Gut zu wissen
- Die SE260-Baureihe schafft die Schnittstelle zwischen den umfangreichen Zwei- und den einfachen Einreihern.
- Wichtig ist der Blick auf zahlreiche Verschleißteile.
- Bei rund 100 Ausstattungsoptionen ist Vorsicht bei der Maschinenauswahl geboten.
Im Jahr 2012 platzierte
Grimme den Kartoffelroder SE260 neu zwischen dem Einreiher SE85-55 und dem Zweireiher SE150-60. Mit 120 verkauften Rodern allein im Jahr 2013 und weiteren je 200 Exemplaren in den Folgejahren zählt der SE260 zum meist verkauften Zweireiher aus Damme.
Im Vergleich zum umfangreicheren SE150-60 ist der SE260 einen halben Meter kürzer und leichter gebaut. Während das erste Siebband länger ist als beim größeren Bruder, ist das zweite kürzer und steiler angestellt. In Summe hat der SE260 einen kürzeren Siebkettenverlauf als der 150-60 und wiegt in Grundausstattung nur rund 9,2 t.
Kartoffelroder Grimme SE260: Abgespeckte Vielfalt
Auch wenn es für die SE260-Serie weniger Vielfalt als bei den größeren Zweireihern gibt, hat man noch immer die Wahl zwischen über 100 Optionen. Doch der Reihe nach.
Hinter der zweiten Siebkette folgt ein Längsigelband mit drei Abstreifwalzen. Von dort gelangen die Kartoffeln auf das zweite und querfördernde Trenngerät, das wahlweise mit einem vierreihigen Fingerkamm (UB), einer Kombination aus zwei Finger- und zwei Bürstenreihen als Sonderoption oder nur mit Ableitwalzen (NB) kombiniert ist. Für steinige Böden ist der Fingerkamm zu empfehlen, ansonsten die NB-Variante.
Klare Modelldefinition
Schritt 1: Definieren Sie eine Wunschausstattung. Bevorzugen Sie Stahl-Dammtrommeln, Kunststofftrommeln oder halbe Trommeln mit oder ohne Kragen? Soll es ein Roder mit Dammentlastung, TerraDisc oder Terra-Control (seit 2017) zur Tiefenführung sein? Benötigen Sie eine separate Schwadaufnahme? Reicht Ihnen der 6-t-Bunker oder bevorzugen Sie die 5,5-t-Nonstop-Variante? Zudem müssen Sie ein Eingangsgetriebe auswählen (540er- oder 1000er-Zapfwelle als 3-Stufengetriebe oder nicht). Auch die Siebketten und Igelbänder müssen passen.
In puncto Bereifung sind minimal Räder der Größe 600/55-26.5 montiert und maximal Pneus der Größe 800/45-30.5. Unterschiede gibt es auch bei der Maschinensteuerung, die entweder per Can- oder ISO-Bus (seit 2014) erfolgt. Die schlepperseitige Ölversorgung lässt sich immer zwischen Konstantstrom und Loadsensing umstellen.
Ersten Eindruck verschaffen
Sobald Sie einen SE260 gefunden haben, schauen Sie zunächst auf folgende Punkte:
- Sind die Dammtrommeln verbeult?
- Wie wirkt das Blechkleid am Heck?
- Ist der Lack am Verlesestand noch okay?
Erst danach lohnt sich ein Blick auf die Details des Kartoffelroders. Fassen Sie zunächst im abgebauten Zustand mit beiden Händen die K80-Kalotte an und prüfen das vertikale Spiel der Deichsel. Sind es nur wenige Millimeter, ist der Zustand der Buchsen im Drehgelenk noch gut.
Als kritisch gilt die etwa 700 Euro teure Gelenkwelle von Bondioli & Pavesi. Einige Betriebe berichten erst von ausreichenden Standzeiten, wenn die Gelenkwelle jeden zweiten Tag...
Gut zu wissen
- Die SE260-Baureihe schafft die Schnittstelle zwischen den umfangreichen Zwei- und den einfachen Einreihern.
- Wichtig ist der Blick auf zahlreiche Verschleißteile.
- Bei rund 100 Ausstattungsoptionen ist Vorsicht bei der Maschinenauswahl geboten.
Im Jahr 2012 platzierte
Grimme den Kartoffelroder SE260 neu zwischen dem Einreiher SE85-55 und dem Zweireiher SE150-60. Mit 120 verkauften Rodern allein im Jahr 2013 und weiteren je 200 Exemplaren in den Folgejahren zählt der SE260 zum meist verkauften Zweireiher aus Damme.
Im Vergleich zum umfangreicheren SE150-60 ist der SE260 einen halben Meter kürzer und leichter gebaut. Während das erste Siebband länger ist als beim größeren Bruder, ist das zweite kürzer und steiler angestellt. In Summe hat der SE260 einen kürzeren Siebkettenverlauf als der 150-60 und wiegt in Grundausstattung nur rund 9,2 t.
Kartoffelroder Grimme SE260: Abgespeckte Vielfalt
Auch wenn es für die SE260-Serie weniger Vielfalt als bei den größeren Zweireihern gibt, hat man noch immer die Wahl zwischen über 100 Optionen. Doch der Reihe nach.
Hinter der zweiten Siebkette folgt ein Längsigelband mit drei Abstreifwalzen. Von dort gelangen die Kartoffeln auf das zweite und querfördernde Trenngerät, das wahlweise mit einem vierreihigen Fingerkamm (UB), einer Kombination aus zwei Finger- und zwei Bürstenreihen als Sonderoption oder nur mit Ableitwalzen (NB) kombiniert ist. Für steinige Böden ist der Fingerkamm zu empfehlen, ansonsten die NB-Variante.
Klare Modelldefinition
Schritt 1: Definieren Sie eine Wunschausstattung. Bevorzugen Sie Stahl-Dammtrommeln, Kunststofftrommeln oder halbe Trommeln mit oder ohne Kragen? Soll es ein Roder mit Dammentlastung, TerraDisc oder Terra-Control (seit 2017) zur Tiefenführung sein? Benötigen Sie eine separate Schwadaufnahme? Reicht Ihnen der 6-t-Bunker oder bevorzugen Sie die 5,5-t-Nonstop-Variante? Zudem müssen Sie ein Eingangsgetriebe auswählen (540er- oder 1000er-Zapfwelle als 3-Stufengetriebe oder nicht). Auch die Siebketten und Igelbänder müssen passen.
In puncto Bereifung sind minimal Räder der Größe 600/55-26.5 montiert und maximal Pneus der Größe 800/45-30.5. Unterschiede gibt es auch bei der Maschinensteuerung, die entweder per Can- oder ISO-Bus (seit 2014) erfolgt. Die schlepperseitige Ölversorgung lässt sich immer zwischen Konstantstrom und Loadsensing umstellen.
Ersten Eindruck verschaffen
Sobald Sie einen SE260 gefunden haben, schauen Sie zunächst auf folgende Punkte:
- Sind die Dammtrommeln verbeult?
- Wie wirkt das Blechkleid am Heck?
- Ist der Lack am Verlesestand noch okay?
Erst danach lohnt sich ein Blick auf die Details des Kartoffelroders. Fassen Sie zunächst im abgebauten Zustand mit beiden Händen die K80-Kalotte an und prüfen das vertikale Spiel der Deichsel. Sind es nur wenige Millimeter, ist der Zustand der Buchsen im Drehgelenk noch gut.
Als kritisch gilt die etwa 700 Euro teure Gelenkwelle von Bondioli & Pavesi. Einige Betriebe berichten erst von ausreichenden Standzeiten, wenn die Gelenkwelle jeden zweiten Tag mit einer halben Kartusche Fett versorgt wird. Prüfen Sie auch die Lagerung der Mittelwelle und die Schweißnähte am Übergang zum Hauptrahmen.
Aufnahme und Siebkanal
Zwischen Deichsel und Aufnahme sollten Sie alle Drehpunkte begutachten. Prüfen Sie anschließend, ob die Scharträger fluchten, oder ob einzelne womöglich verbogen sind. In diesem Zuge erkennen Sie auch, ob die Steinsicherung mit den etwas steiler stehenden Scharen integriert ist.
Die Scharbestückung muss zu Ihrem Boden passen, dazu zählt z. B. auch das optionale Mittenschar. Grundsätzlich passen Zweiblattschare eher auf schwere, Dreiblattschare auf leichtere Böden. Ein Winkelsensor an der rechten Dammtrommel deutet auf die optionale Mittenfindung hin.
Entlang des Siebkanals, der 1,50 m oder 1,70 m breit ist, sollten Sie die Seitenbleche prüfen. Die optionalen Edelstahlbleche kosten beim Tausch etwa 200 Euro pro Seite. Wichtig ist ein gerader Lauf der ersten Siebkette mit gleichmäßigem Abstand zu beiden Kanalseiten. Andernfalls ist ein verzogener Siebkanal zu vermuten. Hierzu kann Ihnen der Führungsbolzen Aufschluss geben, der rechts außen in das geschwungene Langloch greift. Dort muss der Bolzen mindestens eine Faustbreite Abstand zur dahinter montierten Welle aufweisen.
Blick von unten
Anschließend empfehlen wir, drei Bauteile liegend unter dem Siebkanal zu prüfen.
Erstens: Sind die Antriebs-Reibräder der ersten Siebkette ausreichend profiliert? Ein Reibrad liegt ansonsten bei etwa 75 Euro. Zweitens: Macht die Grobkrautkette einen riss-freien Eindruck? Ein Austausch läge bei etwa 6 000 Euro! Drittens: Stehen die außen platzierten Umlenkrollen in Flucht zur zweiten Siebkette? Achten Sie auch auf die Schlösser an den Bändern.
Öffnen Sie nun die Wartungsklappen auf der rechten Seite, deren Schlösser keinen guten Ruf genießen. Dahinter finden Sie unter anderem die Antriebskette vom Grobkrautband. Hinten erhalten Sie einen Blick auf den Rahmen vom ersten Igelband, inklusive der Spannwelle, und auf sämtliche Rollen. Ertasten Sie dabei die Härte und den Verschleiß der Igelbänder und kontrollieren Sie sämtliche Rollen. Auch der Blick auf die Fingerscheiben vom Grobkrautband gehört dazu. Am besten lassen Sie den Roder hierfür mit verschiedenen Drehzahlen laufen.
Großer Verlesestand
Beim Fingerkamm gelten der Übergang vom Ölmotor auf die Wellen sowie die Umlenkrollen als anfällig — vor allem mit viel Kraut. Zur Kontrolle müssen Sie mindestens ein Band demontieren. Achten Sie zudem auf den Zustand der Finger. Einstellen können Sie die Höhe vom Fingerband außen hydraulisch, innen per Bowdenzug. Die Höhe der Abstreiferwalzen verstellt man ab Werk manuell und optional hydraulisch.
Am Übergang vom zweiten Igelband auf den Verlesetisch dient ein Edelstahlblech als Rutsche. Schauen Sie auf die obere Kante, die z. B. in Kombination mit einem weichen Igelband für Beschädigungen sorgen kann. An gleicher Stelle berichten Landwirte von einem geringen Durchgang zwischen Verleseband und Rahmen vom Fingerkamm.
Der Verlesetisch erntet Lob. Schön wäre eine ausstellbare Plattform links neben der Beimengenspur. Apropos: Daran sollten Sie die Umlenkrollen prüfen.
Im Verlesetisch sind einige Maschinen mit einer im Abstand verstellbaren Walzenvorreinigung bestückt. Zusätzlich sind zwei oder vier weitere Dreh- bzw. verstellbare Sortierwalzen möglich. Am Vorsatzelevator verweisen Fahrer bei hohen Verlesetischgeschwindigkeiten auf einen ungünstigen Übergabepunkt in den Bunker.
Bunker und Fahrwerk
Am Bunker sollten Sie die Rollenkette und die Halter von dem schwarzen Gummituch prüfen. Die Halter reißen an den Schweißnähten ein und kosten über 300 Euro pro Seite. Natürlich sollten auch die Drehpunkte spielfrei sein. Die BPW-Lenkachse gilt als robust. Weder die Achsbolzen, Lenkgestänge oder Bremsbeläge sind bekannte Fehlerquellen.
Zur Bedienung ist das VC50-Terminal in Kombination mit beidseitigen Bedienboxen am weitesten verbreitet. Optional ist für die rechte Seite auch ein Multifunktions-Joystick zu bekommen.
Alles Weitere in Kürze
- Die Krautkamm-Wellen verbiegen schnell.
- Der optionale Steinekasten gilt als solide.
- Einigen fehlt ein Kraut-Abfuhrband.
- Der Spalt zwischen den Igelbändern ist zu groß.
- Maschinen, an denen der Vorsatzelevator zu schwach war, wurden umgerüstet.
- Prüfen Sie den Hauptrahmen auf Höhe zwischen erstem und zweiten Siebband.
- Für den Standardbunker ist optional eine Kopfabsenkung lieferbar.
- Eine Triebachse gibt es nicht.
- Die Trenngeräte gibt es auf Wunsch mit einer Neigungsautomatik.
- Am Fahrwerk ist der Hangausgleich Serie, eine Automatik zählt zur Option.
- Mit 3,30 m benötigt man für den Straßentransport eine Ausnahmegenehmigung.
- Speedtronic (Option) ermöglicht eine lastabhängige Regelung der Trenngeräte.
Wir fassen zusammen
Der abgespeckte Zweireiher passt zu preisbewussten Betrieben oder zu jenen, die wenige Umlenkungen bevorzugen. Preislich ist die Spanne groß. Junge Gebrauchte liegen oft bei rund 100 000 Euro, bei älteren ist Vorsicht vor Reparaturkosten geboten.