Langzeit-Test
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Deutz-Fahr 6185 TTV im Langzeit-Test
Deutz-Fahr 6185 TTV: Ziemlich zufrieden
Der 6185 TTV von Deutz-Fahr ist mit seinen 175 PS Nenn- und 188 PS Maximalleistung für viele Betriebe der Allround-Schlepper auf dem Hof. Dabei schlägt er sich wacker, wie unser Langzeittest zeigt.
Seit dem Frühjahr 2019 ist der getestete Deutz-Fahr 6185 TTV als Nachfolger für einen 6190 TTV (Tier 4i) auf einem Veredlungsbetrieb im Einsatz. Mittlerweile hat die Maschine mehr als 3.100 Betriebsstunden auf dem Zähler. Dabei ist der Schlepper in erster Linie vor einem 18-Kubik-Güllewagen mit 15-m-Schleppschlauchverteiler gelaufen. Genauso musste der Deutz aber auch bei der Bestellung mit einer 3-m-Kreiseleggen-Drillkombination sowie einer achtreihigen Maisdrille ran.
Der Traktor Deutz-Fahr 6185 TTV im Langzeittest: Starke Leistung, niedriger Verbrauch
Was die Leistung des 6185 TTV angeht, lässt der Landwirt keine Zweifel aufkommen: „Der beißt sich gut durch!“ Dabei ist er zudem mit dem Dieselverbrauch zufrieden, da der Schlepper dank des stufenlosen Getriebes eigentlich immer mit reduzierter Drehzahl gefahren werden kann. So reicht der 280-l-Dieseltank auch für längere Arbeitstage immer gut aus.
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Seit dem Frühjahr 2019 ist der getestete Deutz-Fahr 6185 TTV als Nachfolger für einen 6190 TTV (Tier 4i) auf einem Veredlungsbetrieb im Einsatz. Mittlerweile hat die Maschine mehr als 3.100 Betriebsstunden auf dem Zähler. Dabei ist der Schlepper in erster Linie vor einem 18-Kubik-Güllewagen mit 15-m-Schleppschlauchverteiler gelaufen. Genauso musste der Deutz aber auch bei der Bestellung mit einer 3-m-Kreiseleggen-Drillkombination sowie einer achtreihigen Maisdrille ran.
Der Traktor Deutz-Fahr 6185 TTV im Langzeittest: Starke Leistung, niedriger Verbrauch
Was die Leistung des 6185 TTV angeht, lässt der Landwirt keine Zweifel aufkommen: „Der beißt sich gut durch!“ Dabei ist er zudem mit dem Dieselverbrauch zufrieden, da der Schlepper dank des stufenlosen Getriebes eigentlich immer mit reduzierter Drehzahl gefahren werden kann. So reicht der 280-l-Dieseltank auch für längere Arbeitstage immer gut aus.
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Auch in Sachen Abgastechnik mit SCR, Abgasrückführung und Partikelfilter gab es in den mehr als 3.100 Stunden keine Probleme. Und das man den 35-l-AdBlue-Tank nur rechts befüllen kann (Diesel links und rechts), daran gewöhnt man sich schnell. Lediglich der Verschluss der Motorhaube war von Anfang an störrisch, daran gewöhnt man sich nicht. Dafür ist die Zugänglichkeit zu den klappbaren Kühlern bei einmal geöffneter Haube anschließend umso besser. Wobei das Ausblasen laut Besitzer bei den genannten Einsätzen bislang kaum erforderlich war.
Unser Urteil zum Deutz-Fahr 6185 TTV: Gutes Getriebe, störanfällige Parkbremse
Bei dem stufenlosen Getriebe hat der 6185 TTV im Vergleich zu seinem Vorgänger einen deutlichen Schritt nach vorne getan. Das „Pulsieren“ der Motor-Getriebe-Regelung, insbesondere wenn man nicht mit Endgeschwindigkeit fährt, gibt es nicht mehr. Außerdem ist die Einstellung des Getriebes in Sachen Aggressivität und Drehzahlspektrum ziemlich einfach. Am allerbesten ist aber, dass es in den mehr als 3.100 Betriebsstunden nicht einen Eintrag im Reparatur-Tagebuch zum Getriebe gibt.
Das kann man allerdings für die elektrische Parkbremse des Schleppers nicht behaupten: Bereits nach genau 1.139 Einsatzstunden löste sie zum ersten Mal nicht mehr, der 6185 TTV ließ sich keinen Meter mehr bewegen. Erst die Neu-Montage der alleine für den Stellmotor zuständigen Batterie (12 V, 4 Ah) brachte den Deutz wieder zum Fahren. Die knapp 35 Euro waren dabei weniger das Problem als die Zwangspause mitten in der Saison. Zumal es nicht bei dem einen Mal bleiben sollte.
Nach exakt 2.172 Betriebsstunden stand der Schlepper mit Güllefass wieder auf der Stelle. Erst die Werkstatt konnte mit einer Neu-Initialisierung der elektronischen Parkbremse (EPB) wieder Bewegung in die Sache bringen (Kosten: 77,13 Euro). Daraufhin wurde kurze Zeit später bei 2.302 Betriebsstunden die kleine Batterie vorsorglich noch einmal getauscht (26,40 Euro) — hoffentlich nun eine dauerhafte Lösung.
Der Traktor Deutz-Fahr 6185 TTV hat genug Hydrauliköl und viel Hubkraft
Beim Kapitel Hubwerk und Hydraulik können wir uns kurz fassen. Wenn man die optionale Ölpumpe mit 160 l/min bestellt hat (Serie 120 l/min), sollte bei den meisten Einsätzen genug Öl an den Steuergeräten zur Verfügung stehen.
Davon hat der Testschlepper vier Stück (sechs möglich) im Heck, deren Anschlüssen nur noch Entlastungshebel gut stehen würden. Was die Bedienung angeht, ist dagegen der intuitive Wechsel der Zuordnung Hebel/Anschlüsse schön. Hier fehlt lediglich eine Möglichkeit zur Proportionalbedienung bei aktivierter Zeitsteuerung.
Keinerlei Zweifel lässt der 6185 TTV beim Hubwerk aufkommen. Die Hubkraft haben wir seinerzeit im Test schon mit mehr als 7.600 daN gemessen. Da bleibt kein Gerät am Boden stehen, dass der 185er auch ziehen kann — sehr gut.
Und da es rechtzeitig entdeckt wurde, blieb es auch bei einem einzigen kleinen Eintrag im Reparatur-Tagebuch: Der Bolzen eines Hubzylinders am Gestänge musste nach 1.722 Betriebsstunden neu gesichert werden.
Kleines Manko beim Langzeittest: Undichte Luftfeder
Womit wir schon bei der Kabine des Testkandidaten wären. Das Platzangebot kann sicher mit manchem Wettbewerber nicht mithalten, aber die Fahrer fühlen sich in dem pneumatisch gefederten Fahrerhaus durchaus wohl. Wobei die Federung bei gut 1.400 Stunden für eine Reparatur gesorgt hat, da die Luftfeder hinten links undicht war. Das war mit etwas mehr als 650 Euro dann auch die höchste Reparaturrechnung in den fast 3.200 Betriebsstunden bzw. fünf Jahren — prima!
Nur gut 100 Euro kostete dagegen das Reparieren des Türschlosses bei exakt 1.722 Betriebsstunden. Seitdem schließt und öffnet die Tür wieder so hervorragend wie vorher.
Entsprechend bekommt auch die Geräuschdämpfung ordentlich Lob von den Fahrern. Selbst die schon häufig kritisierte Klimatisierung hat Deutz-Fahr bei dem 6185 TTV nach Angaben der Fahrer offensichtlich im Griff. Den Leuten fehlen eher noch so Kleinigkeiten wie ein Telefonhalter in der Nähe der Armlehne (statt am linken B-Holm).
Traktor mit Vorgewende-Management ComfortTip und Lenksystem Agrosky
Im ComfortTip-Vorgewende-Management hat der Betrieb für die wichtigsten Maschinen Bediensequenzen gespeichert. Dabei schätzt man die Möglichkeiten, sowohl nach Zeit als auch wahlweise nach Strecke oder per Tastendruck schalten zu können. Nicht genutzt wird der iMonitor für Isobus-Anwendungen, da der Betrieb alle Maschinen mit eigenen (Bedien-)Terminals, ggfs. samt Joystick, ausgestattet hat.
Dafür hat der 6185 TTV aber das GPS-Lenksystem Agrosky. Das wird zusammen mit der RTK-Korrektur Sapos genutzt. Hier gab es anfänglich Empfangsprobleme mit der Datenkarte im E Plus-Netz. Seit dem Netzwechsel geht die Sache aber einwandfrei — prima!
Schon vor der Auslieferung wurde der Testschlepper beim Handel zudem mit einer Reifendruckregelanlage von StG Steuerungstechnik ausgestattet. Die funktioniert seither problemlos und so kann man das ganze Potenzial der großvolumigen Bereifung (710/70 R 38 hinten, 600/65 R 28 vorne) nutzen.
Zusammen mit der Vorderachsfederung ist auch der Fahrkomfort des 6185 TTV prima. Allerdings musste der Stickstoffspeicher an der Vorderachse bei der 600-h-Inspektion einmal erneuert werden.
Wartungskosten nach etwa 3.100 Arbeitsstunden des 6185 TTV
Inspektion ist ein gutes Stichwort, wenn es um die Wartungskosten für den 6185 TTV geht (Tabelle: „Wartungskosten“). Danach liegt der Preis für Öle, Filter etc. ohne Arbeitskosten aber samt Mehrwertsteuer bei immerhin 2,25 Euro/Betriebsstunde.
Ansonsten bleibt hier nur noch der vorsorgliche (und natürlich kostenlose) Austausch des Anhängerbremsventils im Rahmen eines Service-Umbaus nach nur 20 Betriebsstunden zu erwähnen. Bewährt hat sich auch der Werkzeugkasten direkt links am Aufstieg auf dem Tank statt auf der rechten Seite. Und die Kunststoffverkleidungen in der Kabine lassen sich gut sauber halten. Auch nach fast fünf Jahren im harten Praxisalltag sieht hier alles noch ordentlich aus.
Fazit zum Deutz-Fahr 6185 TTV
Der 6185 TTV von Deutz-Fahr hat sich in dem aktuellen Langzeittest über mehr als 3.140 Betriebsstunden wacker geschlagen. Natürlich gab es ein paar (unnötige) Einträge im Reparatur-Tagebuch, die insbesondere von der elektrischen Parkbremse verursacht wurden.
Ansonsten hat sich die Maschine auf dem Veredlungsbetrieb sowohl bei der Gülleausbringung als auch der Getreide- und Maisaussaat bewährt. Entsprechend sind die Besitzer mit dem 6185 TTV „ziemlich zufrieden“.