Gut zu wissen
- Der Adler Heater Flexi mit 50 cm Arbeitsbreite eignet sich auch für kleinstrukturiertere Flächen wie enge Gartenwege.
- Der 75 cm breite Heater 750 E verfügt über einen Elektromotor, um die geringe Geschwindigkeit bei der Behandlung genau einhalten zu können.
- Der Gasverbrauch des Verfahrens pro Quadratmeter ist gering.
Chemische Unkrautbekämpfung ist auf versiegelten Flächen nicht zulässig, die Strafen können empfindlich sein. Eine Alternative stellen rotierende Drahtbürsten dar, die aufgrund ihrer spitzen Metalldrähte etwa von tierhaltenden Betrieben kritisch beäugt werden.
Die Pflanzen mit Hitze zu bekämpfen ist eine weitere Möglichkeit, die aktuell an Bedeutung gewinnt. Die Hitze kann entweder als offene Flamme, als heißer Dampf, heißes Wasser oder in Form von Wärmestrahlung aufgebracht werden. Auf Strahlungswärme aus Gas-Infrarotbrennern setzen auch unsere beiden Testgeräte von Adler Arbeitsmaschinen:
- Der Adler Heater Flexi 500 mit 50 cm Arbeitsbreite und
- der Adler Heater 750 E mit 75 cm Arbeitsbreite und elektrischem Antrieb.
Strahlung aus der Flasche
Das Funktionsprinzip ist bei beiden Geräten gleich. Infrarotstrahler erzeugen Wärmestrahlung aus Flüssiggas. Diese trifft auf die Blätter der Pflanzen und bringt die enthaltenen Eiweiße zum Degenerieren. Ein unmittelbares Verbrennen ist dabei nicht das Ziel. Entscheidend für den Bekämpfungserfolg ist eine ausreichende Einwirkzeit der Strahlung. Der Unterschied in der Flächenleistung der beiden Testgeräte liegt deshalb nicht nur in der Arbeitsbreite, sondern auch in der Länge der Infrarotstrahler. Die Strahler des Heater 750 E sind im Aufbau fast doppelt so lang, wie die Strahler des kleineren Heater Flexi. Damit ist bei gleichem Aufwuchs fast die doppelte Fahrgeschwindigkeit möglich.
Die Maximalgeschwindigkeit des Heater 750 E bleibt aber mit 2,5 km/h trotzdem im Bereich eines sehr gemütlichen Spaziergangs. Bei größeren Pflanzen oder Feuchtigkeit muss die Geschwindigkeit nochmals deutlich reduziert werden, um einen guten Bekämpfungserfolg zu erzielen.
Der Bekämpfungserfolg
Adler gibt vier bis sechs Behandlungen pro Jahr als Orientierungswert für unkrautfreie Flächen an. Eine Behandlung besteht aus zwei Überfahrten im Abstand von zwei bis fünf Tagen. Der Einsatz sollte bei trockenem Wetter und trockenem Untergrund erfolgen. Bei feuchten Pflanzen und Pflasterflächen geht zu viel Energie für das Erhitzen des Wassers verloren.
Nach dem ersten Einsatz zeigen die Pflanzen recht schnell eine Reaktion. Der Zellinnendruck nimmt ab, die Blätter erschlaffen. Kleinere zweikeimblättrige Kräuter und sehr junge Gräser sterben nach der ersten Überfahrt meist schon ab. Weiterentwickelte Pflanzen treiben wieder aus und fordern einen zweiten Durchgang. Außerdem regt die Hitzeeinwirkung in den Fugen ruhende Samen zum Keimen an.
Bei unserem Test gab es nach dem ersten Durchgang einige Regentage. Das begünstigte den Wiederaustrieb und das Auflaufen der Keimlinge. Beim zweiten Durchgang hatten sich dadurch vor allem die etablierten Gräser wieder gut erholt, und es war sehr langsames Arbeiten angesagt, um eine gute Wirkung zu erreichen. Die Keimlinge wurden dagegen auch bei Maximalgeschwindigkeit sicher bekämpft. Für einen ausreichenden Behandlungserfolg scheint uns ein trockenes Zeitfenster von etwa zehn Tagen ab der ersten Behandlung ideal.
Bei sehr stark verunkrauteten Flächen, besonders mit Gräsern, hat das System seine Grenzen. Die unteren Blattschichten sind dann gut vor der Hitzeeinwirkung abgeschattet und die Pflanzen haben sehr gute Überlebenschancen. In solchen Fällen ist eine Kombination aus mechanischer Entfernung der Blätter, zum Beispiel mit einem Freischneider, und der Infrarotstrahlung erfolgversprechender. Wenn die Pflanzen wieder durchtreiben, folgt der Einsatz des Strahlers. Bei regelmäßiger Anwendung geht auch der Unkrautdruck zurück.
Brandgefahr und Kosten
Im Gegensatz zu einem Gasbrenner arbeiten...
Gut zu wissen
- Der Adler Heater Flexi mit 50 cm Arbeitsbreite eignet sich auch für kleinstrukturiertere Flächen wie enge Gartenwege.
- Der 75 cm breite Heater 750 E verfügt über einen Elektromotor, um die geringe Geschwindigkeit bei der Behandlung genau einhalten zu können.
- Der Gasverbrauch des Verfahrens pro Quadratmeter ist gering.
Chemische Unkrautbekämpfung ist auf versiegelten Flächen nicht zulässig, die Strafen können empfindlich sein. Eine Alternative stellen rotierende Drahtbürsten dar, die aufgrund ihrer spitzen Metalldrähte etwa von tierhaltenden Betrieben kritisch beäugt werden.
Die Pflanzen mit Hitze zu bekämpfen ist eine weitere Möglichkeit, die aktuell an Bedeutung gewinnt. Die Hitze kann entweder als offene Flamme, als heißer Dampf, heißes Wasser oder in Form von Wärmestrahlung aufgebracht werden. Auf Strahlungswärme aus Gas-Infrarotbrennern setzen auch unsere beiden Testgeräte von Adler Arbeitsmaschinen:
- Der Adler Heater Flexi 500 mit 50 cm Arbeitsbreite und
- der Adler Heater 750 E mit 75 cm Arbeitsbreite und elektrischem Antrieb.
Strahlung aus der Flasche
Das Funktionsprinzip ist bei beiden Geräten gleich. Infrarotstrahler erzeugen Wärmestrahlung aus Flüssiggas. Diese trifft auf die Blätter der Pflanzen und bringt die enthaltenen Eiweiße zum Degenerieren. Ein unmittelbares Verbrennen ist dabei nicht das Ziel. Entscheidend für den Bekämpfungserfolg ist eine ausreichende Einwirkzeit der Strahlung. Der Unterschied in der Flächenleistung der beiden Testgeräte liegt deshalb nicht nur in der Arbeitsbreite, sondern auch in der Länge der Infrarotstrahler. Die Strahler des Heater 750 E sind im Aufbau fast doppelt so lang, wie die Strahler des kleineren Heater Flexi. Damit ist bei gleichem Aufwuchs fast die doppelte Fahrgeschwindigkeit möglich.
Die Maximalgeschwindigkeit des Heater 750 E bleibt aber mit 2,5 km/h trotzdem im Bereich eines sehr gemütlichen Spaziergangs. Bei größeren Pflanzen oder Feuchtigkeit muss die Geschwindigkeit nochmals deutlich reduziert werden, um einen guten Bekämpfungserfolg zu erzielen.
Der Bekämpfungserfolg
Adler gibt vier bis sechs Behandlungen pro Jahr als Orientierungswert für unkrautfreie Flächen an. Eine Behandlung besteht aus zwei Überfahrten im Abstand von zwei bis fünf Tagen. Der Einsatz sollte bei trockenem Wetter und trockenem Untergrund erfolgen. Bei feuchten Pflanzen und Pflasterflächen geht zu viel Energie für das Erhitzen des Wassers verloren.
Nach dem ersten Einsatz zeigen die Pflanzen recht schnell eine Reaktion. Der Zellinnendruck nimmt ab, die Blätter erschlaffen. Kleinere zweikeimblättrige Kräuter und sehr junge Gräser sterben nach der ersten Überfahrt meist schon ab. Weiterentwickelte Pflanzen treiben wieder aus und fordern einen zweiten Durchgang. Außerdem regt die Hitzeeinwirkung in den Fugen ruhende Samen zum Keimen an.
Bei unserem Test gab es nach dem ersten Durchgang einige Regentage. Das begünstigte den Wiederaustrieb und das Auflaufen der Keimlinge. Beim zweiten Durchgang hatten sich dadurch vor allem die etablierten Gräser wieder gut erholt, und es war sehr langsames Arbeiten angesagt, um eine gute Wirkung zu erreichen. Die Keimlinge wurden dagegen auch bei Maximalgeschwindigkeit sicher bekämpft. Für einen ausreichenden Behandlungserfolg scheint uns ein trockenes Zeitfenster von etwa zehn Tagen ab der ersten Behandlung ideal.
Bei sehr stark verunkrauteten Flächen, besonders mit Gräsern, hat das System seine Grenzen. Die unteren Blattschichten sind dann gut vor der Hitzeeinwirkung abgeschattet und die Pflanzen haben sehr gute Überlebenschancen. In solchen Fällen ist eine Kombination aus mechanischer Entfernung der Blätter, zum Beispiel mit einem Freischneider, und der Infrarotstrahlung erfolgversprechender. Wenn die Pflanzen wieder durchtreiben, folgt der Einsatz des Strahlers. Bei regelmäßiger Anwendung geht auch der Unkrautdruck zurück.
Brandgefahr und Kosten
Im Gegensatz zu einem Gasbrenner arbeiten die Strahler nicht mit einer offenen Flamme. Zwar kommt es vor, das trockenes Laub unter der Maschine brennt, das war bei unserem Test aber immer unproblematisch. Den Handbrenner sollte man natürlich nicht gerade in einen Laubhaufen halten. Werden die Geräte mit Augenmaß eingesetzt, ist die Brandgefahr minimal. Ein kleiner Feuerlöscher ist für den Notfall griffbereit montiert.
Die Einwirkung der Strahler ist außerdem stark auf den Bereich darunter begrenzt. Bereits wenige Zentimeter daneben wird es nur etwas mehr als handwarm. Das kann man sich bei Rasenkanten zunutze machen, in dem man gezielt einige Zentimeter Rasen mitbehandelt. So spart man den ein oder anderen Durchgang beim Kantenschneiden.
In unserem Test waren mit einer Gasflasche unabhängig vom Gerät etwa 3 500 m2 Einsatzfläche möglich. Rechnerisch hält man also mit einer Gasflasche und fünf Behandlungen mit je zwei Durchgängen etwa 350 m² sauber. Bei 20 Euro pro Füllung macht das 5 Cent/m2 für den Brennstoff. Für den Arbeitslohn werden bei 30 Euro pro Stunde mit dem großen Gerät 30 Cent/m2 und mit dem kleinen Gerät 60 Cent/m2 fällig.
Hinzu kommt die Abschreibung für die Geräte. Bei einer Fläche von 2 500 m2 und einer Nutzungsdauer von zehn Jahren kommen beim Heater-Flexi 16 Cent/m2 und beim Heater E 31 Cent/m2 oben drauf. Bei vollem Lohnansatz ist der große trotzdem die bessere Wahl: 66 Cent pro m2 stehen 81 Cent pro m2 beim kleineren Gerät gegenüber. Mehr Fläche macht die Geräte deutlich wirtschaftlicher. Durch einen überbetrieblichen Einsatz oder eine gemeinsame Anschaffung können die Kosten gesenkt werden.
Der Kleine für Hof und Garten
Der Adler-Heater Flexi 500 arbeitet mit drei Infrarotstrahlern auf einer Breite von 50 cm. Alternativ gibt es das Gerät auch mit 35 cm Arbeitsbreite. Für den Transport lässt es sich auf ein Maß von etwa 90 mal 60 cm zusammenlegen. Damit reicht ein Kombi aus, wenn eine zweite Person beim Einladen hilft.
Das Klappen des Handgriffs sowie des vorderen Transportrads erfolgt werkzeuglos. Nach dem Einstellen und Anschließen der 11 kg-Gasflasche ist der Heater startklar. Bei geöffneter Flasche gibt der Anwender die Gaszufuhr zu den Strahlern über einen Sicherheitsbügel mit Federrückstellung am Handgriff frei. Schiebt man den Zündungshebel nach vorne und hält ihn in dieser Position, ist die Zündung aktiv. Den Zündvorgang selbst quittiert das Gerät mit einem kurzen Fauchen, danach arbeiten die Brenner sehr ruhig. Wird der Bügel nicht mehr gedrückt, kommt auch kein Gas mehr — eine sichere Lösung.
Wir hatten im Einsatz einige Probleme mit der Zündung, wenn die Strahler noch kalt waren. In diesem Fall kann man sich mit dem optionalen Handbrenner behelfen. Dieser hat eine Bedarfszündung per Taster und startet verlässlich. Mit der kräftigen Flamme lassen sich die Strahler anschließend zünden. Der Handbrenner gehört allerdings nicht zur Standardausstattung, deshalb sollte das Zünden besser funktionieren.
Bei der Arbeit mit dem kleinen Heater Flexi ist dann vor allem eins gefragt: Disziplin. Mit etwa 1,5 km/h zu gehen ist auf die Dauer nicht körperlich anstrengend, aber anspruchsvoll. Man neigt dazu, schneller zu werden, dann ist aber der Bekämpfungserfolg in Gefahr. Ein Signal beim Überschreiten der Arbeitsgeschwindigkeit wäre gerade bei längeren Einsätzen eine große Hilfe.
Randscharfes Arbeiten ist möglich, seitlich geben die Strahler kaum Wärme ab. Der optionale Handbrenner hilft, auch die letzten Kräuter zu erwischen. Der Schlauch dazu ist ausreichend lang, um im Umkreis von 3 m um das Gerät gut agieren zu können. Die Parkposition für den Brenner ist sehr praktisch gelöst, das Aufwickeln des Schlauchs um den Handgriff ist allerdings ein Behelf, der das schnelle Zusammenklappen stört. Übrigens reicht auch bei der Arbeit mit dem Handbrenner ein Anwelken schon aus.
Für den kleinen Heater gibt Adler bis zu 800 m2 pro Stunde als Flächenleistung an. Realistisch kann man bei mittlerer Verunkrautung eher von 500 m2 ausgehen. Zum Gasverbrauch: Eine Gasflasche reicht etwa für sieben Stunden, also für rund 3 500 m2.
Der Große mit Hoher Flächenleistung
Auch beim Heater 750 E gibt es eine Tranportposition. Dazu wird der in der Höhe einstellbare Handgriff nach vorne umgelegt. Das macht das Gerät kürzer, mit fast 130 kg Gewicht sind zum Transport aber Rampen und ein Anhänger oder Kastenwagen nötig.
Beim Heater 750 E fallen die langen Brenner auf. Sie machen das Grundgerät insgesamt deutlich größer, ausgeklappt erreichen allerdings beide Heater mit um die 1,50 m fast die gleiche Länge. Ein Unterschied in der Wendigkeit besteht trotzdem. Die Räder des 750 E bleiben beim Drehen am Boden, durch den langen Radstand braucht das Platz zum Rangieren. Verwinkelte Gartenwege gehören nicht zu den Stärken.
Auch der Heater 750 E wird über eine 11 kg-Gasflasche mit Brennstoff versorgt. Eine Totmannschaltung, wie beim kleinen Gerät, gibt es aber nicht. Ist die Gasflasche geöffnet, strömt nach dem Betätigen des Zündhebels Gas zu den Strahlern. Die Zündung klappte in unserem Test immer schnell und zuverlässig. Anschließend arbeitet das Gerät, bis die Flasche leer ist. Um den Heater zu stoppen, muss der Anwender die Flasche schließen. Eine Totmannschaltung hätten uns dennoch Sicherheit verschafft.
Bei der Arbeit übernimmt ein Elektromotor den Antrieb des Heater 750 E. Nach dem Ziehen eines Grifftasters bewegt er das Gerät mit maximal 2,5 km/h vor- und rückwärts. Über eine kleine Bedienbox am Handgriff lässt sich die Geschwindigkeit in 5 %-Schritten einstellen. Per Taster kann der Anwender zwischen einer reduzierten und der Maximalgeschwindigkeit wechseln — praktisch bei unterschiedlich stark verkrauteten Flächen. Beim Anfahren und beim Wechsel zwischen Vor- und Rückwärtsfahrt nimmt sich das Gerät immer eine „Gedenksekunde“. Das passt zwar zum auch sonst gemütlichen Arbeitstempo, eine schnellere Reaktion wäre aber trotzdem gut.
Für ein schnelles Umsetzen lässt sich der Antrieb auch auskuppeln, dazu muss ein Hebel an der Hinterseite des Geräts umgelegt werden. Das Gerät kann dann ausgekuppelt nur von Hand geschoben werden. Der eingekuppelte E-Motor ist gleichzeitig die Parkbremse bei Stillstand.
Die Bedienbox zeigt auch den Akku-Ladestand an und überwacht den Gasdurchfluss. Ist die Flasche leer oder werden die Strahler vom Wind ausgeschlagen, gibt es eine Meldung im kleinen Display. Da auch dieses Gerät sehr leise arbeitet, wäre ein zusätzliches, akustisches Signal unserer Meinung nach hilfreich.
Die Batterie für den Fahrantrieb ist hinter der Hinterachse geschützt verbaut und reicht für etwa sechs Stunden Einsatz. Das Laden dauert einige Zeit und sollte deshalb eher über Nacht durchgeführt werden. Wer längere Einsatzzeiten pro Tag plant, kann auf Wunsch beim Hersteller einen Austauschakku ordern.
Die vom Hersteller angegebene maximale Flächenleistung von 1 500 m2 konnten wir nicht ganz erreichen. Bei einer mittleren Verunkrautung muss man von etwa 1 000 m2 pro Stunde ausgehen. Eine Gasflasche reicht wie beim kleineren Heater für etwa 3 500 m1 Fläche.
Fazit
Die Unkrautbekämpfung mit Infrarotstrahlung kann auf versiegelten Flächen eine Alternative sein. Mit beiden Testgeräten ließen sich gute Ergebnisse erzielen. Allerdings erfordert die Behandlung Zeit und ein passendes Wetterfenster. Für dauerhaften Erfolg muss man am Ball bleiben, dann geht der Unkrautdruck zurück. Die Anschaffungskosten sprechen für einen überbetrieblichen Einsatz in einer Maschinengemeinschaft.