Gut zu wissen
- Schuitemaker spendiert dem Rapide ein Update mit Drehmomentsensor, beweglicher Stirnwand und neuer Steuerung.
- Die Rotorzinken sind ab Werk aufgepanzert, der Messerboden wurde verstärkt.
- Zusätzliche Tastrollen hinter der Pickup und lenkbare seitliche Räder sollen die Pickup-Führung weiter verbessern.
- Der Dosierwalzenantrieb wurde überarbeitet, damit ist der Wagen in weniger als 45 Sekunden leer.
Aus der Ferne betrachtet hat sich der Schuitemaker Rapide kaum verändert. Kennern fällt die neue Farbgebung auf; vorne an der Stirnwand und hinten an der Klappe erkennt man jetzt dezente gelbe (Veenhuis-)Bleche. Außerdem sind die Felgen nun anders lackiert. Die Farbgebung ist bisher das Einzige, was äußerlich auf den Zusammenschluss von Veenhuis und Schuitemaker schließen lässt.
Dabei gibt es intern eine klare Regelung: Veenhuis kümmert sich vornehmlich um Gülle (Güllefässer und Schlitzgeräte), Schuitemaker bleibt der Futterernte treu (Ladewagen, Häckseltransportwagen und Fütterungstechnik). So wollen sich die Holländer auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Synergien beim Maschinenbau und im Einkauf nutzen.
Bewegliche Stirnwand
Der Aufbau des neuen Rapide hat sich gegenüber dem 6600 (profi 10/2011) in einigen Punkten geändert. Insbesondere die Ladeautomatik mit Drehmomentsensor, eine automatische Entladehilfe als klappbare Stirnwand, die neue (ISO-Bus-taugliche) Steuerung sowie der Dosierwalzenantrieb und der verstärkte Messerboden sind neu.
Treu geblieben sind die Holländer der gezogenen Pickup. Bei der Nutzung als Häckseltransportwagen verschwindet die Pickup dabei mit vergleichsweise riesiger Bodenfreiheit hinter dem Rotor.
Neu sind seitliche, gelenkte Tasträder der Dimension 170/60-8 sowie bis zu vier zusätzliche Stützräder hinter der Pickup, die den Boden außerhalb der Schlepperspur abtasten.
An der Rechqualität der mechanisch per Kette angetriebenen Pickup haben wir nichts auszusetzen. Als Schuitemaker-Neuling muss man sich aber zunächst mit der Situation anfreunden, den Gutfluss nicht mehr im Blick zu haben. Das ist nach nur wenigen Wagenladungen schnell vergessen. Denn der Rapide hat ein großes...
Gut zu wissen
- Schuitemaker spendiert dem Rapide ein Update mit Drehmomentsensor, beweglicher Stirnwand und neuer Steuerung.
- Die Rotorzinken sind ab Werk aufgepanzert, der Messerboden wurde verstärkt.
- Zusätzliche Tastrollen hinter der Pickup und lenkbare seitliche Räder sollen die Pickup-Führung weiter verbessern.
- Der Dosierwalzenantrieb wurde überarbeitet, damit ist der Wagen in weniger als 45 Sekunden leer.
Aus der Ferne betrachtet hat sich der Schuitemaker Rapide kaum verändert. Kennern fällt die neue Farbgebung auf; vorne an der Stirnwand und hinten an der Klappe erkennt man jetzt dezente gelbe (Veenhuis-)Bleche. Außerdem sind die Felgen nun anders lackiert. Die Farbgebung ist bisher das Einzige, was äußerlich auf den Zusammenschluss von Veenhuis und Schuitemaker schließen lässt.
Dabei gibt es intern eine klare Regelung: Veenhuis kümmert sich vornehmlich um Gülle (Güllefässer und Schlitzgeräte), Schuitemaker bleibt der Futterernte treu (Ladewagen, Häckseltransportwagen und Fütterungstechnik). So wollen sich die Holländer auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Synergien beim Maschinenbau und im Einkauf nutzen.
Bewegliche Stirnwand
Der Aufbau des neuen Rapide hat sich gegenüber dem 6600 (profi 10/2011) in einigen Punkten geändert. Insbesondere die Ladeautomatik mit Drehmomentsensor, eine automatische Entladehilfe als klappbare Stirnwand, die neue (ISO-Bus-taugliche) Steuerung sowie der Dosierwalzenantrieb und der verstärkte Messerboden sind neu.
Treu geblieben sind die Holländer der gezogenen Pickup. Bei der Nutzung als Häckseltransportwagen verschwindet die Pickup dabei mit vergleichsweise riesiger Bodenfreiheit hinter dem Rotor.
Neu sind seitliche, gelenkte Tasträder der Dimension 170/60-8 sowie bis zu vier zusätzliche Stützräder hinter der Pickup, die den Boden außerhalb der Schlepperspur abtasten.
An der Rechqualität der mechanisch per Kette angetriebenen Pickup haben wir nichts auszusetzen. Als Schuitemaker-Neuling muss man sich aber zunächst mit der Situation anfreunden, den Gutfluss nicht mehr im Blick zu haben. Das ist nach nur wenigen Wagenladungen schnell vergessen. Denn der Rapide hat ein großes Schluckvermögen, und die gezogene Pickup weicht Hindernissen nach oben aus und beginnt nicht zu schieben.
Von der hydraulischen Glattwalze aus übernimmt der im Durchmesser 65 cm große Rotor das Futter. Die 20 mm breiten Zinken sind jetzt ab Werk mit einer Hartbeschichtung ausgerüstet. Außerdem hat man den Messerboden verstärkt, so dass sich dieser auch bei größeren Haufen nicht verbiegen soll. Geschnitten wird das Futter von den jetzt 5 anstatt 4 mm dicken 43 Messern, die von oben gesteckt für eine theoretische Schnittlänge von 44 mm sorgen. Die Messer sind in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen werden jeweils hydraulisch in den Kanal eingeschwenkt und per Stickstoffblase vorgespannt. Sollten Fremdkörper den Kanal passieren, können die Messergruppen nach hinten ausweichen. Eine Einzelmessersicherung gibt es nicht.
Neue Ladeautomatik
Der Antriebsstrang ist auf 2 400 Nm abgesichert. Neu ist ein Drehmomentsensor in der Antriebswelle vor dem seitlichen Rotorgetriebe von Röglberg. In Verbindung mit einem zusätzlichen Drucksensor in den Zylindern der oberen klappbaren Häckselklappe wird der Kratzboden automatisch gesteuert. Der Fahrer hat dabei die Wahl bei den Auslösemomenten und Prioritäten für diese Sensoren. In der Praxis funktioniert die Ladeautomatik tadellos, wenn man sich an den richtigen Wert herangetastet hat.
Der vorgespannte Deutz Agrotron 7250 TTV hatte am Hang genügend zu tun, insbesondere wenn der Wagen das Futter intensiv in den Laderaum presst. Der Kratzboden ist nach vorne hin um 16 cm abgesenkt.
Auf dem Weg zur Miete fällt auf, dass der Wagen am Hang mit seinem ungefederten Pendeltandem-Fahrgestell, das technisch bis zu 30 t verträgt, stabil liegt. Leer wiegt er über 12 t.
In deutlich unter einer Minute entleert
Der sauber verarbeitete Laderaum ist jetzt noch schneller leer! Neben der enormen Kratzbodengeschwindigkeit hilft die klappbare Stirnwand, Restfutter vom Rotor auf den Kratzboden zu drücken. Dann feuert der Rapide die Ladung in weniger als 45 Sekunden auf die Miete — mit Dosierwalzen wohlgemerkt!
Die klappbare Stirnwand kann aber nicht mit denen anderer Fabrikate verglichen werden, denn der Drehpunkt ist nicht unten, sondern oben an der Stirnwand angebracht. Ein Parallelogramm sowie zwei Hydraulikzylinder unten drücken die Wand und damit das Futter um etwa 30 cm in den Laderaum. Die Stirnwand ist im Belademodus nicht als Presswand nutzbar.
Neue Steuerung
Der in die Jahre gekommenen Steuerung hat Schuitemaker jetzt ein Update verpasst. Dabei hat man der Bedienung mit zwei Joysticks um die Touchfunktion direkt auf dem Schirm ergänzt. Es gibt drei Modi: Straße, Belade- und Entlademodus. Das Display ist zwar nicht komplett blendfrei, aber die Symbolik ist eindeutig und Heckklappenöffnung sowie der Kratzbodenvorschub werden schön und deutlich symbolisiert. Auf Wunsch liefert der Hersteller auch eine ISO-Bus-Steuerung, die ohne das Terminal auskommt.
Weitere Details
- Ab Werk ist eine teleskopierbare Achse lieferbar, bei der die erste Achse um 68 cm ausschiebt. Eine 30,5 Zoll Bereifung ist Option.
- Abgesehen von etwas Futter auf dem Rotor ist der Laderaum nach der Entladung restlos leer!
- Die Häckselklappe verriegelt nicht mehr mechanisch, sondern hydraulische Sperrblöcke sichern die Klappe in jeder Stellung.
- Ein NIR-Sensor an der Stirnwand in Verbindung mit einer Wiegeeinrichtung zur Ertrags- und Qualitätsanalyse ist für 26 000 Euro lieferbar.
- Der Dosierwalzenantrieb erfolgt mit seitlicher Kette. Der Rotor- und die Pickup sind während der Entladung entkoppelt.
Fazit
Der Rapide ist nicht neu, aber in Details verändert und verbessert worden. Neben der drehmomentabhängigen Befüllautomatik gefällt die neue Steuerung sowie der geänderte Dosierwalzenantrieb. Der Wagen ist nach wie vor schwer. Und die bewegliche Stirnwand dient allein der (noch) schnelleren Entleerung. Die gezogene Pickup samt Laderotor sind nahezu gleich geblieben.