Gut zu wissen
- Jetzt sind auch die großen Raupen von Fendt stufenlos.
- Statt des Zwölfzylinders von AgcoPower sitzt unter der Haube ein Sechszylinder von MAN.
- Die Federung des Unterwagens sorgt für viel Fahrkomfort.
Wie schon vor einiger Zeit angekündigt, verschwindet die Marke Challenger aus Europa. Im
Agco-Konzern werden auch die großen Raupen künftig unter der Marke Fendt verkauft. Es ändern sich allerdings nicht nur der Markenname und die Farbe.
Raupentraktor von Fendt: „Nur“ noch 6 Zylinder
Klappt man die neue, im Design der 1000er-Serie gehaltene Motorhaube des
Traktors hoch, fällt der Blick auf das neue Triebwerk. Statt des Agco-Zwölfzylinders mit vier Turboladern verrichtet hier jetzt ein MAN-Sechszylinder mit einem Turbo seine Arbeit. Weniger Bauteile, kompaktere Bauweise und das Niedrigdrehzahlkonzept waren Gründe für den Wechsel.
In den drei „kleineren“ Modellen ist der MAN D3876 mit 15,2 l Hubraum installiert, wo er zwischen 511 und 618 PS leistet. Nur im Topmodell 1167 Vario MT setzt Fendt auf den MAN D4276 mit 16,2 l Brennraum und 673 PS — noch mal rund 35 PS mehr als beim Vorgänger. Gleichzeitig wurden die Tanks auf jetzt 1 320 l für Diesel sowie 135 l für AdBlue vergrößert, und alle Motoren erfüllen die Abgasstufe V. Neben der Abgasrückführung sitzt die komplette Technik mit DPF, DOC- und SCR-Kat im Auspuff.
Stufenloses Vario-Getriebe…
Wie im großen Rad- und in den kleineren Raupenschleppern findet sich jetzt auch in den großen Raupen das stufenlose Vario-Getriebe TA 400T. Bis zum 1162 Vario MT „verträgt“ es die volle Motorleistung bei reiner Zugarbeit. Nur der 1167 Vario MT hat einen Boost, der die letzten 55 PS nur freisetzt, wenn Lüfter-, Zapfwellen- und/oder Hydraulikleistung abgenommen werden.
Stichwort Lüfter: Bei den neuen Raupen ist der Kühler komplett vom Motorraum abgeschottet. So streicht die Kühlluft des hydraulischen Ventilators nicht an der Motorperipherie lang zur Kabine. Ein interessanter Ansatz, zumal auch der große VTG-Turbolader nur ein Hitzeschild hat.
Womit wir bei der Zapfwelle wären: Auch die 1100 Vario MT-Baureihe ist optional mit Zapfwelle zu bekommen. Dabei hat man die Wahl zwischen den drei Drehzahlen 1 000,...
Gut zu wissen
- Jetzt sind auch die großen Raupen von Fendt stufenlos.
- Statt des Zwölfzylinders von AgcoPower sitzt unter der Haube ein Sechszylinder von MAN.
- Die Federung des Unterwagens sorgt für viel Fahrkomfort.
Wie schon vor einiger Zeit angekündigt, verschwindet die Marke Challenger aus Europa. Im
Agco-Konzern werden auch die großen Raupen künftig unter der Marke Fendt verkauft. Es ändern sich allerdings nicht nur der Markenname und die Farbe.
Raupentraktor von Fendt: „Nur“ noch 6 Zylinder
Klappt man die neue, im Design der 1000er-Serie gehaltene Motorhaube des
Traktors hoch, fällt der Blick auf das neue Triebwerk. Statt des Agco-Zwölfzylinders mit vier Turboladern verrichtet hier jetzt ein MAN-Sechszylinder mit einem Turbo seine Arbeit. Weniger Bauteile, kompaktere Bauweise und das Niedrigdrehzahlkonzept waren Gründe für den Wechsel.
In den drei „kleineren“ Modellen ist der MAN D3876 mit 15,2 l Hubraum installiert, wo er zwischen 511 und 618 PS leistet. Nur im Topmodell 1167 Vario MT setzt Fendt auf den MAN D4276 mit 16,2 l Brennraum und 673 PS — noch mal rund 35 PS mehr als beim Vorgänger. Gleichzeitig wurden die Tanks auf jetzt 1 320 l für Diesel sowie 135 l für AdBlue vergrößert, und alle Motoren erfüllen die Abgasstufe V. Neben der Abgasrückführung sitzt die komplette Technik mit DPF, DOC- und SCR-Kat im Auspuff.
Stufenloses Vario-Getriebe…
Wie im großen Rad- und in den kleineren Raupenschleppern findet sich jetzt auch in den großen Raupen das stufenlose Vario-Getriebe TA 400T. Bis zum 1162 Vario MT „verträgt“ es die volle Motorleistung bei reiner Zugarbeit. Nur der 1167 Vario MT hat einen Boost, der die letzten 55 PS nur freisetzt, wenn Lüfter-, Zapfwellen- und/oder Hydraulikleistung abgenommen werden.
Stichwort Lüfter: Bei den neuen Raupen ist der Kühler komplett vom Motorraum abgeschottet. So streicht die Kühlluft des hydraulischen Ventilators nicht an der Motorperipherie lang zur Kabine. Ein interessanter Ansatz, zumal auch der große VTG-Turbolader nur ein Hitzeschild hat.
Womit wir bei der Zapfwelle wären: Auch die 1100 Vario MT-Baureihe ist optional mit Zapfwelle zu bekommen. Dabei hat man die Wahl zwischen den drei Drehzahlen 1 000, 1 000E und 1 300 Touren, wobei das Topmodell 1167 Vario MT maximal 588 PS hinten über den Stummel abgeben kann.
…und „Smart Ride“-Federung
Zum Getriebe sowie zur Motor-Getriebe-Steuerung müssen wir an dieser Stelle nicht viel erklären. Auf der Straße werden sich auch eingefleischte Raupenfahrer schnell daran gewöhnen, nicht mehr mit einem 16/4-Powershift, knapp 40 km/h und Negativ-Gas unterwegs zu sein. Jetzt „schwebt“ man förmlich stufenlos per Fahrpedal und mit bis zu 43 km/h bei nur 1 500 Touren dahin. Denn hinzu kommt der Quantensprung beim Fahrkomfort: „Smart Ride+“ heißt das Zauberwort für die Federung des Unterwagens mit Spiralfedern und Stoßdämpfern. Ein System, wie es schon von den kleineren Raupen bekannt ist.
Das „+“ steht dabei für die Möglichkeit, die Raupe aktiv auszurichten. So guckt die Nase z. B. bei hoher Stützlast oder sich leerendem Fronttank nicht mehr in den Himmel, sondern das Fahrzeug kann nivelliert werden.
Die Raupenlaufwerke selbst haben sich vom Grundaufbau nicht geändert. Nur die Mittelrollen sind etwas größer geworden und mit Ringen aus Polyurethan statt Gummi versehen. Das soll für weniger Aufheizung der Bänder sorgen.
Stichwort Laufbänder: Sie sind nach wie vor in Breiten von 69,9 über 76,2 bis 91,4 cm verfügbar. Nur mit den schmalen Bändern ist es allerdings möglich, unter 3 m Außenbreite zu bleiben.
Bis zu 27 t „Kampfgewicht“
Für die schlupfarme Zugkraftübertragung kann die leer mit 18,8 t angegebene Raupe mit Gewichten vorne, an den Laufbandrahmen sowie an den Leit- und Antriebsrädern aufballastiert werden. Beim Frontgewicht sind das maximal 2,3 t, an den Laufbändern fast 2,7 t, an den Leiträdern gut 2 t und an den Antriebsrädern bis zu 1,4 t. So kommt man vollballastiert auf 27 t, mit denen die Raupe noch legal auf die Straße darf.
Bei unserem Fahrbericht war die 1162 MT Vario mit den 69,9 cm breiten Bändern auf 24 t ballastiert. Mit dem 7 m breiten Amazone Cenius 7003-2TX Super im Zugpendel ging es damit zur Grundbodenbearbeitung auf einen tonigen Lehm. Dieser war gerade soweit abgetrocknet, dass eine Bearbeitung möglich war. So konnten die 618 Dieselrösser direkt zeigen, was sie draufhaben: Mit rund 7,5 km/h zogen sie den Grubber bei nur 1 600 Touren mit weniger als 5 % Schlupf. Bei einer Arbeitstiefe von 25 cm betrug der Kraftstoffverbrauch gut 75 l/h oder besser 14,4 l/ha.
Natürlich haben wir auch tiefer gearbeitet. Schon der Verbrauch von 105 l/h zeigte die höhere Auslastung, die dann bei unter 6 km/h auch zu über 10 % Schlupf führte. Ein Grund dafür, dass der besuchte Betrieb beim Vorgängermodell die 91-cm-Bänder nutzt.
Kabine mit Vario-Center
Die Kabine der neuen 1100 Vario MT ist jetzt baugleich mit dem Fahrerhaus der 900 Vario MT. Challenger-Fahrer finden zwar ihr markantes Multifunktionslenkrad wieder, die Armlehne wurde aber durch das „Vario Center“ samt Touchscreen und Joystick ersetzt. Hier hat man die Wahl zwischen dem einfachen „Power“-Bedienhebel oder dem großen „Profi“-Multifunktionsgriff. Der „Fendt-ONE“-Fahrerplatz wird wohl erst beim nächsten Update kommen.
Das Platzangebot ist in der (optional sogar gefederten!) Kabine im Vergleich zur Konkurrenz eher bescheiden. Das passt aber ganz wunderbar zu dem „Understatement“ der Raupe bei den Abmessungen: Sie hat zwar die gleiche Power wie z. B. ein Quadtrac oder 9RX, ist aber über 1 m kürzer und fast 0,50 m niedriger.
Alles weitere in Kürze
- Das Zugpendel bzw. das (optionale) Hubwerk sind schwenkbar, um die Bauteile bei Lenk- und Wendemanövern zu entlasten.
- Die Axialkolbenpumpe mit 220 l/min ist Serie. Optional ist ein zweiter, unabhängiger Ölkreislauf mit ebenfalls 220 l/min.
- Maximal gibt es acht Steuerventile im Heck, teilweise mit bis zu 170 l/min Durchflussmenge.
- Beim GPS-System hat man die Wahl zwischen Antennen von Novatel und Trimble. Optional sind alle Ausbaustufen vom RTK bis hin zur Vorgewende-Automatisierung „TI Headland“ lieferbar.
Fazit
Fendt hat jetzt auch die großen Raupen mit Vario-Getriebe sowie der Laufwerksfederung „Smart Ride“ ausgestattet. Außerdem wurde der Konzern-eigene Zwölfzylinder durch einen MAN-Sechszylinder ersetzt. Die Kabine ist im Vergleich zum Wettbewerb nicht zu groß geraten, die Bedienung samt VarioCenter passt aber wie ein Maßanzug.
Und maßgeschneiderte Sachen haben natürlich ihren Preis: So steht die 1162 MT Vario in gefahrener Ausstattung mit 594 350 Euro plus MwSt. in der Liste.