zoll großen, übersichtlichen und farbigen Touchdisplay am rechten A-Holm der Kabine gefallen. Sogar die Positionen von Schwinge und Werkzeug in Grad sowie die Belastung des Kippzylinders in Prozent werden hier angezeigt — klasse.
Bedienung mit Automatik
Doch es kommt noch besser: Dank Smart Loading lassen sich Funktionen für zwei Werkzeuge recht einfach programmieren und speichern:
- die An- und Auskippgeschwindigkeit,
- die Endlagendämpfung des Kippzylinders,
- die Hubhöhe und Senktiefe der Schwinge sowie
- die Werkzeugrückführung am Boden.
Bei aktivierter Automatik muss dann der Joystick nur kurz über den Druckpunkt bewegt und wieder losgelassen werden, dann richten sich Schwinge und Werkzeug automatisch wie abgespeichert aus. Wird dabei noch kurz der Teleskopeinschub betätigt, fährt auch der Telearm komplett ein — sehr gut. Weitere Voraussetzungen: Die Motordrehzahl ist zumindest im mittleren Bereich, und man hat die entsprechende Ausstattung für knapp 800 Euro geordert.
Das kostet der Torion 738 T
In der Grundausstattung ist der 738 T Sinus mit gut 116 000 Euro gelistet. Für den eingesetzten Lader mit umfangreicher Ausstattung (z. B. Komfortausstattungspaket für knapp 10 000 Euro, Schwingungstilgung für 1 800 Euro, Klimaanlage für 3 000 Euro, zehn LED-Arbeitsleuchten für 2 700 Euro, Reversierlüfter für rund 2 600 Euro und Michelin-Bibload-Bereifung für 2 400 Euro) verlangt Claas knapp über 136 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.).