Gut zu wissen
- Das System arbeitet zweiphasig. Erst werden die Steine geschwadet, dann gesammelt.
- Der Sammler kann auch solo eingesetzt werden.
- Einige Ausstattungsdetails wie die geringe Überladehöhe des Bunkers oder die Zugeinrichtungen sind für den europäischen Markt nicht unbedingt passend.
-Schwader und Sammler kosten zusammen ähnlich viel wie kombinierte Klassenkollegen.
Degelman aus dem kanadischen Saskatchewan ist auf massive Großflächentechnik spezialisiert: Beispielsweise auf Strohstriegel mit bis zu 36,50 m Arbeitsbreite, schwere Kurzscheibeneggen mit 13,50 m Arbeitsbreite oder Schiebeschilder, die in der größten Ausführung für bis zu 700 PS freigegeben sind. Neben Dungstreuern, Sichelmulchern oder Glattwalzen gehört auch Technik zum Steinelesen zum Produktprogramm (Kasten: „Von Kanada bis Deutschland“).
Für unseren Fahrbericht waren wir mit dem zweiphasigen System aus einem Rock Rake (Steinschwader) und Signature 7200 (Steinsammler) im Feld. Mit dieser Kombi können Steine zwischen 5 und 60 cm Durchmesser maschinell gesammelt werden.
Rock Rake
Auch wenn man beide Maschinen solo einsetzen kann, ist der zweiphasige Einsatz am sinnvollsten. Im ersten Arbeitsgang werden die Steine an der Oberfläche geschwadet, im zweiten mit dem Sammler aufgelesen. Angehängt wird der Rock Rake (englisch für Steinschwader) klassisch kanadisch über das Zugpendel. Für den deutschen Markt empfiehlt der Importeur Kai Bassen aus Visselhövede eine Anhängung per Ackerschiene. Drei doppeltwirkende Steuergeräte muss der Traktor vorhalten: für die Rechtiefe, für die Winkelverstellung und für den Antrieb des Rotors. Alternativ ist ein weniger komfortabler Antrieb per Zapfwelle möglich. Die Rechwelle ist insgesamt 4,25 m breit und mit 83 austausch- und drehbaren Verschleißplatten bestückt. Eine spiralförmige Anordnung der Platten in Kombination
mit einer einstellbaren Schrägstellung von 10 bis 30° hinter dem Traktor fördert die Steine zur Seite. Als Rechtiefe gibt Degelman etwa 5 cm an. In der Praxis legt man jeweils zwei Anschlussbahnen in einem Schwad ab. Ein Gummituch hilft bei der Schwadbildung.
Angetrieben wird der Rotor links von einem Ölmotor. Für den Kraftschluss zwischen Ölmotor und Rotorwelle sorgt eine massive Antriebskette (47 mm Breite). Die Kette läuft in einem mit Öl befüllten Gehäuse, das mit einem abgedichteten und verschraubten Deckel gut zugänglich ist.
Zum Straßentransport müssen die beiden Laufräder geschwenkt werden. Im Zusammenspiel mit der hydraulisch schwenkbaren Deichsel lässt sich das Gerät damit auf der Straße in Längsrichtung fahren. Die Umrüstung ist allerdings sehr aufwändig und dauert einige Minuten.
Steinsammler
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Gut zu wissen
- Das System arbeitet zweiphasig. Erst werden die Steine geschwadet, dann gesammelt.
- Der Sammler kann auch solo eingesetzt werden.
- Einige Ausstattungsdetails wie die geringe Überladehöhe des Bunkers oder die Zugeinrichtungen sind für den europäischen Markt nicht unbedingt passend.
-Schwader und Sammler kosten zusammen ähnlich viel wie kombinierte Klassenkollegen.
Degelman aus dem kanadischen Saskatchewan ist auf massive Großflächentechnik spezialisiert: Beispielsweise auf Strohstriegel mit bis zu 36,50 m Arbeitsbreite, schwere Kurzscheibeneggen mit 13,50 m Arbeitsbreite oder Schiebeschilder, die in der größten Ausführung für bis zu 700 PS freigegeben sind. Neben Dungstreuern, Sichelmulchern oder Glattwalzen gehört auch Technik zum Steinelesen zum Produktprogramm (Kasten: „Von Kanada bis Deutschland“).
Für unseren Fahrbericht waren wir mit dem zweiphasigen System aus einem Rock Rake (Steinschwader) und Signature 7200 (Steinsammler) im Feld. Mit dieser Kombi können Steine zwischen 5 und 60 cm Durchmesser maschinell gesammelt werden.
Rock Rake
Auch wenn man beide Maschinen solo einsetzen kann, ist der zweiphasige Einsatz am sinnvollsten. Im ersten Arbeitsgang werden die Steine an der Oberfläche geschwadet, im zweiten mit dem Sammler aufgelesen. Angehängt wird der Rock Rake (englisch für Steinschwader) klassisch kanadisch über das Zugpendel. Für den deutschen Markt empfiehlt der Importeur Kai Bassen aus Visselhövede eine Anhängung per Ackerschiene. Drei doppeltwirkende Steuergeräte muss der Traktor vorhalten: für die Rechtiefe, für die Winkelverstellung und für den Antrieb des Rotors. Alternativ ist ein weniger komfortabler Antrieb per Zapfwelle möglich. Die Rechwelle ist insgesamt 4,25 m breit und mit 83 austausch- und drehbaren Verschleißplatten bestückt. Eine spiralförmige Anordnung der Platten in Kombination
mit einer einstellbaren Schrägstellung von 10 bis 30° hinter dem Traktor fördert die Steine zur Seite. Als Rechtiefe gibt Degelman etwa 5 cm an. In der Praxis legt man jeweils zwei Anschlussbahnen in einem Schwad ab. Ein Gummituch hilft bei der Schwadbildung.
Angetrieben wird der Rotor links von einem Ölmotor. Für den Kraftschluss zwischen Ölmotor und Rotorwelle sorgt eine massive Antriebskette (47 mm Breite). Die Kette läuft in einem mit Öl befüllten Gehäuse, das mit einem abgedichteten und verschraubten Deckel gut zugänglich ist.
Zum Straßentransport müssen die beiden Laufräder geschwenkt werden. Im Zusammenspiel mit der hydraulisch schwenkbaren Deichsel lässt sich das Gerät damit auf der Straße in Längsrichtung fahren. Die Umrüstung ist allerdings sehr aufwändig und dauert einige Minuten.
Steinsammler
Nach dem Schwaden kommt beim Degelman-Prinzip in einem zweiten Arbeitsgang der Sammler zum Einsatz. Wir waren mit einem Signature 7200 unterwegs, auch wenn für Europa eher der kleinere Signature 6000 zu empfehlen ist, der nach demselben Prinzip funktioniert. Denn ausschließlich mit dem kleineren Modell lassen sich 3 m Transportbreite realisieren, unter anderem durch eine geänderte Deichsel. Das größere Modell ist mit 3,30 m überbreit. Ähnlich wie beim Rock Rake setzen die Kanadier ab Werk auf eine Zugpendel-Anhängung. Bei unserem Einsatz rüstete der Betrieb allerdings eine Deichsel mit K80-Anhängung und verändertem Zugpunkt nach. Ähnlich bietet der Hersteller ab Werk auch eine Lösung für den Signature 6000 an, damit der Sammler bei Straßenfahrt mittig hinter dem Traktor läuft.
Zum Ansteuern sämtlicher Funktionen werden ebenfalls drei Steuergeräte benötigt: für die Lenkdeichsel, für den Rotorantrieb und zum Absenken bzw. zum Bunkerentleeren. Der alternative Antrieb per Zapfwelle ist nicht zu empfehlen, da Vorteile wie das Reversieren oder eine feinfühlige Drehzahlansteuerung dann wegfallen.
Großer Rotor
Der Clou ist der große Sammelrotor mit 1,65 m Durchmesser: Dieser kämmt auf etwa 1,80 m Breite das zuvor abgelegte Schwad in den Sammelbunker. Der massive Rotor besteht aus drei Rohren mit jeweils 20 aufgeschweißten Rechplatten. Eine beidseitige Federvorspannung an den Rohren dient als Überlastsicherung.
Übrigens: Anders als bei sonstigen Fahrberichten haben wir uns diesmal keine Neu- oder Vorführmaschine angeschaut, sondern eine fünf Jahre alte Kombi aus der Praxis. Obwohl man eindeutig sah, dass die Maschinen schon zahlreiche Kämpfe gegen große Steine gewann, sah der Zustand noch sehr solide aus. Die Überlastsicherung scheint demnach tadellos zu funktionieren.
An den Verschleißteilen sind die Einsätze allerdings nicht spurlos vorbeigezogen. Apropos: Beim Thema Verschleiß sind beispielsweise die Scharspitzen zu nennen. Degelman nutzt hier verschleißarme Komponenten, die ansonsten für Radlader- bzw. Baggerschaufeln verwendet werden. Verschraubt sind die Spitzen auf den Siebzinken, die mit 4,5 cm Durchmesser aus Vollmaterial bestehen. Der Abstand zueinander bestimmt die sammelfähige Steingröße nach unten: Etwa 5 cm sind die kleinsten Kaliber, die der Signature zu fassen bekommt.
Kleines Detail: Von den Siebzinken ist nur jeder dritte rundum am Rahmen angeschweißt, die jeweils anderen nur an einem unteren Träger. Im Laufe der Jahre hat Degelman so die besten Erfahrungen ohne Steinklemmer gemacht.
Hinter der Siebfläche werden die Steine in den Bunker gefördert. Unten ist der Bunker mit versetzten Federstählen offen konstruiert, so dass anhaftende Erde möglichst herausfällt. Als Tankvolumen stehen 2,3 m3 zur Verfügung. Kleines Manko: Die Überladehöhe beträgt lediglich 91 cm — auf gängige Kipper kommt man damit leider nicht.
Preislich stehen für den Rock Rake 1500 mit hydraulischem Antrieb etwa 26 300 Euro in der Preisliste (alle Preise ohne MwSt.). Zusätzlich ruft der Hersteller für den Signature 7200 mit Hydraulikantrieb und schwenkbarer Deichsel rund 29 900 Euro auf. Das kleinere Modell kostet 3 000 Euro weniger. Unsere Meinung: Sowohl der Preis als auch der zweiphasige Aufbau machen das System zu einem Nischenprodukt für steinreiche Regionen.
Von Kanada bis Deutschland
Das Unternehmen Degelman Industries wurde im Jahr 1962 als Familienbetrieb in Regina, Kanada, gegründet. Heute beschäftigt das Degelman rund 300 Mitarbeiter, im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 83 Mio. Euro. Die überdachte Produktionsfläche ist 1,3 ha groß. Im vergangenen Jahr stieg ein Investor in das familiengeführte Unternehmen ein, das in Norddakota (USA) mit einer Tochterfirma ansässig ist.
In Deutschland werden die Maschinen erst seit 2019 gehandelt. Als einziger Importeur in Europa übernahm Landmaschinenhändler Kai Bassen aus 27374 Visselhövede den Vertrieb. Bassen ist erfahren im Maschinenhandel sowie mit Import- und Exportgeschäften. Er will für die Degelman-Produkte ein Vertriebsnetz aufbauen und die Händler bei den Importformalitäten, Zertifizierungen und der Ersatzteilversorgung unterstützen.