Gut zu wissen
- Gebrauchte Hoflader von Weidemann sind beim Händler kaum zu finden, der Wertverlust ist gering.
- Zentrale Verschleißpunkte lassen sich gut überprüfen. Wichtig ist, dass Ölwechsel gemacht und Schmierpunkte gewartet wurden.
- Modelle von Wacker Neuson sind fast baugleich mit den Roten.
Wer sich online oder bei Händlern vor Ort umschaut, wird meist keinen Weidemann finden. Es gibt nur wenige junge Vorführer oder eben sehr alte Modelle. Der Markt scheint sich selbst zu organisieren. Denn wenn neue Maschinen verkauft werden, gibt es selten Rückläufer, die wieder vermarktet werden müssen. Dabei steht und fällt der Kauf eines gebrauchten Hofladers mit dem allgemeinen Zustand. Fahren Sie auf den Hof des Anbieters und die Maschine steht sauber unter dem Vordach, ist alles in Ordnung. Steht die Maschine im Schlamm, wird sich dieser Zustand auf Pflegemaßnahmen für den Hoftrac übertragen lassen.
Weidemann Hoflader: Zwei Allradantriebe
Grundsätzlich lassen sich zwei Allradantriebe unterscheiden: Bei größeren Modellen ab dem 1160 sind Vorder- und Hinterachse optional untereinander mit Kardanwelle und Achsgetriebe mechanisch verbunden. Bei den kleineren Modellen gibt es auch den hydraulischen Antrieb mit Fahrpedal, bei dem ein zweiter Ölmotor an der Vorderachse angeflanscht ist.
Der Antrieb per Kardanwelle zeichnet sich durch eine gleichmäßige Kraftverteilung auf alle Räder aus. Wenn beim Misten z. B. eine kleine Steigung aus dem Stall erklommen werden will oder man in den Sandhaufen fährt, ist man mit dem hydrostatischen Allradantrieb sicherer unterwegs. Der hydraulische Antrieb hat Vorteile in Bezug auf die Wendigkeit. Ohne Kardanwelle zwischen Vorder- und Hinterachse kann der Lenkwinkel bis zu 65° betragen. Mit Kardangelenk ist bei 50° Schluss.
Der Hydrostat zum Antrieb des Laders sollte den nötigen Druck bringen. Hier ist der Austausch, anders als bei der Zahnradpumpe, teuer. Der Hydrostat sollte bei entsprechendem Widerstand zumindest die Räder des unbeladenen Laders zum Durchdrehen bringen können und dabei natürlich dicht sein. Apropos Hydrostat: Einige Modelle haben eine Untersetzung im Fahrantrieb, die mit einem Knopf auf dem Joystick geschaltet werden kann. Damit ist man mit dem Lader schneller unterwegs.
Übrigens: Die von Wacker Neuson vertriebenen Lader sind den Weidemann-Modellen in vielen Punkten ähnlich. Allerdings haben die gelben Lader immer den Kardanwellenantrieb. Wer nicht an die Farbe des Weidemanns gebunden ist, kann sich nach gebrauchten WL 25 umschauen. Sie sind preislich attraktiv.
Weidemann stellte 2014 den ersten akkubetriebenen Hoflader vor. Der 1160e mit E-Antrieb ist bis jetzt eher selten auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Knickpendelgelenk
Wenn Sie gerade bei den Antrieben unter dem Lader liegen, dann inspizieren Sie ein weiteres zentrales Bauteil: das...
Gut zu wissen
- Gebrauchte Hoflader von Weidemann sind beim Händler kaum zu finden, der Wertverlust ist gering.
- Zentrale Verschleißpunkte lassen sich gut überprüfen. Wichtig ist, dass Ölwechsel gemacht und Schmierpunkte gewartet wurden.
- Modelle von Wacker Neuson sind fast baugleich mit den Roten.
Wer sich online oder bei Händlern vor Ort umschaut, wird meist keinen Weidemann finden. Es gibt nur wenige junge Vorführer oder eben sehr alte Modelle. Der Markt scheint sich selbst zu organisieren. Denn wenn neue Maschinen verkauft werden, gibt es selten Rückläufer, die wieder vermarktet werden müssen. Dabei steht und fällt der Kauf eines gebrauchten Hofladers mit dem allgemeinen Zustand. Fahren Sie auf den Hof des Anbieters und die Maschine steht sauber unter dem Vordach, ist alles in Ordnung. Steht die Maschine im Schlamm, wird sich dieser Zustand auf Pflegemaßnahmen für den Hoftrac übertragen lassen.
Weidemann Hoflader: Zwei Allradantriebe
Grundsätzlich lassen sich zwei Allradantriebe unterscheiden: Bei größeren Modellen ab dem 1160 sind Vorder- und Hinterachse optional untereinander mit Kardanwelle und Achsgetriebe mechanisch verbunden. Bei den kleineren Modellen gibt es auch den hydraulischen Antrieb mit Fahrpedal, bei dem ein zweiter Ölmotor an der Vorderachse angeflanscht ist.
Der Antrieb per Kardanwelle zeichnet sich durch eine gleichmäßige Kraftverteilung auf alle Räder aus. Wenn beim Misten z. B. eine kleine Steigung aus dem Stall erklommen werden will oder man in den Sandhaufen fährt, ist man mit dem hydrostatischen Allradantrieb sicherer unterwegs. Der hydraulische Antrieb hat Vorteile in Bezug auf die Wendigkeit. Ohne Kardanwelle zwischen Vorder- und Hinterachse kann der Lenkwinkel bis zu 65° betragen. Mit Kardangelenk ist bei 50° Schluss.
Der Hydrostat zum Antrieb des Laders sollte den nötigen Druck bringen. Hier ist der Austausch, anders als bei der Zahnradpumpe, teuer. Der Hydrostat sollte bei entsprechendem Widerstand zumindest die Räder des unbeladenen Laders zum Durchdrehen bringen können und dabei natürlich dicht sein. Apropos Hydrostat: Einige Modelle haben eine Untersetzung im Fahrantrieb, die mit einem Knopf auf dem Joystick geschaltet werden kann. Damit ist man mit dem Lader schneller unterwegs.
Übrigens: Die von Wacker Neuson vertriebenen Lader sind den Weidemann-Modellen in vielen Punkten ähnlich. Allerdings haben die gelben Lader immer den Kardanwellenantrieb. Wer nicht an die Farbe des Weidemanns gebunden ist, kann sich nach gebrauchten WL 25 umschauen. Sie sind preislich attraktiv.
Weidemann stellte 2014 den ersten akkubetriebenen Hoflader vor. Der 1160e mit E-Antrieb ist bis jetzt eher selten auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Knickpendelgelenk
Wenn Sie gerade bei den Antrieben unter dem Lader liegen, dann inspizieren Sie ein weiteres zentrales Bauteil: das Knickpendelgelenk. Über gelagerte Lenker oben und einem gebuchsten Bolzen unten sind Vorder- und Hinterwagen miteinander verbunden. Das Gelenk sollte wenig Spiel und ordentliche Spuren von Fett aufweisen, damit eine regelmäßige Wartung zumindest nicht ausgeschlossen werden kann. Ebenso einfach zu kontrollieren sind die Gelenke der Hubschwinge. Diese sollten Sie auf Spiel, Fetteinsatz und eine richtige Flucht kontrollieren. Ähnliches gilt für die Sicht und Dichtigkeitskontrolle der Zylinder.
Bei der Werkzeugaufnahme ist man als Gebrauchtkäufer flexibel, es sei denn, man möchte im Betrieb bereits vorhandene Anbaugeräte nutzen. Für landwirtschaftliche Betriebe scheint zunächst die Euro-Aufnahme interessant, allerdings ist diese bereits 1,10 m breit. Wer also einen extrem schmalen Lader braucht, der durch 90 cm breite Türen passt, sollte dann auf den Weidemann Rahmen mittels Stahlplatte und senkrechtem Sicherungsbolzen setzen. Seit 2007 baut Weidemann serienmäßig die Liebherr-Version ein, bzw. eine einheitliche Schnellwechselplatte, bei dem die Aufnahme über Fanghaken oben am Gerät erfolgt und mit einem querliegenden Sicherungsbolzen (meistens) hydraulisch links und rechts verriegelt wird.
Kleinere Hoflader sind zu 99 % mit einer herkömmlichen Schwinge ohne Z-Kinematik ausgerüstet. Wichtig: Die gelben Lader von Wacker Neuson kommen als Baumaschine übrigens oft mit kürzerer Schwinge und damit mit weniger Hubhöhe daher.
Vor dem Kauf des Gebrauchten ist in jedem Fall eine Probefahrt Pflicht. In fast allen bisherigen Weidemann-Modellen dieselt unter der Haube ein Perkins Motor. Mit der Umstellung vom 1380 auf den aktuellen 1390 wurde erstmals der Motorhersteller gewechselt. Ab diesem Modell setzt Weidemann auf Yanmar-Motoren mit Partikelfilter und Abgasrückführung, um die Abgasstufe V einzuhalten.
Vierzylinder sind von Natur aus laufruhiger. Wichtig für den Einsatz auf dem Hof ist ein sicheres Startverhalten. Daher sollten Sie nach der Dieselgedenkminute den Lader kalt, und nach einer Probefahrt ein zweites Mal warm starten. Sollte es hier Probleme geben, wäre ein Austausch der Glühkerze eine erste Möglichkeit. Der Zustand des Luftfilters zeugt auch hier von der Wartungsqualität, die der Lader in seinem bisherigen Leben erfahren hat.
Stabile Seitenlage
Niemand gibt es gerne zu, aber fast alle Hoflader sind in ihrem Laderleben bereits umgekippt. Bei der Gebrauchtinspektion kann man das nur erfragen. Beziehungsweise schauen Sie oben am Überrollbügel oder an der Kabine nach Abschürfungen, die auf die stabile Seitenlage hindeuten. Wichtig dabei ist, dass der Motor nicht weiter gedieselt hat. Dann könnten die Zylinder Öl geschluckt haben, Schäden im Brennraum sind nicht auszuschließen. Blauer Dunst aus dem Auspuff zeugt von einer Öl-Verbrennung.
Ganz wichtig ist der regelmäßige Ölwechsel für die Langlebigkeit. Prüfen Sie das schwarze Gold im Motor und in den Getrieben genau. Pechschwarz mit gelförmiger Konsistenz und womöglich noch leichten Metallspänen im Öl sind Ausschlusskriterien! Das gilt übrigens auch für das Öl in den Achstrichtern und im Hydrauliktank. Ein Blick in den Ölfilter liefert wichtige Erkenntnisse.
Öldruck und Durchfluss
Am Motor angeflanscht liefert die Zahnradpumpe die Hydraulikleistung für die Ladespiele mit der Schwinge. Zahnradpumpen sind langlebig und einfach aufgebaut. Die Durchflussleistung und der Druck lassen sich mit entsprechenden Geräten überprüfen.
Wer kein Messgerät zur Hand hat, der sollte die Schwinge gegen den Anschlag fahren, dann sollte die Motordrehzahl merklich gedrückt werden.
Wie sieht die Hydraulikanlage des Laders im Allgemeinen aus? Sind die Schläuche noch okay oder brüchig? Gibt es Scheuerstellen? Kippen Sie den Fahrerstand zur Seite und kontrollieren Sie die Schläuche unter der Kabine. Sie sind sauber verlegt und lassen sich entsprechend einfach kontrollieren. Auch der Austausch ist in der Regel schnell und unkompliziert zu machen.
Für Landwirte ist das Fahrerschutzdach ausreichend — eine Vollkabine ist selten. Bis 2009 kommen die Weidemann Modelle mit den bekannten Hörnern im Heck aus. Das mag gut für den Aufstieg sein, wer jedoch Ballen stapelt, fährt gefährlich. Hier ist das klappbare Schutzdach in jedem Fall die bessere Variante. Das wurde übrigens 2010 mit der Maschinenrichtlinie 98/3F/EG 2006/42 EG6 zur Pflicht.
Kleiner Markt, hoher Preise
Bleibt zu guter Letzt noch der Preis. Dabei sind die gefahrenen Stunden nicht immer eine Grundlage für Preisverhandlungen. Die analogen Stundenzähler setzen gerne mal aus. Hier sind digitale Uhren zuverlässiger.
Aber auch ohne Stundenzähler: Der äußere Zustand bestimmt schnell den zu erwartenden Preis, und der liegt meistens im fünfstelligen Bereich. Selbst 20 Jahre alte Modelle knacken dann und wann noch den halben Neupreis von 15 000 Euro und mehr.
Fazit
Der Gebrauchtmarkt von Weidemann-Hofladern hat andere Gesetze. Oft ergattern Sie nur einen, wenn sie von einem Neugeschäft erfahren. Entsprechend dünn gesät sind Angebote auf den Onlineplattformen. Dabei ist die Kontrolle der Baugruppen wichtig aber auch einfach durchführbar. Dennoch ist das Preisniveau für die roten Helfer überdurchschnittlich hoch.