Gut zu wissen
- Den MTE-R-Teleskoprahmen gibt es mit zwei verschiedenen Reihenausstattungen.
- Die MT-Einzelreihe ist leichter aufgebaut als die MTR.
- Die Geräte genießen für die Eigenmechanisierung einen guten Ruf.
- Beim Düngertank muss man kleine Kompromisse in Kauf nehmen, zum Beispiel zum Abdrehen.
Sechsreihige Maissägeräte sind vor allem für die Eigenmechanisierung interessant. Gaspardo ist in dieser Klasse mit verschiedenen Konfigurationen auf dem Gebrauchtmarkt vertreten. Die Klassiker darunter sind mit 3 m Transportbreite die MTE-R-Modelle mit doppeltem Teleskoprahmen. Überwiegend sind die Geräte sechsreihig anzutreffen, selten auch siebenreihig. In Arbeitsstellung ist der Teleskoprahmen 4,30 m breit.
Womit wir beim ersten Tipp wären: Prüfen Sie den Teleskopfunktion. Bei guter Wartung und Pflege tauchen hier keine Probleme auf. Bei mangelnder Pflege schon. Daher unser Tipp: Fahren Sie unbedingt beide Seiten über das dw-Steuergerät aus, um die Leichtgängigkeit zu prüfen. Geführt werden die Teleskoprohre über seitliche Gleitplatten mit Teflonbeschichtung. Die Innenrohre sollten weitestgehend rostfrei und die Hydraulikzylinder trocken sein.
Abgeleitet von diesem Aspekt empfehlen wir nach der Legesaison eine akkurate Reinigung im ausgefahrenen Zustand. Anschließend sollten Sie den Teleskoprahmen trocknen lassen und konservieren.
Der Anbau an den Traktor
Hiebei haben verschiedene Praktiker Kleinigkeiten bemängelt: Einerseits ist der Bauraum zwischen Schlepper und Drille nicht sonderlich groß. Anderseits sind die zu kurzen Stützfüße ungünstig weit in der Mitte platziert.
Die enge Bauweise zum Schlepper bedeutet allerdings einen Schwerpunktvorteil für kleine Schlepper. Bei 1 670 kg Leergewicht mit Düngertank sollten Sie je nach Hubkraft mit 90 bis 130 PS klarkommen.
Für die Unterlenker sind das Spreizmaß der Kategorie II und Langlöcher vorgesehen. Zum Koppeln des Oberlenkers gibt es nur eine fixe Bohrung. Das Sägerät benötigt zwei dw-Steuergeräte für die Spuranzeiger und den Teleskoprahmen.
Den ISO-Bus-Stecker brauchen Sie bei älteren Geräten selten. Lediglich für Modelle mit Reihenabschaltung per Magnetkupplung oder mit elektrischem Vereinzelungsantrieb (verfügbar seit 2018) ist ein Traktor mit ISO-Bus Pflicht.
Hängende Spuranzeiger
An den robusten Spuranzeigern gibt es ein Problem: Selbst wenn die Maschine und die Spuranzeiger ganz ausgehoben sind, kratzen sie noch am Boden. Das hat manchen Geräten Reparaturen beschert, vor allem beim Rückwärtsfahren ist höchste Vorsicht geboten. Recht häufig wurden aus diesem Grund zur Tiefenbegrenzung Seile, Federn oder Anschläge nachgerüstet. Gelobt wird von den Praktikern die Scherschraube samt Vorratsmagazin. Tipp: Für schwere Böden ist am Spuranzeiger die gezackte anstelle der glatten Hohlscheibe zu empfehlen.
Dünger fordert Pflege
Bis zum Serienupdate 2018 wurden die kompakten Maschinen ausschließlich mit 1 000 l großen Behältern angeboten. Vielen Kunden war das zu wenig — vor allem weil die trichterförmige Bauweise beim Befüllen mit der Laderschaufel viel Handarbeit erfordert: Mittig ist der Tank sofort voll, während außen noch Platz ist.
Um den Tank gleichmäßig zu befüllen, empfiehlt sich mindestens der zweite Tritt über dem rechten Rad, der heute zur Serie gehört. Verschiedene Praktiker haben sich außerdem für diesen Zweck Laufstege oder Trittstufen auf die Parallelogramme der Säaggregate gebaut. So werden Schäden an den Unterdruckschläuchen verhindert, auf die Sie achten sollten.
Beim Düngertank muss man Kompromisse eingehen: Abdrehen kann man nicht, die Ausbringmenge lässt sich nur nach Tabelle und kg/ha einstellen. Doch keine Sorge: Die ausgebrachte Menge passt bei klassischen Düngersorten wie DAP im Durchschnitt ganz gut, so die Meinung der befragten Praktiker. Erst bei großen Ausbringmengen ab etwa 300 kg/ha kommt das System an seine Grenzen.
Die Düngermenge wird auf beiden Seiten getrennt per Rändelschraube eingestellt. Hierüber wird die...
Gut zu wissen
- Den MTE-R-Teleskoprahmen gibt es mit zwei verschiedenen Reihenausstattungen.
- Die MT-Einzelreihe ist leichter aufgebaut als die MTR.
- Die Geräte genießen für die Eigenmechanisierung einen guten Ruf.
- Beim Düngertank muss man kleine Kompromisse in Kauf nehmen, zum Beispiel zum Abdrehen.
Sechsreihige Maissägeräte sind vor allem für die Eigenmechanisierung interessant. Gaspardo ist in dieser Klasse mit verschiedenen Konfigurationen auf dem Gebrauchtmarkt vertreten. Die Klassiker darunter sind mit 3 m Transportbreite die MTE-R-Modelle mit doppeltem Teleskoprahmen. Überwiegend sind die Geräte sechsreihig anzutreffen, selten auch siebenreihig. In Arbeitsstellung ist der Teleskoprahmen 4,30 m breit.
Womit wir beim ersten Tipp wären: Prüfen Sie den Teleskopfunktion. Bei guter Wartung und Pflege tauchen hier keine Probleme auf. Bei mangelnder Pflege schon. Daher unser Tipp: Fahren Sie unbedingt beide Seiten über das dw-Steuergerät aus, um die Leichtgängigkeit zu prüfen. Geführt werden die Teleskoprohre über seitliche Gleitplatten mit Teflonbeschichtung. Die Innenrohre sollten weitestgehend rostfrei und die Hydraulikzylinder trocken sein.
Abgeleitet von diesem Aspekt empfehlen wir nach der Legesaison eine akkurate Reinigung im ausgefahrenen Zustand. Anschließend sollten Sie den Teleskoprahmen trocknen lassen und konservieren.
Der Anbau an den Traktor
Hiebei haben verschiedene Praktiker Kleinigkeiten bemängelt: Einerseits ist der Bauraum zwischen Schlepper und Drille nicht sonderlich groß. Anderseits sind die zu kurzen Stützfüße ungünstig weit in der Mitte platziert.
Die enge Bauweise zum Schlepper bedeutet allerdings einen Schwerpunktvorteil für kleine Schlepper. Bei 1 670 kg Leergewicht mit Düngertank sollten Sie je nach Hubkraft mit 90 bis 130 PS klarkommen.
Für die Unterlenker sind das Spreizmaß der Kategorie II und Langlöcher vorgesehen. Zum Koppeln des Oberlenkers gibt es nur eine fixe Bohrung. Das Sägerät benötigt zwei dw-Steuergeräte für die Spuranzeiger und den Teleskoprahmen.
Den ISO-Bus-Stecker brauchen Sie bei älteren Geräten selten. Lediglich für Modelle mit Reihenabschaltung per Magnetkupplung oder mit elektrischem Vereinzelungsantrieb (verfügbar seit 2018) ist ein Traktor mit ISO-Bus Pflicht.
Hängende Spuranzeiger
An den robusten Spuranzeigern gibt es ein Problem: Selbst wenn die Maschine und die Spuranzeiger ganz ausgehoben sind, kratzen sie noch am Boden. Das hat manchen Geräten Reparaturen beschert, vor allem beim Rückwärtsfahren ist höchste Vorsicht geboten. Recht häufig wurden aus diesem Grund zur Tiefenbegrenzung Seile, Federn oder Anschläge nachgerüstet. Gelobt wird von den Praktikern die Scherschraube samt Vorratsmagazin. Tipp: Für schwere Böden ist am Spuranzeiger die gezackte anstelle der glatten Hohlscheibe zu empfehlen.
Dünger fordert Pflege
Bis zum Serienupdate 2018 wurden die kompakten Maschinen ausschließlich mit 1 000 l großen Behältern angeboten. Vielen Kunden war das zu wenig — vor allem weil die trichterförmige Bauweise beim Befüllen mit der Laderschaufel viel Handarbeit erfordert: Mittig ist der Tank sofort voll, während außen noch Platz ist.
Um den Tank gleichmäßig zu befüllen, empfiehlt sich mindestens der zweite Tritt über dem rechten Rad, der heute zur Serie gehört. Verschiedene Praktiker haben sich außerdem für diesen Zweck Laufstege oder Trittstufen auf die Parallelogramme der Säaggregate gebaut. So werden Schäden an den Unterdruckschläuchen verhindert, auf die Sie achten sollten.
Beim Düngertank muss man Kompromisse eingehen: Abdrehen kann man nicht, die Ausbringmenge lässt sich nur nach Tabelle und kg/ha einstellen. Doch keine Sorge: Die ausgebrachte Menge passt bei klassischen Düngersorten wie DAP im Durchschnitt ganz gut, so die Meinung der befragten Praktiker. Erst bei großen Ausbringmengen ab etwa 300 kg/ha kommt das System an seine Grenzen.
Die Düngermenge wird auf beiden Seiten getrennt per Rändelschraube eingestellt. Hierüber wird die Öffnung zwischen Tank und den senkrecht ausgerichteten Zellenrädern verändert. Prüfen Sie, ob sich die Schieber problemlos betätigen lassen und nicht verschlissen sind.
Die Zellenrädern zählen zu den gängigen Verschleißteilen. Kontrollieren Sie vor allem die untere Hälfte auf Abrieb. Je nach Zustand können Sie die Zellenräder drehen oder austauschen. Im Tausch kostet ein Zellenrad rund 20 Euro, die komplette Dosiereinheit liegt bei 100 Euro pro Reihe.
Zu empfehlen ist außerdem ein Blick auf die T-Stücke zur Düngereinführung in die Förderstrecke. Diese sollten innen für einen gleichmäßigen Düngertransport möglichst glatt und rostfrei sein. Bis 2013 fertigte Gaspardo die T-Stücke aus Kunststoff, heute aus pulverbeschichtetem Blech.
Im Zuge dieses Updates wurden auch die Querschnitte der Düngerschläuche von 35 auf 45 mm vergrößert, was vor allem den Düngertransport zu den Randreihen verbessert. Bei älteren Geräten lassen sich die größeren Schläuche nachrüsten.
Rundlauf prüfen
Für die akkurate Düngerdosierung ist der Rundlauf des Antriebsstrangs wichtig. Abgehend von beiden Antriebsrädern (7.5-16) über das zentrale Kettenradgetriebe und die beiden Vorgelegewellen sollten Sie kein Spiel vorfinden. Das Getriebe ist in der Grundausstattung übrigens gut zugänglich, mit optionaler Düngerschnecke nur schlecht.
Zurück zum Düngertank: Rechts und links ist je eine Entleerungsklappe vorgesehen, die nicht praxistauglich sind. Weder das Leerlaufverhalten ist gut, noch kann der Dünger sinnvoll aufgefangen werden.
Kommen wir zu den Scheibenscharen für die Düngerablage. Die Scheiben sollten nicht mehr als 90 mm von ihren ursprünglichen 370 mm verschlissen sein. Außerdem dürfen Sie kein seitliches Spiel feststellen. Falls doch, kosten neue Schrägkugellager knapp 10 Euro pro Scheibenseite. Grundsätzlich gelten die blattgefederten Doppelscheibenschare als standfest und zuverlässig. Alternativ gibt es selten auch Schleppschare.
Verschiedene Einzelreihen
Auf dem Gebrauchtmarkt finden Sie zwei verschiedene Einzelreihen. Die meisten Sägeräte sind mit der leichteren Ausführung MT bestückt. Erst bei jüngeren Modellen nimmt die Anzahl mit der alternativ schwereren Einzelreihe MTR zu.
Das leichte MT-Säaggregat erkennen Sie schnell: Zum Beispiel bestehen die Parallelogramme aus einfachen Flacheisen und nicht aus verwindungssteifem Gussmaterial wie bei der MTR-Baureihe. Bei beiden Geräten sollten Sie die Lenker auf seitliches Spiel überprüfen.
Die Handhabung an beiden Reihenkonzepten unterscheidet sich im Detail. Bei der MT-Reihe werden zur Aggregat-Ballastierung VON 83 BIS 97 KG entweder eine oder zwei Federn eingehängt. Konzipiert ist diese Bauart für leichtere Böden sowie für die konventionelle Saat nach dem Pflug. Auch geringe Mengen an Pflanzenrückständen werden toleriert. An dem schwereren MTR-Reihe lässt sich der Schardruck stufen- aber nicht werkzeuglos von 87 bis 130 kg einstellen.
Das Herzstück...
...mit Unterdruckvereinzelung ist bei MT und MTR identisch: Die Körner werden klassisch an einer Lochscheibe angesaugt, per Abstreifer vereinzelt und von einem Auswerfer in das Fallrohr übergeben. Wichtig ist der Zustand der Dichtungen am außen anliegenden Gehäuse.
An der Kunststoffdichtung sollten Sie unbedingt noch einen ausreichenden Höhenversatz zwischen dem Ring auf der Innenseite des Aluminiumdeckels und der Außenseite des Ansaugschlitzes fühlen. Ebenso dürfen die Lochscheiben an diesen Stellen keinen übermäßigen Verschleiß aufzeigen: Außen schleifen sie rundherum an der feststehenden Kunststoffdichtung. Dort sollte die Materialstärke noch mindestens zwei Drittel der mittigen Scheibenstärke betragen. Außerdem sollten die Bohrungen der Lochscheiben nicht ausgewaschen sein.
Überzeugen Sie sich, dass Ihr Kandidat mit den passenden Lochscheiben und Ausfwerfern ausgestattet ist. Als Ersatzteil kostet eine Scheibe etwa 45 Euro. Die Auswahl für verschiedene Kulturen ist groß.
Auch wenn aktuell die Vielzahl der Geräte mit mechanischem Antrieb anzutreffen ist, nimmt seit zwei Jahren die Anzahl der elektrisch angetriebenen Maschinen zu. Gaspardo arbeitet mit bürstenlosen Motoren, Jobrechner und ISO-Bus. In dieser Ausstattung sind Fahrgassen sowie die Aussaat per Applikationskarte möglich.
Wer mit mechanischem Antrieb Fahrgassen wünscht, muss den Kardanwellenantrieb manuell trennen (aufwändig) oder Elektromagnet-Kupplungen einbauen.
Überwachung per Optogeber
Bei der neuesten Generation wird die Vereinzelung per ISO-Bus-Terminal überwacht. Oberhalb des Fallkanals sitzen Optogeber, die bis 2017 von Müller Elektronik stammten. Bis dahin diente das Precimat- oder Basic-Terminal von Müller zur Reihenüberwachung. Beim Precimat sollten Sie sich nicht vom Gesamt-Hektarzähler täuschen lassen. Per Tastenkombination lässt sich dieser Wert einfach löschen.
Die Optogeber können Sie mit dem Precimat per Service-Taste prüfen: Nachdem Sie diese Taste gedrückt haben und dann einen Gegenstand in den Optogeber halten, erkennen Sie die Funktion. Bei den ISO-Bus-Maschinen erfolgt das über die Diagnose-Ebene.
Saatfurche und -einbettung
Gelobt wird die robuste und funktionale Bauart der Einbettungswerkzeuge. Die Klutenräumer lassen sich mit dem 19er Schlüssel praktisch verstellen. Unter steinigen Bedingungen sind die Räumer allerdings eher schädlich.
Dahinter öffnen Doppelscheibenschare die Furche, sie werden über seitliche Tasträder mit einem Querpendel in der Tiefe geführt. Beim MTR-Aggregat sind die Scheibenschare mit 420 mm Durchmesser eine Nummer größer als beim MT-Aggregat mit 370 mm. Die Tasträder sind 400 mm hoch und entweder 115 mm oder nur 65 mm breit.
Die Tiefenverstellung erfolgt von hinten per Kurbel, eine seitliche Skala zeigt den Einstellwert an. Auch wenn es daran keine Kritik gab, schadet eine Überprüfung der Spindelverstellung nicht.
Um der Saat ausreichend Bodenschluss zu gewähren, sollten Sie die V-Andruckrollen begutachten. Unter steinigen Bedingungen kann das Gummi verschleißen, dann lassen sich die Andruckräder aber preiswert und einfach tauschen. Auf Wunsch gibt es 300 mal 25 mm oder 320 mal 50 mm große Gummi-Andruckollen.
Einstellen lässt sich die Vorspannung der Druckrollen bei der MT-Ausstattung per Kurbel, bei der MTR-Variante mit Hilfe eines Hebels. Der Winkel ist nicht einstellbar, ein Versatz für steinige Böden hingegen schon.
Alles Weitere in Kürze
- Der Gebläseantrieb lässt sich auf alle Zapfwellendrehzahlen umrüsten.
- Die Saatbehälter fassen meistens 60 l.
- Am Säherz gibt es Entleerungsklappen.
- Für die Tragräder bietet Gaspardo Steinschutzbügel und Felgenschutze an.
- Mikrogranulat-Streuer gibt es optional.
- Zwischen Fallrohr und Andruckrollen lassen sich Inox-Stahldruckrollen für einen besseren Bodenschluss nachrüsten.
Fazit
Für die Eigenmechanisierung erhielt das teleskopierbare Modell MTE-R von Gaspardo — zusammen mit den Säaggregaten MT und MTR — durchweg positives Feedback: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt“, so die Praktiker. Schwächen im Detail wie die Restentleerung oder das Abdrehen vom Düngertank muss man in Kauf nehmen. Ansonsten sollten überwiegend Pflege- und Verschleißteile überprüft werden. Der Ablagegenauigkeit verleihen die Praktiker einen guten Durchschnitt — damit braucht sich die Drille im Gesamtpaket nicht zu verstecken.