Praxistest

Anbau-Drehpflug Gassner GF 1480/NS 36 Vario: Furchen-Feger

Gassner baut Pflüge mit speziellen Merkmalen. Im Test mussten sich diese an einem fünffurchigen GF 1480 mit Schnittbreitenverstellung und Schrägschnitt-Körper NS 36 behaupten.

Gassner Drehpflug

Der Schrägschnitt-Körper fällt auf den ersten Blick gar nicht auf. (Bildquelle: Stefan Tovornik)

Gut zu wissen

- Der Schrägschnitt-Körper bietet den Reifen im Walkbereich mehr Platz in der Furche.
- Das Pflugbild ist gut, und der Pflugkörper ist leichtzügig.
- Uns fehlte ein Transportrad für den gut 2 t schweren Pflug, was aber optional verfügbar ist.

Lokale Spezialität“ nannten wir den Report über den Traditionshersteller Gassner aus Göggenhofen (profi 11/2018). Aber die „Spezialitäten“ aus Oberbayern weckten natürlich auch unsere Neugier, so dass wir (nach unserem letzten Gassner-Test in profi 4/2004) im vergan­genen Jahr den GF 1480 mit hydraulischer Schnittbreitenverstellung sowie speziellem Schrägschnitt-Körper NS 36 genauer unter die Lupe genommen haben.
Für den Unterlenkeranbau hat der Pflug eine stabile Vierkantwelle mit Kat. III-Bundmaß und Bolzen. Für den Oberlenker vier Bohrungen vorgesehen, eine davon als Langloch. An der höhenverstellbaren Abstellstütze gibt es nichts auszusetzen, genauso wie an den vier gut mar­kierten Ölschläuchen für Drehwerk und Schnittbreitenverstellung sowie an der Schlauchgarderobe.
Die 125er Drehwelle im Pflugturm ist nicht hohl, die Ölschläuche (sowie ein bis hinten durch den Rahmen verlegtes Beleuchtungskabel) werden außen an dem Turm vor­beigeführt. Die Zugänglichkeit bei einer (Schlauch-)Reparatur verbessert das natürlich erheblich. Andererseits ist die frei-­schwingende Schlauchführung trotz der
Spiralfeder-Unterstützung aber durchaus gewagt, da die Schläuche sich zum Beispiel unterm Rahmen oder am Griff des Oberlenkerbolzens fangen können.

Einstellung per Schlitten

Für die Einstellung der Vorderfurchenbreite wird der Pflug auf einem Schlitten verschoben. Für den Zugpunkt gibt es eine Spindel mit Klemmsicherung, deren Handhabung lästig ist (zumal der 17er dafür am mitgelieferten Universalschlüssel fehlt). Allerdings war bei den von uns eingesetzten Traktoren (Case IH Maxxum 150, Claas Arion 650, Fendt 512) eine Verstellung auch nicht wirklich erforderlich.
Anders ist das bei den Anschlagspindeln für die Einstellung des Neigungswinkels: Hier braucht man zwar kein Werkzeug, trotzdem hätten wir uns — genau wie für die Stützrad-­Verstellung — Trapez-Gewinde gewünscht. Denn die trapezförmigen Gewindegänge bleiben erfahrungsgemäß deutlich länger nutzbar, auch wenn Gassner Schmiernippel vorgesehen hat.
Genau wie die Drehwelle nicht durchbohrt ist, hat auch der gesamte 140er Pflugrahmen keine Bohrlöcher. Wo eben möglich, klemmen die Oberbayern die Bauteile an den Rahmen. Dabei haben die fünf Pflugkörper einen Abstand von 100 cm bei einer Rahmenhöhe von 80 cm. Damit sind wir selbst auf Flächen mit Maisstroh prima zurechtgekommen.

Zauberwort Schrägschnitt

Eine echte Besonderheit „unseres“ Testkandidaten ist der Schrägschnitt-Körper. Hierbei laufen die Streichbleche von der Körper­anlage bzw. dem Schar aus gesehen schräg zum Ungepflügten hin. Das hat zur Folge, dass sich keine senkrechte Furchenwand bildet, sondern sie verläuft schräg nach außen. Gassner verspricht sich davon insbesondere auf Problemböden eine bessere Wendung des Erdbalkens sowie eine saubere Furchenräumung. Gleichzeitig entsteht mehr Platz für die Reifen.
Das dem tatsächlich so ist, fiel uns schon daran auf, dass an den inneren Reifenflanken der vorgespannten Traktoren selbst bei 710er Reifen nicht — wie sonst üblich — Erde anhaftete. Das Pflugbild selber wies ansonsten auf unseren mittleren bis schweren Böden keine Besonderheiten auf. Die
Furchen waren bei allen Einsätzen immer gut geräumt und der Voll-Körper...

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Fahrbericht

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