Gut zu wissen
- Der Weycor AR 480 macht einen kräftigen, wendigen und gut verarbeiteten Eindruck.
- Der Radlader ist mit unterschiedlichen Schwingen lieferbar, je nachdem ob Hubkraft oder Hubhöhe gefragt ist.
- Die geräumige Kabine bietet eine gute Rundumsicht und viel Bedienkomfort. Gestört hat uns der wannenförmige Boden.
- Beim sonst gutem Aufstieg in die Kabine ist die untere Trittstufe zu klein.
Seit 2016 heißen die Radlader aus Wildeshausen nicht mehr Atlas, sondern Weycor. Der eingesetzte AR 480 war mit der verlängerten Schwinge für 30 cm mehr Hub- und Überladehöhe ausgestattet (Aufpreis knapp 2 600 Euro). Der Nutzlastverlust beträgt gegenüber der Standardschwinge rund 20 %.
Spritziger Deutz-Motor
Der ohne Werkzeug knapp 5,8 t schwere AR 480 wird von einem Deutz-Vierzylindermotor mit 2,9 l Hubraum und 55 kW/75 PS Leistung befeuert (Abgasstufe V mit gekühlter externer Abgasrückführung, Dieseloxidations-Katalysator und Dieselpartikelfilter).
Im praktischen Einsatz zeigte sich der Motor spritzig und leistungsstark. Er arbeitet tendenziell mit etwas höheren Drehzahlen als das bisher auf dem besuchten Betrieb eingesetzte Vorgängermodell AR 52.
Der Einfüllstutzen für den 100-l-Dieseltank unter der Motorhaube verläuft zu waagerecht. Beim Tanken schaltet die automatische Zapfpistole immer wieder vorzeitig ab.
Prima Sicht
Die Kabine bietet viel Platz und eine sehr gute Sicht zu allen Seiten, besonders auf die Schwinge. Nur die Spitzen der Palettengabel bleiben verborgen.
Beide Türen lassen sich um 180 Grad nach hinten aufstellen und sind mit einem pfiffigen Entriegelungsknopf versehen. Man kann sich beim Aufsteigen in einem Zug am Türrahmen festhalten, mit dem Daumen die Verriegelung lösen und die Tür hinter sich zu ziehen. Der mechanisch gefederte Sitz bietet einen angenehmen Sitzkomfort. Gut gefallen haben uns auch die Arbeitsscheinwerfer, die heizbare Heckscheibe und die sinnvoll angeordneten Luftdüsen.
Das Zündschloss sitzt etwas zu tief rechts neben der...
Gut zu wissen
- Der Weycor AR 480 macht einen kräftigen, wendigen und gut verarbeiteten Eindruck.
- Der Radlader ist mit unterschiedlichen Schwingen lieferbar, je nachdem ob Hubkraft oder Hubhöhe gefragt ist.
- Die geräumige Kabine bietet eine gute Rundumsicht und viel Bedienkomfort. Gestört hat uns der wannenförmige Boden.
- Beim sonst gutem Aufstieg in die Kabine ist die untere Trittstufe zu klein.
Seit 2016 heißen die Radlader aus Wildeshausen nicht mehr Atlas, sondern Weycor. Der eingesetzte AR 480 war mit der verlängerten Schwinge für 30 cm mehr Hub- und Überladehöhe ausgestattet (Aufpreis knapp 2 600 Euro). Der Nutzlastverlust beträgt gegenüber der Standardschwinge rund 20 %.
Spritziger Deutz-Motor
Der ohne Werkzeug knapp 5,8 t schwere AR 480 wird von einem Deutz-Vierzylindermotor mit 2,9 l Hubraum und 55 kW/75 PS Leistung befeuert (Abgasstufe V mit gekühlter externer Abgasrückführung, Dieseloxidations-Katalysator und Dieselpartikelfilter).
Im praktischen Einsatz zeigte sich der Motor spritzig und leistungsstark. Er arbeitet tendenziell mit etwas höheren Drehzahlen als das bisher auf dem besuchten Betrieb eingesetzte Vorgängermodell AR 52.
Der Einfüllstutzen für den 100-l-Dieseltank unter der Motorhaube verläuft zu waagerecht. Beim Tanken schaltet die automatische Zapfpistole immer wieder vorzeitig ab.
Prima Sicht
Die Kabine bietet viel Platz und eine sehr gute Sicht zu allen Seiten, besonders auf die Schwinge. Nur die Spitzen der Palettengabel bleiben verborgen.
Beide Türen lassen sich um 180 Grad nach hinten aufstellen und sind mit einem pfiffigen Entriegelungsknopf versehen. Man kann sich beim Aufsteigen in einem Zug am Türrahmen festhalten, mit dem Daumen die Verriegelung lösen und die Tür hinter sich zu ziehen. Der mechanisch gefederte Sitz bietet einen angenehmen Sitzkomfort. Gut gefallen haben uns auch die Arbeitsscheinwerfer, die heizbare Heckscheibe und die sinnvoll angeordneten Luftdüsen.
Das Zündschloss sitzt etwas zu tief rechts neben der Lenkradkonsole. Weniger gut sind auch die zu kleine untere Trittstufe und der wannenförmige Kabinenboden — hier sammelt sich Dreck unter den Pedalen.
Der Joystick sitzt ergonomisch günstig auf einer verstellbaren Armlehne. Mit dem roten Schiebeschalter wird die Fahrtrichtung vorgewählt. Der gelbe Schalter rechts daneben ist für die dritte hydraulische Funktion (z. B. Öffnen und Schließen der Greifschaufel). Auf der Rückseite befinden sich zwei weitere Knöpfe für die Differenzialsperre und den Wechsel der Fahrstufe.
Kräftig und wendig
Die erste Fahrstufe nutzt man in der Regel nur für schwere Erdarbeiten. Dann lässt sich auch die Differenzialsperre zuschalten, die die Vorder- und Hinterachse zu 100 % sperrt. Tägliche Routine-Aufgaben wie Stapeln von Strohballen, Laden von Getreide und Dünger sowie Befüllen des Futtermischwagens konnten wir in der zweiten Fahrstufe (maximal 20 km/h) sicher bewältigen — notfalls kann man unter Last immer noch in die erste Stufe herunterschalten.
In der optionalen dritten Stufe fährt der AR 480 beim Transport maximal 40 km/h (Aufpreis knapp 5 500 Euro).
Bei Arbeiten mit der 180 cm breiten Greifschaufel waren wir von der Wendigkeit und Kraft des Radladers angetan. Der hydrostatische Fahrantrieb brachte bei unseren Bedingungen jederzeit genug Schubkraft, um alle vier Räder auf festem Untergrund zum Durchdrehen zu bringen.
Mit der Zahnradpumpe (62 l/min, 265 bar) ließ sich flott arbeiten. Dank der kräftigen Z-Kinematik ließ sich die 450 kg schwere Greifschaufel flott mit bis zu 1 100 kg Grassilage füllen. Die Werkzeuge werden per hydraulischem Schnellwechselsystem vom Fahrersitz ver- und entriegelt. Das stabile Koppelsystem ist seit Jahrzehnten unverändert, so dass vorhandene Geräte weitergenutzt werden können.
Wertige Verarbeitung
Die Verarbeitung des Weycor AR 480 kann sich sehen lassen. Die stabilen Kunststoff-Kotflügel machen einen ebenso hochwertigen Eindruck wie die Qualität der Schweißnähte und die Lackierung. Schön ist auch die simple Bedienung der Handbremse per Kippschalter. Dank Federspeicherbremse steht der Lader immer sicher.
Bei der Wartung und beim Tanken muss man wissen, dass vor dem Schließen der Motorhaube die Verriegelung am Gasdruckzylinder zu lösen ist. Dank einiger fest verlegter Leitungen braucht zum Abschmieren niemand mehr unter den Lader zu kriechen. Sogar eine Fettpresse gehört zum Lieferumfang. Diese kommt bei der von uns eingesetzten Maschine vermutlich aber nie zum Einsatz, da eine Zentralschmieranlage von SKF installiert war (Aufpreis gut 4 200 Euro).
Was uns außerdem auffiel
- Das Continental-Radio mit Freisprecheinrichtung ist einfach zu bedienen, daran können sich viele Traktorhersteller ein Beispiel nehmen.
- Für die Standardschaufel gibt Weycor 48° Ankippwinkel am Boden und 45° Auskippwinkel bei voller Hubhöhe an — das sind ordentliche Werte.
- Ein Beifahrersitz ist leider nicht mehr lieferbar, weil Weycor die Maschinen als Erdbaumaschine anmeldet. Hier sind Beifahrer nicht zulässig.
Fazit
Der Weycor-Radlader AR 480 machte bei unserem Kurzeinsatz einen kräftigen, durchdachten und gut verarbeiteten Eindruck. Verbesserungspotenzial könnten wir uns noch bei der Kabine vorstellen.
In der Grundausstattung kostet der AR 480 laut Liste gut 79 700 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Für die Testausstattung (Palettengabel, 1,1-m3-Standardschaufel, 40 km/h, verlängerte Schwinge, Zentralschmieranlage) verlangt Weycor einen Listenpreis von
gut 95 800 Euro.