Praxistest

Adler Heater Flexi 500 & Heater 750 E: Mit Hitze gegen Unkraut

Infrarotgeräte bekämpfen Unkräuter auf versiegelten Flächen mit Hitze. Wir haben zwei Geräte getestet. Der Einsatz braucht Geduld.

Unkrautbeseitigung

Mit dem Heater 750 E (links) kann durch seine größere Brennerfläche schneller gefahren werden als mit dem Heater Flexi 500. (Bildquelle: Frank Berning)

Gut zu wissen

- Der Adler Heater Flexi mit 50 cm Arbeitsbreite eignet sich auch für kleinstrukturiertere Flächen wie enge Gartenwege.
- Der 75 cm breite Heater 750 E verfügt über einen Elektromotor, um die geringe Geschwindigkeit bei der Behandlung genau ­einhalten zu können.
- Der Gasverbrauch des Verfahrens pro Quadratmeter ist gering.

Chemische Unkrautbekämpfung ist auf versiegelten Flächen nicht zulässig, die Strafen können empfindlich sein. Eine Alternative stellen rotierende Drahtbürsten dar, die aufgrund ihrer spitzen Metalldrähte etwa von tierhaltenden Betrieben kritisch beäugt werden.
Die Pflanzen mit Hitze zu bekämpfen ist eine weitere Möglichkeit, die aktuell an Bedeutung gewinnt. Die Hitze kann entweder als offene Flamme, als heißer Dampf, heißes Wasser oder in Form von Wärmestrahlung aufgebracht werden. Auf Strahlungswärme aus Gas-Infrarotbrennern setzen auch unsere beiden Testgeräte von Adler Arbeitsmaschinen:
  • Der Adler Heater Flexi 500 mit 50 cm Arbeitsbreite und

  • der Adler Heater 750 E mit 75 cm Arbeitsbreite und elektrischem Antrieb.

Strahlung aus der Flasche

Das Funktionsprinzip ist bei beiden Geräten gleich. Infrarotstrahler erzeugen Wärmestrahlung aus Flüssiggas. Diese trifft auf die Blätter der Pflanzen und bringt die enthaltenen Eiweiße zum Degenerieren. Ein unmittelbares Verbrennen ist dabei nicht das Ziel. Entscheidend für den Bekämpfungserfolg ist eine ausreichende Einwirkzeit der Strahlung. Der Unterschied in der Flächenleistung der beiden Testgeräte liegt deshalb nicht nur in der Arbeitsbreite, sondern auch in der Länge der Infrarotstrahler. Die Strahler des Heater 750 E sind im Aufbau fast doppelt so lang, wie die Strahler des kleineren ­Heater Flexi. Damit ist bei gleichem Aufwuchs fast die doppelte Fahrgeschwindigkeit ­möglich.
Die Maximalgeschwindigkeit des Heater 750 E bleibt aber mit 2,5 km/h trotzdem im Bereich eines sehr gemütlichen Spaziergangs. Bei größeren Pflanzen oder Feuchtigkeit muss die Geschwindigkeit nochmals deutlich reduziert werden, um einen guten Bekämpfungserfolg zu erzielen.

Der Bekämpfungserfolg

Adler gibt vier bis sechs Behandlungen pro Jahr als Orientierungswert für unkrautfreie Flächen an. Eine Behandlung besteht aus zwei Überfahrten im Abstand von zwei bis fünf Tagen. Der Einsatz sollte bei trockenem Wetter und trockenem Untergrund erfolgen. Bei feuchten Pflanzen und Pflasterflächen geht zu viel Energie für das Erhitzen des Wassers verloren.
Nach dem ersten Einsatz zeigen die Pflanzen recht schnell eine Reaktion. Der Zell­innendruck nimmt ab, die Blätter erschlaffen. Kleinere zweikeimblättrige Kräuter und sehr junge Gräser sterben nach der ersten Überfahrt meist schon ab. Weiterentwickelte Pflanzen treiben wieder aus und fordern einen zweiten Durchgang. Außerdem regt die Hitzeeinwirkung in den Fugen ruhende Samen zum Keimen an.
Bei unserem Test gab es nach dem ersten Durchgang einige Regentage. Das begünstigte den Wiederaustrieb und das Auflaufen der Keimlinge. Beim zweiten Durchgang hatten sich dadurch vor allem die etablierten Gräser wieder gut erholt, und es war sehr langsames Arbeiten angesagt, um eine gute Wirkung zu erreichen. Die Keimlinge wurden dagegen auch bei Maximalgeschwindigkeit sicher bekämpft. Für einen ausreichenden Behandlungserfolg scheint uns ein trockenes Zeitfenster von etwa zehn Tagen ab der ersten Behandlung ideal.
Bei sehr stark verunkrauteten Flächen, besonders mit Gräsern, hat das System seine Grenzen. Die unteren Blattschichten sind dann gut vor der Hitzeeinwirkung abgeschattet und die Pflanzen haben sehr gute Überlebenschancen. In solchen Fällen ist eine Kombination aus mechanischer Entfernung der Blätter, zum Beispiel mit einem Freischneider, und der Infrarotstrahlung erfolgversprechender. Wenn die Pflanzen wieder durchtreiben, folgt der Einsatz des Strahlers. Bei regelmäßiger Anwendung geht auch der Unkrautdruck zurück.

Brandgefahr und Kosten

Im Gegensatz zu einem Gasbrenner arbeiten...

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