Gut zu wissen
- Kran, Rahmen, Reifen: Damit checken Sie die wichtigsten Bauteile für ihren Wagen.
- Wer viel Kurzholz fahren möchte, ist mit einem Leiterrahmen besser beraten.
- Sie kaufen, was Sie sehen.
Das Angebot an Rückewagen auf den gängigen Gebrauchtmaschinenbörsen wie traktorpool.de ist überschaubar. Oft werden Neue oder Vorführmaschinen angeboten, deren Preise die 25 000 Euro Marke überschreiten. Zu viel Geld für viele Betriebe, die einen Einstieg in diese Technik wagen wollen. Sollten Sie außerhalb dieses schmalen Angebots doch noch auf ein Modell ihres Geschmacks stoßen, dann geben wir Ihnen folgende Tipps für den Gebrauchtcheck. Ein Rückewagen ist modular aufgebaut und Sie kaufen das, was Sie sehen. Was sich flapsig anhört, ist genau so gemeint:
Teilen Sie den Check in Baugruppen
Je nach Einsatzart und zu bewegender Festmetermenge pro Jahr ist natürlich die Art des Holztransports entscheidend: Soll auf der Straße transportiert werden? Langholz oder Kurzholz? Oder ist man mit dem Wagen permanent im Gelände unterwegs, abseits von Rückegassen. Diese Punkte sollten vor der Auswahl geklärt sein, weil die Technik diesbezüglich angepasst werden muß, z. B. mit einer vernünftigen Beleuchtungsanlage für die Straßenfahrt bzw. einer Druckluftbremse.
Beginnen Sie Ihren Check bei der Anhängung
Die Untenanhängung ist bei größeren Wagen mit mehr als 12 t Nutzlast die Regel. Weit verbreitet ist noch die Obenanhängung mit dem Vorteil, im Forst mehr Bodenfreiheit vorhalten zu können. Die meisten Rückewagen sind mit einer Deichsellenkung ausgestattet: Sind die Zylinder noch dicht? Sind die Bolzen ausgeschlagen? Gibt es eine für den öffentlichen Straßenverkehr nötige Arretierung?
Der Deichsel folgend gilt dem zentralen Werkzeug des Rückewagens volle Aufmerksamkeit: dem Kran. Auslegeweiten von mindestens sechs Meter sind für eine Einstiegsmaschine üblich. Zwei Meter neben dem Wagen sollte der Kran mindestens noch
1,2 t heben. Damit der Rückewagen bei diesen Traglasten sicher steht, nehmen Sie sich zunächst die Stützen vor. Sogenannte Flap-Down-Stützen haben den Drehpunkt in Deichselnähe und klappen seitlich. Anders als die A-Abstützung stehen diese Pratzen breiter und damit sicherer. Sie brauchen allerdings auch mehr Platz. Das Gelenkspiel der Pratzen ist schnell kontrolliert.
Für die Ladeleistung ist neben der Kran-Kinematik die Hydraulikleistung entscheidend
Häufig gibt es Wagen, die mit einer eigenen Hydraulikpumpe ausgestattet sind: Das...
Gut zu wissen
- Kran, Rahmen, Reifen: Damit checken Sie die wichtigsten Bauteile für ihren Wagen.
- Wer viel Kurzholz fahren möchte, ist mit einem Leiterrahmen besser beraten.
- Sie kaufen, was Sie sehen.
Das Angebot an Rückewagen auf den gängigen Gebrauchtmaschinenbörsen wie traktorpool.de ist überschaubar. Oft werden Neue oder Vorführmaschinen angeboten, deren Preise die 25 000 Euro Marke überschreiten. Zu viel Geld für viele Betriebe, die einen Einstieg in diese Technik wagen wollen. Sollten Sie außerhalb dieses schmalen Angebots doch noch auf ein Modell ihres Geschmacks stoßen, dann geben wir Ihnen folgende Tipps für den Gebrauchtcheck. Ein Rückewagen ist modular aufgebaut und Sie kaufen das, was Sie sehen. Was sich flapsig anhört, ist genau so gemeint:
Teilen Sie den Check in Baugruppen
Je nach Einsatzart und zu bewegender Festmetermenge pro Jahr ist natürlich die Art des Holztransports entscheidend: Soll auf der Straße transportiert werden? Langholz oder Kurzholz? Oder ist man mit dem Wagen permanent im Gelände unterwegs, abseits von Rückegassen. Diese Punkte sollten vor der Auswahl geklärt sein, weil die Technik diesbezüglich angepasst werden muß, z. B. mit einer vernünftigen Beleuchtungsanlage für die Straßenfahrt bzw. einer Druckluftbremse.
Beginnen Sie Ihren Check bei der Anhängung
Die Untenanhängung ist bei größeren Wagen mit mehr als 12 t Nutzlast die Regel. Weit verbreitet ist noch die Obenanhängung mit dem Vorteil, im Forst mehr Bodenfreiheit vorhalten zu können. Die meisten Rückewagen sind mit einer Deichsellenkung ausgestattet: Sind die Zylinder noch dicht? Sind die Bolzen ausgeschlagen? Gibt es eine für den öffentlichen Straßenverkehr nötige Arretierung?
Der Deichsel folgend gilt dem zentralen Werkzeug des Rückewagens volle Aufmerksamkeit: dem Kran. Auslegeweiten von mindestens sechs Meter sind für eine Einstiegsmaschine üblich. Zwei Meter neben dem Wagen sollte der Kran mindestens noch
1,2 t heben. Damit der Rückewagen bei diesen Traglasten sicher steht, nehmen Sie sich zunächst die Stützen vor. Sogenannte Flap-Down-Stützen haben den Drehpunkt in Deichselnähe und klappen seitlich. Anders als die A-Abstützung stehen diese Pratzen breiter und damit sicherer. Sie brauchen allerdings auch mehr Platz. Das Gelenkspiel der Pratzen ist schnell kontrolliert.
Für die Ladeleistung ist neben der Kran-Kinematik die Hydraulikleistung entscheidend
Häufig gibt es Wagen, die mit einer eigenen Hydraulikpumpe ausgestattet sind: Das können wir auch nur empfehlen. Einfacher zu handhaben sind Hydraulikpumpen die von der Gelenkwelle angetrieben werden, ebenso gibt es aber auch Vertreter mit einer Aufsteckpumpe für den Zapfwellenstummel.
Beide Pumpenarten sollten dicht sein und ausreichend Druck und Förderleistung aufweisen. Eine Ölkühlung muss gewährleistet sein. Wer kein Durchflussmesser zur Hand hat, der sollte den Kran zumindest bei voller Leistung bewegen, um zu entscheiden, ob einem die Kranbewegung bzw. Geschwindigkeit ausreicht. Auch Mischbewegungen des Arms müssen möglich sein.
Jedes Hydrauliksystem hat Schwachstellen
Schläuche, Undichtigkeiten und die Ölstand: Alles muss auch beim Rückewagen kontrolliert werden. Achten Sie auf eine saubere Schlauch- und Leitungsverlegung: Nachträglich geflickte oder ausgetauschte Schlauchleitungen, sollten sicher mit dem Kran verbunden sein, damit Astwerk keinen Schaden anrichten kann.
Schutz vor Holz bietet allein schon die Kranauswahl: Sitzt der Zylinder für den Teleskopausschub außen, ist er einfach zu kontrollieren — aber voll im Gefahrenbereich. Gleiches gilt für den Hubzylinder des Krans: Ist dieser „ziehend“ auf dem Arm angebracht, können Stämme nicht mit der Kolbenstange des Krans kollidieren. Gute Frontgitter bieten aber ebenfalls Schutz. Apropos Frontgitter: Das zeigt sehr gut, wie der Vorbesitzer mit seiner Maschine umgegangen ist.
Zurück zum Kran
Der Teleskopausschub ist auf Spiel zum Hauptrohr zu überprüfen. Ebenso alle Drehgelenke und natürlich der Schwenkmechanismus (am besten in Öl gelagert). Er muss ausreichend Schwenkmoment aufweisen, damit die Stämme hangaufwärts geschleppt werden können.
Ausgeschlagene Bolzen des Rotators mit Greifzange sollten Sie weniger beunruhigen als Risse oder lockere Schrauben an der Verbindung zu Rahmen und Kranbefestigung. Bei der Kranbedienung bietet der Markt das gesamte Programm: vom einfachen Stockhebel ohne Podest bis zur komfortablen Elektrohydraulik. Entscheiden Sie selbst, welchen Komfort Sie benötigen. Als Einstieg ist eine rein mechanische Kranbedienung am einfachsten zu überprüfen und bietet auch im zweiten Leben wenig Problempotenzial.
Vom Kran zum Rahmen
Leiterrahmen sind stabil konstruiert und bieten die Möglichkeit, auch Kurzholz quer zu laden. Zentralrohrrahmen sind meist variabler, weil Rungenabstand oder die gesamte Fahrzeuglänge einfach der Holzlänge angepasst werden können.
Wenige Hersteller setzen auf Alurungen. Stahl ist hier die Regel und Sie können als Praktiker schnell erkennen, ob geschweißt wurde oder geschweißt werden muss. Abgeschrägte Steckrungen sind das Mittel der Wahl. In der Regel sind vier Rungenpaare ausreichend. Wenige Modelle sind mit einem fünften oder nur drei Paaren ausgestattet.
Der Rahmen sollte frei von Rissen sein
Ein Rückewagen hat nicht selten mal „auf der Seite“ gelegen. Daher achten Sie genau auf Schweißnähte und auf gerade Kanten ohne sichtbare Verwindungen. Im harten Praxisalltag werden die Wagen mit 8 bis 14 m³ Ladevolumen gerne auch mal überladen…
Das Übergewicht sollte den Reifen und Achsen bestenfalls nichts ausgemacht haben. Boogie-Achsen sind prädestiniert für eine gute Bodenanpassung im rauen Forstgelände. Die Steckachsen sollten noch ohne zusätzliche Schweißnaht oder Knotenblech auskommen und gerade sein.
Forstreifen der Dimension 500/50-17 sind weit verbreitet. Wichtig ist, dass 16 PM Forstreifen aufgezogen sind. Die stabile Flanke und Decke sind ideal für den harten Forsteinsatz. Gleichzeitig sollten die Ventile natürlich mit einem ordentlichen Schutz versehen sein — das verbessert die Betriebssicherheit.
Zu den Preisen
Gebrauchte Modelle mit mehr als 20 Jahren Einsatz auf dem Buckel sind bereits ab 4 000 Euro zu haben und nicht zu empfehlen. Gute Gebrauchte gibt es ab 15 000 Euro, während Profi-Modelle mit 25 000 Euro und mehr gehandelt werden.
Fazit
Sie kaufen, was Sie sehen. So einfach ist die Umschreibung beim Gebrauchtmaschinen-Check eines Rückewagens. Damit der Rückewagenkauf nicht auf dem Holzweg endet, gilt neben dem Rahmen, vor allem dem Kran besondere Aufmerksamkeit. Je nach Nutzung sollten Sie die Rungenpaare, die Art des Rahmens und die Kranreichweite, sowie dessen Abstützung nach Ihren Bedürfnissen auswählen.